Wie schnell das gerade alles geht. Gerade erst in einer Stadt angekommen, geht es kurz darauf auch schon wieder weiter für uns. Schon ist die zweite Woche unserer großen Skandinavienreise vorbei – das erste Fazit unseres #blogntravel-Versuches fällt positiv aus. Morgens arbeiten, ab Mittag die jeweilige Umgebung erkunden.
Nachdem es letzte Woche vor allem ganz viel Kopenhagen zu bestaunen gab, haben wir diese Woche einiges von Schweden und die ersten Stücke Norwegens zu sehen bekommen. Wie immer habe ich massenhaft Bilder gemacht und führe euch anhand dieser durch meine letzten sieben Tage.
Die letzte Woche
Ich gehe einfach mal chronologisch unsere dieswöchigen Stationen durch, und erläutere etwas mehr, als es auf Instagram der Fall ist.
Malmö
Am letzten Wochenende kamen wir in Malmö an und ich war bereits bei der Zugstation freudig erregt ob der tollen Architektur und Lichter. Unsere erste Station in Schweden sollte sich als inspirierender Kultur-Haufen entpuppen, der deutlich mehr zu bieten hat, als die vermeintliche Kleinheit der Stadt einzubilden vermag.
Neben der „Garden World“, einem Stadtfest für Klein- und Großgärtner, inklusive Gartenanlage-Wettbewerb und begehbarer Riesenholzmühle gab es jede Menge Kunst und Skulpturen in der Stadt zu entdecken. Oder zum Beispiel auch spielerische Elemente wie ein Live-Zähler von vorbei gefahrenen Radfahrern oder selbst zu steuernde Wasser-Fontänen (Spaß!).
Abraten können wir euch von „Adventyrsgolf“. Was ich eigentlich als ultrageile Deluxe-Minigolf-Attraktion erwartet hatte, war am Ende ein 14-Loch-Parkour mit mehr oder weniger langweiligen Löchern. Und nein, ich habe nicht den Herren oben durch das Loch abgeschossen, und ja, ich habe verloren. Dafür gab es ein Zlatan Ibrahimovic-Loch, das ich sehr abgefeiert habe!
Noch mehr abgefeiert habe ich das Emporia-Einkaufszentrum, das ich vor rund drei Jahren verbloggt hatte. Und Plötzlich sehe ich irgendwo ein Bild davon und muss da unbedingt hin. Beeindruckend groß, tolle Architektur, auch wenn ich irgendwie dachte, das sei alles schickes Glas an der Front, in Wirklichkeit sieht es aber doch sehr nach Plastik aus der Nähe aus. Dennoch toll!
Mehrfach hinschauen muss man auch beim „Puckeball“…
Eine Installation mit einem hügeligen Fußballplatz und an Hogwards erinnernde Tore. So dürfte Paul Gascoine zu aktiver Zeit den Platz gesehen haben… Konnten leider nicht drauf spielen (was aufgrund der unsagbaren Sommerhitze auch neben der akuten Beinbruchgefahr keine gute Idee gewesen wäre), aber macht bestimmt Spaß. Und ja, da wird tatsächlich drauf gespielt.
Den „Turning Torso“ haben wir natürlich auch angeschaut. Imponierendes Teil, das auch zur Orientierung im Rahmen des Städtelaufs dient.
Göteborg
Der nächste Stop. Zwei Stunden angenehme Zugfahrt (kostenloses UND funktionierendes WLAN, viel Platz, dafür etwas viel Ruckeln) später kamen Dienstag in Göteborg an. Direkt hatte ich das Gefühl, in einer deutlich größeren Stadt zu sein und Angst, nicht alles in den paar Tagen sehen zu können. Ein falscher erster Eindruck.
Ja, die Stadt ist schön und ein bisschen was zu sehen gibt es auch – aber Malmö hat doch deutlich positiveren Eindruck bei uns hinterlassen, wirkte es doch eigener, origineller und fassettenreicher. Dafür gab es in Göteborg tolle Unternehmensschilder zu sehen:
Eines meiner Highlights hier war die Begehung des „Skansen Lejonet“. Eine alte Grenzanlage der Stadt, die mit dem Aufstieg zum steinernen Türmchen durchaus Charme entgegen bringt. Leider sind die Öffnungszeiten mit 11-14 Uhr ein Witz, zumindest, wenn man wie wir gegen halb Acht dort aufschlägt, weil die Anbindung leider ebenso witzig ist. Dennoch schön und empfehlenswert.
Und warum gibt es hier eigentlich nirgends Fisch?! Also klar, in Restaurants und im Supermarkt gibt es ihn, aber einfach mal ein Fischbrötchenwagen oder so, das wäre super. Aber nein, wir essen größtenteils internationale Küche, was irgendwie schade ist. Dabei ist Göteborg mal wieder ein Stück teurer als Malmö, in Richtung Kopenhagen-Teuer scheint es aber wieder in Oslo zu gehen…
Oslo
Aber dafür scheint die Stadt auch ordentlich was zu bieten. Bereits beim Gang vom Hauptbahnhof zur Untermietwohnung wollte ich am liebsten alle zehn Meter stehen bleiben und Fotos machen. Habe ich dann auch zwei Stunden später gemacht. Beeindruckende Architektur, die sie da nebeneinander gestellt haben.
