Bei der Zusammenstellung meiner Best-of-Beiträge war ich über meine letztjährigen Neujahrsgedanken gestolpert und dachte mir zum einen, wie interessant es ist, ein Jahr später auf die Vorhaben zu blicken, aber eben auch, dass man das ja traditionell eigentlich ganz gut fortführen könne. Also mal wieder einen Tag und Beitrag für mich nehmen, um mit dem Jahres-Neustart im Rücken Veränderung anzugehen und sich selbst zu hinterfragen. Denn die Grundsituation ist ähnlich geblieben…
Einordnung von 2019
Lasst mich kurz zurückblicken auf meinen letzten Ausblick. Vor genau einem Jahr habe ich von Stress geschrieben, vor allem am Jahresende, aber auch unterjährig mir selbst aufgebürdet. Und von Veränderungen in meinem Arbeitsleben als Blogger. Weniger bei meiner eigentlichen Sache hier, sondern vielmehr beim Anklang da draußen, sei es bei LeserInnen oder letztlich Werbepartnern, die mir das Bloggen in der Form überhaupt ermöglichen. Denn die Zahlen hier sind schon ein bisschen heruntergegangen, vor allem wurden werbliche Kooperationen aber nochmals deutlich weniger. Nicht umsonst habe ich zu von mir eigentlich lange ungewollten Mitteln wie beispielsweise der Steady-/Patreon-Finanzierung zurückgegriffen. Dabei habe ich keineswegs übertrieben, dass es den Blog in der Form nicht mehr lange geben wird, wenn sich nichts zum Positiven hin ändert. Aktuell hängt es auch an ein paar privaten Entwicklungen, dass ich noch etwas damit warte, wieder einen festen Job anzugehen, aber im Laufe des Jahres oder allerspätestens Anfang 2021 wird es so kommen.
Erfreulich war jedoch die Entwicklung von seriesly AWESOME. Dort gehen die Aufrufzahlen und somit auch zumindest etwas relevanter werdenden Einnahmen nach Oben.
Diese fünf Vorsätze hatte ich mir für 2019 (in Kurzform und auf die Blogger-Tätigkeit bezogen) vorgenommen. Habe ich sie erreichen können?
Vorsatz-Bewertung
1. „Keine ungesunden Stressphasen“: Es gab sie noch immer, aber weniger. Wenn ich sah, dass ich nur unter großem Stress mein innerlich vergebenes Soll von X Beiträgen am Tag hin bekomme, habe ich dann doch erfreulich oft zurückdrehen können. Aber ganz loslassen konnte ich selten und gerade bei seriesly AWESOME kamen immer mal Nachrichten rein, die ich möglichst schnell verarbeiten wollte. Aber insgesamt zumindest merklich verbessert (und auch weniger Migräne-Attacken!).
2. „Mehr Fotografieren“: Das hat nicht wirklich geklappt. 2018 hatte ich das gut hinbekommen, 2019 ist das komplett eingeschlafen. Bei meinem #bestof2019 wurde mir angezeigt, dass ich lediglich 84 Bilder bei Instagram hochgeladen hatte. Und das trotz interessanter Trips und Urlaube. Aber mir ging der Spaß an Instagram flöten und damit auch irgendwo die „Notwendigkeit“ für Fotos. Traurig.
3. „Instagram-Kanal aufräumen“: s. 2., auch das hatte wenig Sinn. Aber mir ist schon egaler geworden, ob etwas Likes erhält oder nicht. Ich sehe meinen Kanal wieder als privater an. Habe ich ein tolles Foto – teilen. Aber auch ruhig mal einfach so, was mich gerade privat bewegt. Dabei habe ich es auch geschafft, ein paar Stories mehr zu machen. Immerhin.
4. „Bewegung“: Sport hat zwischendrin sehr gut geklappt, Home Office-Zeiten habe ich nicht immer minimieren können und es gab erneut einige Tage, die ich das Haus gar nicht verlassen habe. Optimierbar.
5. „Kein Arbeiten mehr im Zug“: Das hat größtenteils geklappt. Ein paar Male habe ich es doch noch gemacht, aber größtenteils konnte ich auf Serien und Musik umschwenken und das Bloggen einfach mal Bloggen sein lassen.
