Und schon geht die vorletzte Reisewoche zu Ende. Schon schade, wie schnell die Städte und Erlebnisse an einem vorbei rauschen – mittlerweile verwechsel ich ganz ungerne bereits die Schauplätze und Zeiten manch einer Erinnerung und mit den Wochentagen ist das auch nicht immer so leicht, vor allem, weil hier so vieles Sonntags auf hat. Aber der EM-Spielplan gibt etwas Halt, so dass ich glaube, dass heute Sonntag bei euch ist (haben ja jetzt Zeitverschiebung hier in Finnland…).
Die letzte Woche
Diese Woche gibt es einige Tipps und Eindrücke unseres längeren Aufenthalts in Stockholm, ein paar erste Teaser bezüglich meines Berlin-Kurztrips und die ersten Impressionen aus Helsinki. Spoiler Alert: Brrrr! Aber wisst ihr ja schon.
Stockholm
Zunächst das Wichtigste: Ja, unser zweites Airbnb in der Stadt (bzw. weiter außerhalb in „Kista“, was sich „tschi-ista“ oder so ausspricht) hatte einen Fernseher und wir konnten das Deutschlandspiel sehen. In krisseligem Ultra-SD und vom Kommentar habe ich etwa so viel verstanden, wie von Eyelinern. Bis auf diese eine Überraschung, als in der Halbzeit plötzlich ZDF O-Ton zu hören war – der Sender hatte ein paar Minuten der Reaktion und Beschreibung des Tors aus deutscher Sicht eingespielt. Verwirrend, wenn man gerade im Bad ist…
Ansonsten hatten wir einigermaßen Glück mit dem Wetter, sind noch viel in der Stadt herum gelaufen und haben einige unserer letzten „wollen-müssen-sollten wir sehen“-Punkte abgehakt.
Unter anderem die Fotografiska, die leider eine mittelgroße Enttäuschung war. Ja, Nick Brandts Naturaufnahmen (in Krisengebieten) sind durchaus gut gemacht, aber nach drei, vier Motiven aufgrund hoher Wiederholungsrate doch recht schnell langweilig. Die anderen Ausstellungen waren teils abenteuerlich schwach, so dass unsere Highlights neben den vereinzelten Motiven vergangener Ausstellungen vor allem die „Wall of Fame“ der bisherigen Fotografen im Haus sowie das angrenzende Fotografiska-Café mit all seinen tollen Gläsern war. Am Ende zu klein, zu schlecht, zu teuer (aber eben abhängig von den Ausstellungen).
Dann wollten wir im Pub gemeinsam mit angetrunkenen Schweden das Schweden-Spiel anschauen. Das hat zwar an sich geklappt, aber irgendwie landeten wir in einer Sportsbar, die sich für ein Restaurant hält und die Massen artig auf Stühle verteilt und keine weiteren Leute rein lässt, wenn diese voll sind. War dennoch eine ganz gute Stimmung, auch wenn das Spiel natürlich hätte besser laufen können. Sverige!
Eine absolute Besuchsempfehlung können wir für das technische (Tekniska) Museum aussprechen. Vor allem für mittwochabends – denn ab 17 Uhr ist der Eintritt frei! Dafür gibt es dann ganz viele (minus 10% kaputter) Dinge, mit denen ihr interagieren oder euer Wissen testen könnt. Unter anderem ein physischer Parcour, Geruchstests, eine lichtlose Kammer (die etwas witzlos ist, wenn ein Blag neben einem plötzlich seine Handy-Kamera anmacht…) oder ein Gehirnströmungs-Pong. Sehr kurzweiliger und informativer Besuch für Groß und Klein für den ihr gerne mal 3-4 Stunden einplanen KÖNNT (nicht müsst).
Und keine Ahnung, wer das da hin gemalt hat. Das arme Schaf… (und nein, das BVB-Tier auf der nächsten Seite habe ich NICHT gemacht – das hing da schon! Unsere Bilder sind die links und rechts daneben)
Cool war zum Beispiel auch diese Wand, an der etliche internationale Radiostationen aufgeführt und hörbar waren. Mit dem Klinkenstecker hat man sich munter durch das Live-Programm der Länder gesteckt. Leider hat das Museum geschlossen, ehe ich erraten konnte, welchen Sender man repräsentativ für Deutschland ausgewählt hat, aber zwischendrin lief Helene Fischer…
Stockholm hat mir insgesamt ganz gut gefallen, mit einem Sieben-Tages-Ticket kommt man recht preiswert überall hin und das Angebot an Kultur ist groß(artig). Leider auch die Preise, die einen längeren Aufenthalt sehr teuer werden lassen.
