Bülent, Nürnberg und Jahresendspurtstartschwierigkeiten

Meine Woche (65)

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Ein komische Woche. Zunächst dachte ich, ich hätte eigentlich gar nichts zu erzählen und überlege mir sogar einen Einblick in meine sonst eher mir selbst vorbehaltene innere Gefühlslage aufzubereiten, doch dann folgen plötzlich etliche kleine Geschehnisse dieser Woche, die sich eignen, um doch eher einen klassischen Wochenrückblick zu bringen. Der gedankenverlorene Ausflug bleibt aber dennoch, wenn auch etwas kürzer als zunächst angedacht…

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Meine letzte Woche

Beginnen wir mit dem Ende der letzten Woche. Wie ich bereits mitleiderhaschten erwähnt hatte, ging es letzten Sonntagabend zu Bülent Ceylan. Das war zum Glück nicht so schlimm wie befürchtet, sogar teils ganz lustig, aber insgesamt dann aber doch wenig Neues. Unoriginelle Kunstfiguren, ein Programm, das diese Bezeichnung nicht verdient hat und viele recyclete Witze, die bereits Kaya Yanar nicht erfunden hatte. Naja.

Immerhin waren wir so aber mal raus gekommen. Denn eigentlich hatten wir nach dem „Auf Haxe“ tags zuvor eher Lust auf einen menschenfreien Sonntag denn 4.000 Leute in einer Halle, die über Pointen lachen, die gar nicht da sind. Und wie das dann so ist, erhalte ich Katerschmacht auf Pizza. Falls ihr je in Augsburg bei „Star Pizza“ über Lieferheld bestellen solltet: Bei der Pizza Contutto steht zwar als Beschreibung „Mit allem außer Fleisch“ – das stimmt aber gar nicht! Ich hatte mich schon gefreut, weil ich so mal eine ultra-passende Überraschungs-Familienpizza für mich und meine pescetarische Freundin bestellen konnte. Ein wenig verwundert war ich schon, aber vielleicht hatte man einfach nur eine moderne Optoin hinzugefügt. Dann war da zwar recht wenig bis kein Fisch drauf – aber hat dennoch ganz okay geschmeckt…

Die Überraschung folgte am Tag drauf, als ich meiner Freundin die übrigen Stücke aufgewärmt hatte. „Ist das da etwa Salami?“, fragte sie mich. Ja, und wie. Und Schinken! Unter der dicken Käseschicht wurde das „Fleisch“ (in Anführungsstrichen, da es derart geschmacksneutral war, dass wir es im schumerigen Licht der ersten Adventskerze nicht wahrgenommen hatten) versteckt, meine Freundin hatte zwei Stück davon gegessen. Yay, scheiß auf Vegetarier, die verarschen wir einfach mal… Meine böse Mail an Lieferheld wurde mit einem „Der Anbieter ist schuld“ abgetan, der Anbieter selbst ist online kaum aufzufinden, telefonisch habe ich nur wen erreicht, der „das mal an den Chef weitergibt, aber eigentlich ist die ja ohne Fisch!“. Und genau so steht es übrigens auch, wenn man über Pizza.de dort bestellen möchte. Klasse.

A pro pos „Fleisch“: Deutlich erfreulicher diesbezüglich ist einer meiner Adventskalender. Neben einem selbstbefüllten Exemplar von meinem Lieblingsmädchen habe ich den von „Wurstgeschwister“ erhalten und freue mich nun täglich über Salami, Schinken und Frikadellen.

Ansonsten habe ich diese Woche viel Zeit mit der Produktion und Bearbeitung meines Geschenke-Videos verbracht, mit dem ich aber eigentlich ganz zufrieden bin. Nächste Woche könnte dann (dieses Mal wirklich!) der VLOG zu „Auf Haxe“ folgen.

