Ich habe seit Tagen nicht das Haus verlassen. Okay, zwei. Aber das sind eben auch „Tage“. Das hat weniger damit zu tun, dass ich ein Tageslicht-scheuendes Bloggerkellerkind bin (gibt doch eh kein Licht mehr draußen…), sondern damit, dass ich so viel zu tun habe. Jaja, es gibt immer viel zu tun, aber jetzt habe ich mal die Zeit (gehabt), auch was zu machen. Eine Woche Strohwitwer bedeutet eben auch, dass man (nicht) essen kann, wann man will, (nicht) ins Bett geht, wann man will, und eben (nicht) raus geht, wann man will. Und 16 Stunden-Arbeitstage. Wenn man dann dennoch nicht alles geschafft hat, was man seit Ewigkeiten vor sich her schiebt, sollte man vielleicht mal überdenken, ob das alles noch so Sinn macht…
Die letzte Woche
Das hört sich jetzt härter an, als es ist, aber Freitag hatte ich schon so meinen kleinen Panik-Moment. Wenn ich selbst in so einer komplett reisefreien Woche kaum etwas abgearbeitet bekomme und ein „Sonderprojekt“ dem nächsten folgt – ist das auf Dauer nicht totaler Blödsinn? Von Tag zu Tag arbeiten, die wichtigsten Dinge erledigen, aber nichts richtig, nichts reflektiert und mit den nötigen Iterationen um aus „gut“ „sehr gut“ zu machen. Das stimmt mich immer wieder traurig, auch weil wirklich ambitioniert erstellte Projekte dann nicht wirklich zünden wollen in der heutigen Zeit voller vollgeschissener Social Media-Timelines. Aber ich drifte ab…
Zur Woche. Mal ein anderer Einblick in meinen Arbeitsalltag: Am 31. Oktober endete meine Zusammenarbeit mit dem Digital-Vermarkter VICE Digital (ehemals AdVICE). Aus diversen Gründen. Seit dem Relaunch zum Zehnjährigen von LangweileDich.net bekommt ihr hier ja quasi keine Banner mehr zu sehen (bzw. nur sehr ausgewählt). Ich weiß noch nicht genau, ob und wie ich das vielleicht bei Zeiten mal ändere, aktuell bin ich aber sehr zufrieden damit, auch wenn es natürlich Mindereinnahmen bedeutet. Mal schauen, ob sich eine Alternative finden lässt.
Aber kommen wir zum Redesign. Was, schon wieder? Ja, aber nicht hier. Auch wenn es ein paar kleinere Abfälle in den Besucherzahlen gab, bin ich doch eigentlich noch ganz zufrieden mit dem neuen LwDn-Look. Aber ich habe da ja vor ein paar Wochen diese Website gekauft. Für mich immer noch etwas surreal, aber zumindest läuft die nun seitdem unter meiner Feder und ich habe den Status Quo aufrecht erhalten. Ein Punkt des „brachliegenden Potenzials“ der Seite liegt bzw. lag im Design. Nicht auf Mobile zugeschnitten, nicht wirklich zeitgemäß, vollgerümpelt – damit soll Schluss sein! Ich befinde mich gerade in den letzten Zügen, die ganzen nervigen Kleinigkeiten möchten noch zurechtgebogen werden, so dass wenn alles glatt läuft morgen im Laufe des Tages alles live gehen kann. Dazu wird es dann aber auch noch hier einen größeren Beitrag zu geben. Ich bin sehr gespannt, ob alles so funktioniert, wie ich mir das erhofft habe – und wie sehr die Gewohnheitsbesucher es hassen werden. Veränderung und so…
Daher habe ich diese Woche wieder viel vor Code gehangen, aber eben auch geschrieben und gemalt. Neues Logo, neue Schriftstücke. Ich bin ganz zufrieden bisher und freue mich, das Biest endlich von der Leine zu lassen. Ansonsten haben wir noch eine Ausgabe des podcAZt aufgenommen, den ich allerdings noch zeitnah schneiden müsste. Womit wir eigentlich schon beim Ausblick wären…
Darauf freue ich mich!
Nicht aufs Schneiden. Davon habe ich aktuell viel zu viel. Aber auf Hamburg. Da besuchen wir nämlich nicht nur Freunde zu einem großen Post-Hochzeits-Festmahl (ja, die Erwartungen sind hoch, Leute!), sondern auch ein Konzert. Und vielleicht ja auch die ein oder andere frei werdende Wohnung. Nur mal so aus Langeweile…
Das mit dem „Overload“ kenn ich nur zu gut – bin ja quasi auch eher unfreiwillig seit ein paar Monaten in ähnlicher Situation – daher zwar deutlich schneller an dem Punkt angekommen als du, aber es ist eben die fast gleiche Stelle. Wahrscheinlich ist das einer dieser Momente, an denen man das berühmte „Nein“ hervorkramen muss, um sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man sowieso gerade am bearbeiten ist. Letztendlich ist es ja immer nur ein Problem der Priorisierung – klingt zwar einfacher, als es gemacht ist, aber da erstmal Ordnung reinbringen und sich eine Struktur „aufzwingen“, hat zumindest mir ein bisschen geholfen (was konkret erstmal vorsieht, dass ich feste Zeitfenster für Todos habe)
Ach ja, wenn das so einfach wäre… :) „Nein“ sage ich jetzt zumindest öfters zu externen Terminen, die eigentlich nur Zeit fressen (wobei ich gerade wieder mit einer Berlin-Reise hadere…). „Problem“ sind dann eher die vielen „würde ich gerne machen“-Projekte – wir hatten ja schon drüber gesprochen, bzw. du weißt, was da seit ewig in der Pipeline hängt. Mittlerweile überlege ich echt schon, ob ich einige Sachen ganz rapide abbreche/beende, damit das wieder entspanter wird.
Aber ja, ich bin großer Fan von Strukturen (seit jeher) und Ordnung (erlernt). Aber genau das ist ja das Fickelige: Früher hat man noch gedacht, man wäre ungeordnet. Dann hat man alles geordnet und merkt plötzlich, dass es schlicht an einem mangelt: Zeit. :/
Das ist ja sowieso das ultimative Problem (mit dem Erwachsen-sein). 24 Stunden reichen einfach nicht aus – kenn ich. Gerade das mit den Terminen kenn ich nur zu gut. Bisher hat mir da die einfache Aufwand-Nutzen-Rechnung geholfen: 4 Stunden fahrt für 2 Stunden super Spaß können geil sein, aber was da alles an Koordination mit dran hängt – da bleib ich lieber zu Hause ;)
„DIE“ Lösung gibt es leider einfach nicht, außer halt wirklich mal ein oder zwei Gänge zurück zu schalten. Wie du ja auch selbst schreibst: die Social Streams sind eh schon vollgeschissen, da kann es auch ein gutes Gefühl sein, einfach mal nicht mithalten zu müssen. Sowohl als Produzent als auch als Konsument. Und irgendwann hat man dann auch wieder mehr Zeit für die kleinen Dinge, die einfach Spaß machen – ohne „Erfolgs“druck.
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