Sogar Fahrräder als Fahrradhalter zum Anketten gibt es. Und so hatte ich nach einem Abend das Gefühl, bereits mehr hier mitnehmen zu können, als aus Göteborg. Vor allem aber auch Gestank. Leider ist unser Airbnb echt mies. Die Wohnung ist super, recht zentral, groß, nur für uns. Aber scheinbar war und ist der Kollege Kettenraucher… Es stinkt alles und überall, Lüften bringt wenig bis gar nichts und allgemein scheint er es mit der Reinlichkeit von Geschirr und Wohnung ähnlich zu halten, wie mit seiner Lunge. Bäh! Hier erspare ich euch Bilder, leider bisher die mit Abstand schlechteste Airbnb-Unterkunft der Reise (hoffentlich auch insgesamt). Aber das Beste: Im Inserat hat er „Rauchen verboten“ geschrieben. Man, man, man…
Ich mache hier jedenfalls gefühlt doppelt so viele Fotos als zuvor und vielleicht kommen sogar doppelt so viele brauchbare dabei heraus. Tolle Motive, ein großer Spielplatz für Hobbyfotografen und die, die es werden wollen oder zu Besserem berufen sind.
Mit dabei ist natürlich auch unser Franz, dem ihr auch auf Instagram folgen könnt. Coole Socke!
Am ersten richtigen Tag hier haben wir dann zwei Glücksfunde gemacht. Zum einen waren wir bei einer Wachablösung beim Königsschloss zugegen, was an sich schon interessant war. Aber erst die astreine Darbietung eines scheinbar Junggesellenabschieds-Geschädigten in Tütü und pinkem Stirnband hat die Aufführung perfekt gemacht. Mehr dazu dann im Videobericht und vielleicht in der kommenden WIN Compilation!
Dann haben wir bei einem Stadtfest unseren Augen nicht getraut. 5 norwegische Kronen (also ~55 Cent) für ein belegtes Brot. „Subventionierter Preis“ wurde uns gesagt – und wir waren endlich mal satt und zufrieden mit unserer kulinarischen Investition.
Besser als bei „Kebabish Original“, wo ihr NIEMALS hingehen sollte! Draußen wurde mit mehreren vegetarischen Tagesgerichten für 99 Kronen geworben, der schlecht Englisch verstehende Kellner wollte aber nichts davon wissen. Dann hat es ewig gedauert, die Schärfegrade bei den Mahlzeiten wurden vertauscht, das Essen war nicht gut, selbst das Zahlen hat ewig gedauert. Bzw. wir waren kurz davor, die Zeche zu prellen, nachdem wir gesehen hatten, dass einer der Kellner eine Kugel Eis hat auf den Tresen fallen lassen, nur um sie dann mit der nackten Hand in das eigentliche Gefäß zu befördern. 5-Sekunden-Regel und so. Nur dumm, wenn ich ihm dann sage, dass das ja „nicht so nice“ gewesen sei und er nur wohlwollend und unverständlich nickt und „not nice?!“ sagt. Ne, not nice. Scheiß!
Interessanter lief es im Nobel-Friedenscenter. Dort gibt es nicht nur immer eine Ausstellung zum jeweils aktuellen Preisträgerland (aktuell Tunesien), sondern auch Infos in einer schicken Licht-Ausstellung zu allen Preisträgern. Dazu gibt es gerade eine Ausstellung über syrische Kinder zwischen 7 und 16 Jahren, die Kameras in die Hand gedrückt bekommen haben, um ihr aktuelles Leben zu dokumentieren.
Das ist schon ergreifend, wenn in den Videos zur Aktion die kleinen Mädchen und Jungs allesamt so positiv über die Heimat schwärmen, die sie verlassen mussten. Da fühlt man sich schon etwas schlecht, wenn man gerade noch Fotos von einer beeindruckenden Projektions-Tracking-Technik gemacht hat, die einem beim Umblättern eines gigantischen Buches digital unterstützt hat. Wie wertlos und unwichtig.
Dann mehr Erkunden, mehr Fotos schießen, mehr Verlaufen, mehr zufällig Entdecken. Beste!
Zufällig steht auch gerade die Arche Noahs im Hafen. Leider wurden wir gestern von der Planke gescheucht, weil wir erst fünf Minuten vor Ladenschluss ankamen – damit wird es wohl keine Hilfe unsererseits bei der Repopulation der Menschheit geben. Vielleicht haben wir aber Glück und die Sinflut tritt erst später ein und wir schaffen es heute noch einmal auf das imposant gebaute Riesenholz-Schiff.
Stets begehbar und mindestens genau so beeindruckend ist das Opernhaus in Oslo. Ein einzigartiges Gefühl ist es, die steilen und glatten Schrägen der Anlage einfach so empor zu steigen. Toller Ausblick, tolle Architektur und innen wie draußen ein sehr abgerundetes Gesamtkunstwerk. Sollte man gesehen haben.
Dieses Mal sind es sogar insgesamt 77 Fotos (plus Instagrams) für diesen Beitrag geworden. Ich weiß es doch auch nicht… Jedenfalls gibt es die weiteren sowie mein „Darauf freue ich mich!“-Ausblick auf der nächsten Seite. Mal mehr, meist gar nicht kommentiert.
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