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Samstag war ich dann mit @foto_fuer_foto in Nürnberg. Das erste Mal in meinem Leben auf dem „Christkindlesmarkt“, der uns beide ehrlich gesagt etwas enttäuscht hat. Ja, groß und verwinkelt, aber wenig sensationell und natürlich an einem Wochenende arg überfüllt. Dafür haben wir uns Zehen und Finger abgefroren, ehe wir nach Stunden draußen im „PARKS“ einen ganz okayen Poetry Slam angeschaut haben.

Aktuell habe ich übrigens sehr wirre Gedanken, die ich einfach mal mit euch teile. Mit LangweileDich.net, seriesly AWESOME und Viral Viral Videos habe ich mittlerweile drei parallel laufende Projekte, dazu will ich eigentlich seit fast einem Jahr ein weiteres starten, warte aber darauf, dass ich es auch wirklich qualitativ hochwertig und mit Zeit und Hingabe aktiv gestalten kann. Und genau das fehlt – an allen Ecken und Enden. Daher überlege ich seit geraumer Zeit, wie man den Entwicklungen der Blogosphäre gegensteuern bzw. sich anpassen könnte.

Von Schnapsideen, wie dem kompletten Rückzug aus allen drei laufenden Projekten, um sich voll und ganz dem zukunftsträchtigeren Vierten widmen zu können, bis zu kleinen Stellschrauben-Veränderungen versuche ich etliche Szenarien im Kopf durchzuspielen. Und das gefühlt unentwegt. Wirklich Abschalten ist gerade irgendwie nicht drin, trotz bewusst frei gehaltenem Terminkalender hetze ich von Nacharbeiten zu Vorarbeiten, schaffe zwar alles irgendwie, aber merke, dass es zu viel für einen normalen Arbeitsalltag wird. Und selbst Besserungen nicht immer wirklich zum Tragen kommen.

Hier habe ich zum Zehnjährigen einiges verändert, was mein erster großer Versuch war, stagnierende oder teils gar sinkende Zahlen zu „bekämpfen“. Mehr eigene Inhalte, Qualität, mehr Beiträge. Zuletzt habe ich oftmals zehn Beiträge (statt ursprünglich sieben oder acht) am Tag gehabt. Fast täglich gibt es selbstgemachte Inhalte oder Highlights hier – und doch gehen sie unter. Das neue Design scheint nicht alle Zwecke so zu erfüllen, wie von mir erhofft und die seit zwei Jahren zu beobachtende Negativ-Entwicklung in der Blog-Wirksamkeit setzt sich unentwegt fort.

Daher überlege ich eben. Soll man dem „Volk“ das geben, wonach es schreibt? Vielleicht nur noch die „funktionierenden“ Inhalte bringen, die sehr aufwendigen, eigenen Originalinhalte vielleicht gar komplett auf eine personen-zentrierte Plattform auslagern? Wieder weniger davon machen und das „eigene“ auf das neue Projekt münzen (das komplett auf neuen und originalen Inhalten basieren soll)? Funktioniere ich als Blogger oder ist LangweileDich.net nicht „nur“ ein kurzweiliges Web-Magazin, dessen Leserschaft zu 95% gar nicht weiß, wer überhaupt dahinter steckt?

Viele Fragen und Ideen und verrückte Spontan-Schübe durchlaufen meinen Kopf zur Zeit. Aktuell kann ich nicht sagen, in welche Richtung das wirklich führt (entsprechend sind diese gerade recht spontan und total unbearbeiteten Zeilen aus mir heraus geflossen). Das muss ich sicherlich alles noch einmal ordnen und systematisch angehen. Vielleicht schreibe ich da tatsächlich mal einen richtigen Kommentar zu, mal schauen. Vielleicht ergibt sich vieles auch durch Geduld. Aber gerade die habe ich so wenig wie Zeit. Gerade, weil ich mich in vielen negativen Gedanken fast tagtäglich bestätigt fühle…

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Darauf freue ich mich!

