Eigentlich sollte ein BVB-Event mein Highlight der Woche werden. Doch wie so oft kommt alles anders, als man denkt. Und plötzlich bin ich Inhaber einer Website. Also noch einer, die es bereits vorher gab. Ungemein spannende und aufwühlende Momente, mitten in der Nacht in einer nordrhein-westfälischen Kleinstadt, die ich Heimat nenne. Als wäre gerade nicht genug Adrenalin in meiner Blutbahn…
Die letzte Woche
Beginnen wir beim Beginn. Montag habe ich dank der Deutschen Bahn 6,5 statt angepeilter 5,5 Stunden im Zug gehockt, um meine Eltern zu besuchen. Auch, weil es abends einen Vortrag von David Görges zu den Social Media-Aktivitäten meines Vereins gab. Der war zwar dann doch etwas oberflächlicher als erhofft, aber ein paar interessante Insights waren dann doch dabei. Und das Beste: Er kannte LangweileDich.net von „diesen Bildersammlungen montags“. Strike! Mein Weg zum Social Media-Beauftragten beim BVB ist quasi so gut wie beendet.
Aber kommen wir zum eigentlich Aufregenden diese Woche: Ich habe Rasen gemäht. Daheim, wie früher. Und es gar nicht so sehr gehasst wie damals. Kam mir in Erinnerung auch deutlich länger vor. Ist am Ende aber wie Fahrradfahren, verlernt man nicht und etliche eingeübte Handgriffe sitzen erstaunlich direkt wieder. Ach, das interessiert euch gar nicht? Okay, okay…
Vor einigen Wochen hatte ich bei einer Website, die ich immer mal besuche, einen Hinweis gesehen: „Wird gerade live versteigert“. Kurz hatte ich mal drauf geschaut und mir so meine Gedanken gemacht. Kann das LangweileDich.net helfen? Kann man da was Eigenes draus machen? Bin ich eigentlich total bekloppt? Alles habe ich mir mit „Ja“ beantwortet und so einen Reminder für das angezeigte Enddatum der Auktion in den Kalender geschrieben.
Dachte ich eigentlich, dass bis kurz vor Ende bereits ein Gebot an erster Stelle liegt, das mich gar nicht erst darüber nachdenken lässt, ob ich es überbieten möchte, war ich dann doch erstaunt, als am Abend vor Auktions-Ende eine noch ganz akzeptable Zahl dort prangerte. Es begangen die Zahlen- und Rechenspiele bei mir. Soll ich, oder nicht? Am Ende überwiegte der Gedanke, dass so eine Chance ja eigentlich nur ein Mal kommt – und es auch ganz rational eigentlich nichts dagegen sprechendes gibt. Also stellte ich mir einen Wecker für 5 Uhr in der Nacht – US-Auktionsseite eben.
So schlau wie ich bin habe ich am Tag davor bereits die Registrierung auf der Plattform und eine Telefon-Verifizierung erledigt. Man will ja vorbereitet sein und möglichst knapp vor Auktions-Ende zuschlagen. Plus: 5-Uhr-Morgens-Maik ist sehr müde und zerknittert. Ich wache auf und sehe, dass das Gebot noch immer recht okay ist. Versuche ich es also. Ich warte bis rund zwei Minuten vor angezeigtem Ende und gebe meinen Betrag ein. Noch nie habe ich derart hoch auf irgendwas geboten. Nicht ansatzweise. Aber plötzlich soll ich zur Sicherheit Kreditkarten-Daten eingeben. Ich werde nervös – hoffentlich schaffe ich das und das mehr als suboptimale elterliche WLAN hält stand!
Spannend? Erstmal eine Pause mit Ruhrpott-Marmelade…
Ich tippe die Daten ein und erhalte die Ansicht „Gebot abgegeben“. 3 Sekunden vor Auktionsschluss. Für das Timing klopfe ich mir bereits gedanklich im müden Zombie-Modus auf die Schulter, bleibt die seltsame Ansicht im System. „51 Gebote und 2 zu prüfende – Auktion in Beendigung“. Hm, mein Gebot ist scheinbar noch nicht drin. Und wieso ist die Auktion nicht zuende?! „52 Gebote und 1 zu prüfende – Auktion in Beendigung“. Plötzlich bin ich Höchstbietender! „53 Gebote – Auktion in Beendigung“. Noch immer bin ich Höchstbietender und freue mich bereits. Doch wann ist die Auktion endlich vorbei? Plötzlich springt die Anzeige um: „53 Gebote – Auktions-Ende in 59 Minuten“.
