Und schon haben wir die Halbzeit unserer Skandinavien+-Tour überschritten – nur noch zwei Wochen! Mittlerweile bringe ich schon viele Erinnerungen städtetechnisch durcheinander, da hilft es auch mir sehr, diesen sonntäglichen Rückblick zu verfassen.
Nach geburtstaglichem Kopenhagen sowie Malmö, Göteborg und die erste Prise Oslo in den letzten Wochen, ging es jetzt ein Mal quer durch Schweden bis in die Hauptstadt Stockholm. Inklusive (fast) zwei kompletten Tagen offine – kuriose Erfahrung, ich sag es euch…
Die letzte Woche
Wie zuletzt auch habe ich euch täglich über Instagram auf dem Laufenden gehalten – zumindest, wo wir gerade sind und welche bildlichen Highlights es gibt. Hier aber ein paar andere Bilder und etwas Erklärung zu unseren dieswöchigen Stationen.
Oslo
Letzte Woche Sonntag sind wir zum Holmenkollen gefahren. Die olympische Skisprungschanze macht schon ganz schön was her. Leider war natürlich gerade der Fahrstuhl kaputt, so dass wir nicht auf den Sprungturm fahren und den angeblich epochalen Ausblick genießen konnten. So habe ich mich wenigstens nicht vor Höhenangst eingenässt. Dafür gab es auch so einen ganz passablen Ausblick und die Erkenntnis, dass solche Lande-Segmente verdammt kurz sind…
Immer wieder waren während unseres Stops an der Schanze Schüsse zu hören. Schon seltsam, all die Wintersportler im gefühlten Hochsommer (wir hatten 29 Grad!) trainieren zu sehen. Auf Rollerblades wurde Lang-Ski auf Strecke geprobt und die Biathleten haben fleißig Scheiben geschossen, bis ihr Trainer freudig in die Hände geklatscht hat. Und während wir den Schützen zuschauen, hält plötzlich ein Touri-Bus, aus dem Leute mit lustigem Akzent aussteigen – aus Augsburg. Gibt es doch nicht.
Zum Thema „Kunst und so“ waren wir dann noch im Skulpturenpark Vigelandsanlegget. Gustav Vigeland hat dort nicht nur einen beeindrucken Freikörperkult-Obilisk ins Zentrum gesetzt, sondern auch allerlei skurrile Skulpturen quer durch den kompletten Park.
Künstlerisch wertvoll, weltbild-technisch immer mal wieder etwas… nunja… fragwürdig?
Und wie das dann so ist, findet man seine kleinen Highlights eben aus Versehen. In einer Nebengasse haben wir plötzlich eine bunte Wand gesehen, gefolgt von einer Disko-Kugel, viel Street Art und einem lauschigen kleinen Café-Plätzchen mit Hinterhof-Charme. Sehr cool!
Oslo hat mir insgesamt sehr gut gefallen, vor allem, weil vieles (bis auf die Skisprungschanze) tatsächlich fußläufig gut erreichbar ist. Beeindruckende Architektur, ein tolles Flair, eine gelungene Mischung aus Moderne und Klassik, aus Stadt und Natur – toll!
Karlstad
Deutlich weniger „Stadt“ und „Moderne“ gab es dann bei der nächsten Station. Karlstadt hatten wir uns extra als kleine Erholungspause auf der langen Fahrt zwischen Oslo und Stockholm „verschrieben“. Bereits bei der Ankunft im wundervollen Häuschen am See wurde uns klar, dass wir deutlich zu kurz dort sein würden.
Eine Sache, die ich am Holmenkollen in Oslo bereits andere hatte spielen sehen (und dann unbedingt selbst machen wollte), war Disc Golf. Coolerweise ging das in der Nähe von Karlstad auf einem riesigen Campingplatz. Wie Golf, nur muss man eben mit möglichst wenig Frisbeewürfen zum Ziel (Metallkettenkorb) gelangen. Macht mir unheimlich Spaß, vermutlich sogar mehr, als damals auf der Playstation 3. Das muss schon was heißen!
Leider konnten wir nur 10 der 18 Bahnen spielen, weil wir unsere Räder wieder abgeben mussten. Die gibt es übrigens gratis im Stadtzentrum auszuleihen. Aber eben leider nur bis 18 Uhr. Aber geschenkter Gaul und so… Und bei der rund sieben Kilometer langen Fahrt zu den Frisbees erhält man dann plötzlich ein ganz kurioses Heimatsgefühl, als man eine IKEA-Filiale passiert. Das ist eigentlich DAS Stück Schweden, und doch ist es so vertraut. Verrückt.
