Diese Woche wurde ganz klar von einem Mann beherrscht: Fred Durst. Nach viel zu langer Zeit konnte ich Limp Bizkit endlich live sehen – und so viel vorweg: es war gut. Dass kein zweiter Mann mit seinem Känguru um meine Wochengunst streiten durfte, lag tatsächlich vollends an mir. Dummer Maik…
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Meine letzte Woche
Vor ein paar Monaten hatte ich bei unserem Fall Out Boy-Konzertbesuch auf der Seite der Max Schmeling-Halle schauen wollen, wann es genau losgeht und wie das mit den Vorbands ist, und bekam die Info angezeigt, dass niemand geringeres als Limp Bizkit dort bald spielen. Die wollte ich schon immer mal live erleben, also habe ich direkt zwei Tickets gekauft – leider nur noch Sitzplätze, aber Hauptsache, überhaupt mal sehen, wer weiß, wie oft die überhaupt noch Bock haben, nach Deutschland zu kommen. Im Vorfeld hatte ich so einige negative Stimmen im Netz gelesen. „Die spielen eh nur ‚Chocolate Starfish‘ runter“, „Die spielen total kurz“, „Fred hat eh nie Bock…“, bla-blubb. Entsprechend lagen die Erwartungen bei ekstatischer musikalischer Vorfreude mit kleinem Enttäuschungs-Potenzial.
Unsere automatisch zugeteilten Sitzplätze waren gar nicht soo scheiße, wie befürchtet, aber eben seitlich und recht weit hinten. Wir gaben uns einige Minuten des grottenschlechten Voracts (ein DJ, der eine halbe Stunde lang sturr auf sein Maschinchen glotzte, aus dem viel zu elektronische Konserven-Mucke kam) gegeben, ehe wir einen Rundgang durch die Halle machten und Ausschau nach (A) besseren Plätzen und (B) Merch hielten. Letzteres gab es tatsächlich überhaupt nicht (what?!), so dass wir unsere Wette, wie überteuert ein Band-Shirt wohl sein wird, gar nicht auflösen konnten. Dafür gab es aber noch massenhaft Plätze. Das Konzert war nicht ausverkauft und die Halle bietet etliche (stets mehr oder minder suboptimale) Stehmöglichkeiten um den eigentlichen Innenraum. Letztlich haben wir uns für die Tribüne auf der anderen Seite entschieden, da wir so sehr nah an die Bühne gekommen sind.
Entsprechend unserer Position war der Sound noch mal schlechter, als er vermutlich auch im Innenraum war (war bei Fall Out Boy schon kacke). Das ist aber mit der einzige negative Punkt. Fred Durst hatte richtig Bock, die Show ging etwas über 90 Minuten (natürlich hätten sie auch mehr Songs im Reportoire gehabt, die es sich zu spielen gelohnt hätte, aber alle wichtigen waren dabei) und irgendwie war es auch mal ganz interessant, so eine dicht bepackte und endlich mal wieder richtig abgehende Crowd von Oben zu beobachten. Die Leute im vorderen Innenraum haben die Gattung Mensch in den Aggregatszustand „flüssig“ transferiert. Nicht nur, weil Schweiß in Massen floss, sondern weil die Körper wie kleine Atome in einem Becken hin und her schwappten. Hatte ich vor dem Konzert noch gemutmaßt, dass es heute „Mit Sicherheit endlich mal wieder einen Moshpit zu beobachten geben wird!“, konnte ich das bereits zur Mitte des ersten Songs bestätigen. Und nach zwei Dritteln des Songs nochmal. Und beim zweiten Song wieder. Sehr geile Stimmung, coole Songauswahl und das war endlich mal ein Konzert der „früheren Kindheits-Stars von damals“, das eben wie damals war. Geil!
Dem Ganzen die Krone aufgesetzt hat schließlich noch Wes Borland. Natürlich zum einen aufgrund seiner Erscheinung und dem Gitarrenspiel, aber vor allem in der einen Szene, in der ich ihn gerade mit leichtem Erstaunen dabei beobachten konnte, wie er seine Gitarre abnahm und an eine Erhöhung beim Schlagzeug lag. War sie etwas kaputt? Brauchte er mitten im Song eine andere Gitarre? Nein, er drehte sich kurzerhand um, rannte Richtung Bühnenrand und sprang ohne irgendeine Vorankündigung über den rund 2,5 Meter großen Bühnengraben an den Rand der überraschten Crowd. Die hat schnell genug reagiert und ihm eine Runde Crowdsurfing spendiert. Krass! So etwas hatte ich wirklich noch nie erlebt, sehr genialer Konzertmoment, an den ich mich sicher auf ewig erinnern werde.
Ein großes Ärgernis ergab sich aber doch noch diese Woche. Vor ein bisschen weniger als „ein paar Monaten“ sahen wir, dass der geschätzte Marc-Uwe Kling im hiesigen Mehringhoftheater auftreten würde. Aber nicht einfach so, sondern mit zwei Terminen, an denen er NEUES KÄNGURU-MATERIAL(!!!1elf) vortragen würde. Und nicht nur das – es handelt sich dabei gar um Aufzeichnungs-Termine für das neue Hörbuch (ich dreh ab!). Als mein Lieblingsmädchen das kurz nach Ankündigung sah, gab es noch für beide Tage Karten und sie fragte mich, ob wir am 12. oder 13. hin wollten. Ich sah in den Kalender – beide Tage frei. Also empfahl ich den ersten Tag, da man so den ersten Teil des Buches hören würde. Gesagt, getan. Eine Woche später bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, das Limp Bizkit-Konzert in den Kalender einzutragen. Dummer, dummer, Maik.
Sämtliche Versuche, noch Karten mit Leuten zu tauschen, die vergessen hatten, ihren wichtigen Alternativtermin für den 13. in den Kalender zu schreiben, schlugen fehl. Scheinbar war ich der einzige dumme Maik weit und breit. Menno. Naja, holen wir uns halt das Hörbuch. Nur wird man dann nicht bei Minute 14 sagen könnten „der Huster da im Hintergrund – das war ICH!!!“.
Gestern ging es dann noch spontan zum Powerpoint-Karaoke, wo ich noch spontaner mitgemacht und tatsächlich wieder gewonnen habe. Vielleicht sollte ich professioneller Slide-Vortrager werden…
Darauf freue ich mich!
Am Dienstag bin ich wie erwähnt als Experte bei einem tagesfüllenden Event von Amazon zu Gast und schon ein bisschen aufgeregt. Ansonsten steht im Anschluss voraussichtlich noch ein von uns noch nicht besuchtes, neues Musikquiz an und dann wäre da natürlich noch das Wochenende: HURRICANE FESTIVAL!!! Da kann ich dann „The Offspring“ und „Dendemann“ von meiner „Die muss ich unbedingt mal live sehen!“-Liste streichen.
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