Per Mail erhalte ich Bescheid. Scheinbar gibt es bei höheren Geboten binnen der letzten Stunde jeweils eine Verlängerung um eine weitere. Kein Wunder, denke ich mir, dass das Gebot noch relativ okay erscheint, scheinbar kann sich so etwas über Tage ziehen. Ich entschließe mich dazu, schlafen zu gehen. Sollte ich wieder überboten werden, habe ich ja nochmals eine Stunde Zeit, mir Gedanken zu machen, ob ich totalen Blödsinn machen möchte oder nicht. Schlafen kann ich nur schlecht, male ich mir in Gedanken bereits aus, was ich alles mit der Seite machen könnte, was ich unternehme, wenn ich überboten werden und wie lange ich noch schlafen kann, wenn ich JETZT endlich einschlafen würde. Zerknittert wache ich beim neuerlichen Weckerklingeln auf. Direkt schaue ich aufs Handy und sehe die Mail „Auktion gewonnen“. Tatsächlich hat sich an meinem letzten Stand nichts mehr getan. Und plötzlich habe ich eine Website ersteigert. Im kleinen Kaff Selm, mitten in der Nacht.
Totaler Wahnsinn, der sich bis jetzt fortführt. Erste Kommunikation mit dem Verkäufer, zurück in Augsburg habe ich das Geld überwiesen. Per Überweisung in die USA. Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob ich die Daten alle richtig eingegeben habe und das dauert bis zu vier Werktage. Also ist erstmal Warten angesagt. Dann geht es weiter mit Datenübergabe, Hosting-Anpassungen, Transfer – und das alles zu einer Zeit, in der ich eigentlich anderes zu tun habe. Daher werde ich auch vorerst nichts an dieser neuen Seite machen können. Vermutlich lasse ich sie nebenher laufen, ehe ich dann Anfang Winter mit der Umsetzung meiner Pläne starten kann. Dann erhaltet ihr natürlich auch hier Bescheid, um welche Domain es sich handelt.
Fast untergegangen ist da der Schwiegereltern-In-Spé-Kurzbesuch gegen Ende der Woche. Wir sind kurz über den Plärrer (mehr nächste Woche) und ich habe am Wochenende noch einen ungemein hässlich lackierten Audi R8 entdeckt. Ein erneuter Beweis dafür, dass man mit Geld keinen Geschmack kaufen kann (geile Karre, aber die Farbe?!).
Und ansonsten steht Arbeiten an der Tagesordnung. Programmieren, Bestellen, Vorbereiten, Telefonieren. Aber das Warten hat bald ein Ende, versprochen!
Darauf freue ich mich!
Nächsten Sonntag nämlich. Mittwoch geht es nach Berlin, zu Dachterrassen-Party, Stadt-Tour, Lollapalooza und – Geburtstag! LangweileDich.net wird am 11. September ganze zehn Jahre alt. Die Vorbereitungen auf dieses Datum besetzen mich seit Ende letzten Jahres und endlich ist es soweit. Die Schar Katzen kann aus dem Sack, auch wenn ich vermutlich nicht alles bis dahin schaffe. Aber voraussichtlich ab Dienstagabend/Mittwochmorgen wird die Seite offline gestellt, damit ich die letzten Vorbereitungen in Ruhe treffen kann. Und dann lasst euch überraschen – und kommt, solltet ihr auch beim Lollapalooza sein, gerne auf ein Bierchen vorbei. Mehr dazu dann über Facebook, Twitter und Instagram.
Bis dahin – euer Medien-Mogul Maik.
VVV?
Ich hoffe, du weißt wovon ich rede. :P
Yep, weiß ich… :)
Ich hoffe, ich hab jetzt hier nichts verraten. Gegen die Langeweile habe ich täglich zwei Seiten, die ich besuche. :D
Aber wahrscheinlich hab ich die Seite dank dir irgendwann kennengelernt.
Hab die Auktion ein bisschen verfolgt und mich dabei gefragt, wer wohl bei sowas mitbietet.
Bin gespannt, was du daraus machst. Herzlichen Glückwunsch. ;)
Ach, kein Problem. :)
Ja, das habe ich mich auch gefragt. Aber am Ende hatte es eigentlich (bis auf die Investition an sich) keine wirklichen Nachteile. Ist bisher ungemein viel Potenzial liegen gelassen worden, kein Marketing betrieben. Das sollte zumindest auf ein anderes Level zu heben sein – notfalls wird es dann eben wieder versteigert, sollte es zu viel Arbeit sein. Habe da aber ein paar schöne Ideen… :)
Maik, das grenzt ja schon an Clickbaiting! Erst heiß machen mit der Story über die Website, und dann am Ende nicht damit rausrücken, welche es ist ;-)
Hehe, hat ja funktioniert. ;) Ich will halt nicht raus damit, ehe alles safe ist, ging mir eher um die Darstellung meiner kleinen nächtlichen Story. Aber indirekt ist es hier ja bereits kundgetan worden… :)
Bin auch echt gespannt was du daraus machst. Wird aber sicher gut und gerade für die WIN Compilation ideal, oder ;)
Genau an die hatte ich auch gedacht. ;)
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