Diese Woche hat die Hauptstadt mal wieder demonstriert, was sie alles so an Kulturellem zu bieten hat. Dank der Berlinale war ich ungewohnt häufig im Kino und habe für mich eher ungewohnte Filme zu sehen bekommen und am Wochenende hat niemand geringeres als Mike Skinner mit ein Feuerzeug verkauft. Ach, und irgend so einen Tag mit Liebe gab es ja auch noch, aber der ging ja über die Grenzen Berlins hinaus, soweit ich weiß…
Meine letzte Woche
Montag ging es außerhalb der Berlinale zur Pressevorführung von „Happy Death Day 2U“ – das Review dazu hatte ich ja bereits veröffentlicht. So ein bisschen Glamour gab es dann aber doch, als wir aus dem Saal schlenderten und zeitgleich Leute aus dem Nachbar-Vorführraum kamen. Die waren allesamt etwas besser gekleidet und das ein oder andere Gesicht kam einem bekannt vor. „War das nicht Anja Kling? Und ist das nicht der aus „4 Blocks“?“ wurde ich von Kien gefragt. Yep, waren sie. Zumindest hat mir das vor uns massenweise platakierte Poster zu „Klassentreffen“ eben jene Darsteller und rund zwei Dutzend weiterer mehr oder weniger bekannter Stars der deutschen Schauspielriege gezeigt. Also hörten wir ein paar Minuten interessiert zu, wie eine kleine Raucher-Riege rund um Kida Khodr Ramadan den Film und die Vorführung besprachen, ehe wir uns zu promigeil vorkamen und gingen.
Mehr Film mit deutlich kulturellerem Anspruch als „Happy Death Day 2U“ gab es auch Mittwoch und Samstag im Zuge der Berlinale für mich. Zu „Einzelteile der Liebe“ und „Dreissig“ waren jeweils Regisseure und Hauptdarsteller zum Q&A vor Ort, was ich sehr interessant und teils interessanter als die Filme selbst fand (vor allem, als die erste Frage bei einem Panel dann einfach mal die nach dem Sinn des Lebens war…). Bei den jeweils von Berlinern gemachten Filmen hätten die Voraussetzungen kaum unterschiedlicher sein können: Der eine zeigt die zerstrittene Beziehung eines Patchwork-Paares zu 95 Prozent vor einem Hauseingang, der andere eine durchzechte Nacht in Berlin zur Feier eines 30. Geburtstag. Noch skurriler wird es, wenn ich euch sage, dass der erste Film der klar bessere und dynamische war, wohingegen der zweite mit verkünstelt langgezogenen Szenen die Geduld und den Wachheitszustand des Zuschauers auf die Probe gestellt hat. Dabei konnte „Dreissig“ dennoch faszinieren, waren doch all seine Schwächen (fehlende Story, nicht vernünftig gezeichnete Figuren, lose Handlungsenden, die aufgegriffen wurden, unlogische Elemente, und, und, und) allesamt irgendwie unter dem Authentizitäts-Mantel „So ist halt eine Party-Nacht in Berlin“ zu legitimieren. Besonders war es somit dann doch irgendwie auch.
Für die Blumenindustrie war der Donnerstag auch besonders, weil Valentin und so. Ich habe die größte Überraschung meines Valentins-Lebens erhalten, als kurz vor 13 Uhr plötzlich ein Pizzabote vor der Tür stand. Ich hatte nichts bestellt, sondern das Lieblingsmädchen am Abend vorher. Pizza – mehr Liebe geht nicht! Standesgemäß haben wir den Abend dann mit Netflix (das Stand-up-Programm von Aziz Ansari war dann doch überraschend mittelmäßig…) und Sushi befeiert.
Samstag konnte ich dann wieder einen musikalischen Act von meiner „To See“-Liste streichen. Mike Skinner aka The Streets hat sich die Ehre gegeben und die von mir ja eher verhasste Columbiahalle zum Kochen gebracht. Leider kamen wir so spät in die überfüllte Halle, dass wir irgendwo ganz hinten in der Ecke mitgewippt sind, aber dabei sein ist alles und so…
Darauf freue ich mich!
Es steht mal wieder die obligatorische Musikquiz-Woche an. Dazu testen wir am Wochenende endlich „Who Goes There?“ aus, zu dem ich bereits die 35(!) Seiten lange Anleitung verinnerlicht habe. Samstag geht es dann vermutlich noch zum Kensington Road-Gig hier in Berlin. Immerhin dann „nur“ im Columbia Theater…
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