Harter Bruch, I know. Um aber wieder etwas euphorischer zu klingen: Mittwoch steht mein Abschlussgespräch zur Einkommenssteuer 2015 bei meiner Steuerberaterin an, yay. Okay, darauf freue ich mich nicht wirklich, aber das soll nur zeigen, dass die folgende Woche (bislang) nicht wirklich mit vorhersehbaren Highlights gesät ist. Natürlich gibt es da das Aufeinandertreffen von Real Madrid und Borussia Dortmund um den Gruppensieg in der Champions League, auf den ich mich sehr freue. Ansonsten folgen dann bestimmt einige dieser kleinen Dinge, die ich noch gar nicht sehen kann und dann nächsten Sonntag berichte. Vielleicht meldet sich ja der Pizza-Dienst – oder eine Eingebung…

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Beitrag von: Maik Sonntag, 4. Dezember 2016, 18:29 Uhr

4 Kommentare

  1. Martin says

    Puh, klingt ein bisschen nach Midlife-Crisis ;) Aber ich verstehe, was du meinst, hatte ich dieses Jahr auch zwei bis drei Mal. Ich glaube, es ist wie bei unserer Win-Compilation: einfach machen, was man selbst mag, die Zielgruppe findet sich von allein. Du hast natürlich durch die Selbstständigkeit einen ganz anderen Druck, aber seit dem ich nicht mehr irgendwelche Zahlen des Erfolgs wegen checke (sondern nur, ob technisch alles funktioniert), hab ich den Spaß wiedergefunden. Was bei dir natürlich noch dazu kommt: die schiere Masse. Ich dachte schon damals bei deinem Relaunch-Posting, dass Interviews, Kolumne und noch Videos nach jeder Menge Arbeit klingen. Dazu dann noch zwei, bis drei andere Projekte … das ist schon ein ziemlicher Batzen. Klar, du bekommst bei sAWE und der Kolumne Unterstützung, aber allein das Themenfinden und Kreieren braucht ja schon ordentlich Zeit. Meine Kolumne kommt nur ein Mal die Woche und selbst da ist es schon schwer, immer wieder was zu finden – bei der multipliziert sich das noch.

    (Anderes Beispiel: ich hatte auch eine Phase, in der ich unbedingt bei Instagram und Snapchat mitmischen wollte. War mir am Ende als Produzent dann aber einfach zu viel. Jetzt konsumiere ich nur noch, hau ab und zu mal was raus – aber die meiste Kraft geht einfach in wihel – weils mir selbst am meisten Spaß macht)

    Mein Rat von daher, auch wenn er total platt klingt: mehr Qualität, weniger Quantität. Loslassen fällt natürlich immer schwer, aber wenn du vielleicht weniger machst (und da mein ich sowohl die daily Posts als auch den eigenen Kram), dann wird die Qualität auch steigen. Und womöglich finden das dann auch wieder mehr gut. Und wenn nicht: auch drauf geschissen – als erstes musst du es mögen.

    • Maik says

      Das mit dem selbst mögen ist ja sehr leicht und einfach daher gesagt – aber wenn man eben alles mag?! ;) Ich dachte mir schön öfters „och nö, jetzt wieder nach Inhalten suchen und X Beiträge für heute bloggen“ – dann sucht man das Netz ab und findet so viel geilen Scheiß, der „wunderbar dafür passt“, den ich unbedingt teilen möchte – und am Ende landet sogar vieles gar nicht erst irgendwo, weil ich zu viel Input habe. Am Ende bin ich da vielleicht zu sehr Realist und nach Langzeitlösungen bestrebend, als „einfach mal zu machen“. Bzw. das „einfach mal“ gab und gibt es ja immer wieder – dennoch sollte man natürlich nicht blind ins Nichts wirken. Denn am Spaß macht neben dem eigenen Machen eben auch viel aus, ob es Leute sehen und wie sie darauf reagieren. Und wenn das fehlt, obwohl man X Stunden in Videoproduktion, Texteschreiben und sonst was steckt, setzt halt die Blogger-Midlife-Crisis ein (oder macht einfach weiter, denn eigentlich ist sie ein steter Begleiter)…

      Aber ja, eigentlich habe ich ja den gleichen Gedanken: Weniger machen, dafür besser und mit mehr Spaß dran. Bleibt eben die Frage, was dem „weniger“ zum Opfer fällt und wie drastisch man das betreibt.