Berlin
„Berlin is aber nich Skandinavien, weißt schon, woll?!“ – jaja. Einen Tag eher als mein Lieblingsmädchen habe ich mich noch auf in unsere Hauptstadt gemacht. Quasi zwischen den Ländern (Stockholm-Berlin-Helsinki) habe ich nach dem schlechten TV-Bild im ersten Spiel einfach mit euch in der Gruppe und auf großer Leinwand das zweite Vorrundenspiel der „Mannschaft“ schauen wollen. Mit GOLDENTOAST war ich im EM-Quartier von 11Freunde zu Gast und habe ein kleines VLOG-Video gefilmt.
Wobei, das hört sich immer so an – ich habe zehntausend Videos gefilmt, die ich zeitnah zu einem vereine und euch vermutlich im Laufe der Woche zeigen werde. Wird hoffentlich lustig. Wenn nicht, schiebe ich es einfach auf das Spiel…
Helsinki
Direkt den nächsten Tag bin ich vom verregneten Berlin ins regnerische Helsinki geflogen. Yay! Dort gab es aber wirklich Grund zur Freude: das erste Hotelzimmer der Reise.
Freundlicherweise hat uns Holiday Inn ein paar Nächte im City Center-Hotel direkt am Hauptbahnhof angeboten (was etwas skurril ist, weil wir mit dem Flugzeug gekommen sind, um mit der Fähre weiter zu ziehen). Nach einem Monat der unterschiedlichsten Privatunterkünfte von gut bis igitt, mit kleinen Betten und Decken war es einfach schön, sich unbedacht in ein sauberes Bett schmeißen zu können. Dazu mit nettem Ausblick!
Das Zimmer gab es über den IHG Rewards Club, ein Treueprogramm der Hotelkette, die in Helsinki übrigens auch das neue „Open Lounge“-Konzept umgesetzt hat, das ich ganz angenehm finde. Schönes Design und alles offen gehalten – von der Rezeption über die Bar bis hin in die Lounge-Bereiche. Angenehmes Arbeiten!
Beim ersten Rundgang durch die Stadt (okay, zum Pizza-Laden…) haben wir plötzlich komische Klänge gehört und bunte Kostüme und Wagen gesehen. Karneval! Okay, nicht ganz, aber etliche Samba-Gruppen (wusste gar nicht, dass Finnen auf so was stehen) haben einen Paradezug im Regen abgehalten. Kurioser Anblick, aber unterhaltsam, wie halbnackte Damen der Kälte trotzen wollen, aber ihre traurigen Mienen nicht mitspielen wollen und die kleinen Tropfe, denen das Wetter nichts ausmacht, nicht wirklich tanzen können. Und auf dem Weg zum nächsten Museum sind wir dann plötzlich noch in die „HelloCon“ gelaufen, bei der die Leute noch etwas origineller verkleidet waren (s. Bild nächste Seite).
Erster gewollter Stop war das Designmuseo (ich überlasse euch die Übersetzung dieses finnischen Wortes). Leider ebenso etwas enttäuschend, zumindest für 10 Euro Eintritt. Viel finnische Design-Historie, anhand recht wahllos aneinander gereihten Dingen, sowie die Beweihräucherung des Künstlers Eero Aarnio, der den Sitzball und diesen weltberühmten Plastikhund designt hat. Nett, aber eben einfach zu wenig.
Dafür weiß ich jetzt, dass die über-langweiligen Büro-Scheren aus Finnland kommen und dass man echtes Design nicht anfassen darf. Einzig cool: Am Ausgang konnte man einen Sticker, den man als Erkennungsmerkmal an sich trug, zum Feedback-Geben nutzen.
Stärker: die Pizza bei Skiffer. Kleine Auswahl, große Preise und keine für das originelle Querformat passenden Teller, aber sehr lecker. Und wer Erdbeeren mit Ziegenkäse und Pinienkerne auf eine Pizza packt, hat mein Herz eh gewonnen. Empfehlung! Zweite Empfehlung: Nicht wie wir um 15:06 ankommen, wenn die Lunch-Aktion bis 15 Uhr geht. Mist!
Auf der nächsten Seite gibt es dann wie gewohnt noch ein paar weitere Bilder sowie meinen abschließenden Ausblick auf die kommende Woche.
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