Ach ja – Natur und so. Ich als Wildlife-Fotograf. Hammer.
Wir haben dann auch noch Minigolf gespielt. Im Gegensatz zu der Enttäuschung in Malmö ist das „Pirat Golf“ in Karlstad absolut empfehlenswert. Auch wenn es leider nur 12 Löcher sind – dafür gibt es viel Wasser, ein Selbst-Zieh-Floß und tolle Mechaniken. Wer die Runde gewonnen hat, schreibe ich jetzt mal nicht hier hin. Bescheidenheit und so. Ähem…
Viel Natur, viel Laufen, viel Ruhe – und kein Internet. Das hatten wir uns gesagt, zumindest versuchshalber. Einen Tag wollte ich komplett weblos leben, idealerweise sogar zwei. Das ging an sich dank Vorarbeit und so ganz gut, aber wenn, dann wollte ich das auch komplett durchziehen – und schnell merkten wir, dass Internet als Tourist im schwedischen Nirgendwo eigentlich schon ganz geil ist…
So haben wir dann eben nicht die aktuelle Busverbindung aufs Display erhalten und hätten vielleicht gewusst, dass aktuell unser angepeilter Stop gesperrt ist und seit einem Jahr eine andere Route gefahren wird. 1 Stunde im Bus, dank Stadtrundfahrt bis zur Endhaltestelle. Dazu konnte der ausschließlich schwedisch sprechende Kartenautomat nicht per Handy übersetzt werden und die Wettervorhersage wollte auch nicht wirklich. Am Ende kann man aber doch tatsächlich ohne Internet überleben. Ist dann halt nur nicht so wirklich geil. Aber doch zumindest etwas entspannend – nur viel zu kurz. Am Abend vor unserer Abreise musste ich dann doch ab 21 Uhr dran. Die Arbeit rufte.
Stockholm
Und plötzlich sind wir in der Hauptstadt – und haben Besuch! Meine Eltern haben uns über das Wochenende besucht. Das bedeutet viel Freude, Feiern, Quatschen – aber eben auch viel Vorarbeitszeit und Stress. Schöner Stress, aber irgendwie haben wir das mit der Offline-Zeit zuvor schlecht getimed. Ging aber irgendwie und so hatten wir einen sehr temporeichen Start in insgesamt ein paar mehr Tage Stockholm.
Die ersten Köttbullar dieser Reise waren leider recht ernüchternd. Nicht wirklich anders als beim vorhin erwähnten Möbelhaus. Liegt vermutlich daran, dass im tollen Tipp, den ich für ein Restaurant erhalten habe („Pelikan“ in Stockholm) die Bedienung derart unsympathisch war, dass wir gegangen sind. Doof. Davor war das Vasa-Schiff im selbigen Museum ungemein imponierend. Das passt nun überhaupt nicht zusammen, aber was soll’s.
Heute waren wir dann noch im ABBA-Museum. Teurer Spaß (~22 Euro), aber mit einigen sehr interessanten Ausstellungsstücken und ein paar digitalen und interaktiven Spielereien. Einen Song selbst (auf leider sehr rudimentäre Art und Weise) zusammen mischen zu können, macht durchaus Laune.
Jetzt wechseln wir innerhalb der Stadt die Airbnb-Bleibe und hoffen auf einen Fernseher, der das Deutschland-Spiel überträgt – oder eben einen Pub in der Nähe.
Auf der nächsten Seite lasse ich mal wieder lieber Bilder als Worte sprechen und gebe abschließend noch einen kleinen Ausblick auf das kommende Siebener-Pack Tage.
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fürchtet gott, ehret den könig? warum auf deutsch ? erklärung pls :)
tolle fotos btw.
aber ABBA? …echt? ;)
Das ist von der „Deutschen Kirche“ in der Altstadt – Erklärung hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Tyska_kyrkan_(Stockholm) :)
Und danke! Ja, ABBA, weil die Eltern zu Besuch waren und irgendwie ist es ja schon ein Stück Kulturgut (auch wenn ich den hohen Ticketpreis so wohl nie gezahlt hätte…).
ahh deutsche kirche, ty.
es gibt sogar in der vatikan stadt einen friedhof, welcher nur für deutsche und ich glaub holländer auch, geöffnet wird. sprich.. ein amerikaner wird da nie reinkommen :P
krass, dass man so ausgequetscht wird was abba angeht… -.-
viel spass noch!
Danke!
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