    • Martin says

      So meinte ich das gar nicht :) Alles, was ich mir abspeicher, mag ich auch sehr und sollte es eigentlich immer in einen Beitrag schaffen – das Wenigste schafft es aber (aktuell hab ich mir über das Jahr 2481 Sachen gespeichert, die verbloggenswert sind).

      Natürlich gehören die Leser auch zum Spaß dazu, keine Frage. Aber ob das am Ende nun 10.000, 8.000 oder nur ein paar Hundert sind, sollte nicht den Ausschlag geben – ist zumindest mein Mantra. Wenn ich mir bei diesem ganze Gereblogge anschaue, wie einige Sachen durch die Decke gehen, obwohl ich sie „eher“ hatte und da so gar nichts passiert ist – klar, das ärgert mich auch. Aber ich red mir dann einfach ein, dass mein Text dafür besser ist, da nicht einfach nur der Fremdcontent rausgehauen wird, sondern auch noch sowas wie Kuration und eine Anreicherung an imaginären Wert bei mir statt gefunden hat. Solange das ein paar ganz nett finden, bin ich zufrieden.

      Und du schreibst ja selbst: viel Kraft und Zeit investiert, aber „der Erfolg“ bleibt aus – genau das meinte ich mit „mach es erstmal für dich, weil es an sich einfach Spaß macht“. Dann fühlt sich das auch nicht so nach „Verschwendung“ an.

      Wenn es um das Kürzen geht (und da hab ich wieder die einfachere Position als du): überall. Vielleicht nicht 10 oder 7 Beiträge mit irgendwelchem Reblog-Kram, sondern nur 5 oder 6. Dann hast du automatisch mehr Zeit für die eigenen Geschichten. Außerdem kennst du ja auch den einen oder anderen Kollegen, der einfach nur lieblos raushaut, um des Raushauens willen. Mag vielleicht die breite Masse, ist aber für mich selbst nicht die Form von Bloggen oder Unterhalten, die ich machen will und die den Namen verdient.

      Und vielleicht nicht jede Woche ein Video, sondern nur alle zwei – dann hast du auch mehr Zeit zum Testen. Halt schlichtweg nicht von 0 auf 100 in ein paar Sekunden, sondern behutsam und dafür mit mehr Kontrolle (ohne, dass ich dir die aktuell Absprechen würde – du weißt schon, was ich mein).

    • Maik says

      Naja, das sind Ratschläge, die ich Hobby-Blogs so empfehlen würde (und was ich z.B. bei sAWE genau so predige). Bei mir ist es aktuell eher eine generelle Ausrichtungsfrage. Alles schön und gut mit eigenen Gefühlen beim Veröffentlichen von Dingen – es geht mir eher darum, welche Projekte überhaupt eine Daseinsberechtigung haben, ob es ein LangweileDich.net in zwei Jahren noch gibt, ob nicht generelle, harte Wechsel her müssten, um in zwei Jahren überhaupt noch hauptberuflich Blogger sein zu können. Das sind Gedanken, die nicht in diesen Kommentar passen und auch nicht in einen Absatz eines Wochenrückblicks, in dem ich versuchte, das grob herunter zu brechen. :/

      Das „mach es für dich“ und „Qualität setzt sich durch“ ist schönes Motivationsgerede (und nehme es dir in keinster Weise übel), in der realistisch betrachteten Situation aber aktuell wenig hilfreich, da genau das ja eigentlich der Status ist. Bei mir stellt sich dann weniger die Frage, ob ich wieder „nur“ sieben Beiträge mache, sondern ob ich überhaupt welche mache. Aber wie gesagt, ich glaube, das wäre eher ein Thema für sechs Biere und einen ganzen Abend, als diese Kommentarspalte. :)

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