Die Lage der Blogger-Seele
Ein bisschen Änderung gab es also, aber keine totalen Kehrtwenden. Noch immer habe ich einige Todo-Mails im Postfach, die an mich selbst adressiert daran erinnern sollen, dass ich doch mal „QUIZmag wieder aktiviere“ oder „Videos machen“ oder sonst was umsetzen sollen. Wenn denn mal Zeit ist. Zwischendurch. Hahaha… Die kommt aber nie. Und das lähmt nur unnötig, Veränderungen und größere Projekte anzugehen. Vor allem auch die Angst davor, dass die Blogaufrufe hier noch mehr einsacken. Aber ich bin es leid. 2020 wird ein „Machen!“-Jahr!
Zwei, drei Male hatte ich in 2019 Wochen eingebaut, in denen ich meine viel zu lange aufgeschobenen Hintergrundprojekte (z.B. Rebrush Startseite) hochpriorisiert hatte. Bedeutet: Ich habe mich erst daran gemacht und danach erst geschaut, was ich verbloggt bekomme. Das hat gut funktioniert, aber eben auch zu weniger Beiträgen geführt. Wenn ich die Zeit für die Erstellung eigener Inhalte schaffe, habe ich wenigstens schon einmal Content. Immerhin gibt es da ja diesen Begriff „Content Creator“ – vielleicht muss ich das einfach mehr werden. Für mich.
Also plane ich, vorrangig an eigenen Inhalten zu arbeiten. Mir Zeit dafür zu nehmen, sie richtig zu machen und nicht nur irgendwie nebenher, nach der spontanen Umsetzung ohne weitere Iterationen veröffentlicht (so, wie diesen Beitrag hier mal wieder, menno…). Ich habe bereits ein paar Grundideen für Kurzgeschichten, YouTube-Videos und andere Inhalte im Kopf und meine Motivation kitzelt mich, mal wieder kreativ zu werden. Ob das ankommt? Keine Ahnung. Einiges vermutlich gar nicht. Aber das ist dann eben meines. Und das gibt es eben nur hier. Anstelle lauter halbgarem Füllmaterials, nur, um auf X Beiträge am Tag zu kommen. Auf die Anzahl und die Abwechslung inhaltlich („Unterhaltung“, „Inspiration“, „Lifestyle“ im Wechsel) werde ich versuchen, keine Rücksicht mehr zu nehmen.
Natürlich bin ich skeptisch, haben einige der kleineren Beiträge doch überraschend viele Klicks erhalten. Immer mal werde ich auch sicherlich Highlights rebloggen oder auch mal Mini-Fun-Beiträge raushauen. Einfach, weil sie besonders sind. Aber das X. gleichgelagerte Video einer Reihe kommt eben auch nur, wenn das Einzelvideo unterhaltsam ist. So der Plan…
Vorsätze für 2020
2. Kein Nebenher-Machen, sondern sich Zeit für Dinge nehmen.
3. Weniger Stress.
4. Mehr Fotografieren.
5. Ende des Jahres keine langfristigen Projekte mehr auf der ToDo-Liste haben.
6. Mehr Reisen.
Am 1. Januar 2021 werde ich dann wieder ein Resümee ziehen und schauen, was sich verändert hat über das Jahr. So es den Blog dann noch gibt. Aber da bin ich optimistisch. Stellt sich nur die Frage, in welcher Form…
Habt einen tollen Start in das Jahr 2020!
Artikelbild: Jamie Street
Lass Dich bei Deiner Fotografie nicht von IG leiten, und schon gar nicht von „nur 84 Bilder“ abschrecken. :) Alles Gute, und gutes Licht. ;-)
Das hat mich weniger abgeschreckt, sondern eher erschreckt – hatte sonst immer deutlich mehr, aber so bekommt man seine Foto-Lethargie halt direkt präsentiert. :)
Danke und ebenso!
Danke für dieses erneut sehr ehrliche Resümee. Wieder hoffe ich, dass es Dich hier als Blog noch eine Weile geben wird. So oder so – hab einen guten Start ins neue Jahr!
Grüße.
Danke, das wünsche ich dir auch!