Stuhlgang – eine Geschichte voller Missverständnisse. Ein jeder von uns hat ihn, doch kaum wer spricht darüber. Es ist das Natürlichste auf der Welt, einen Mantel des Schweigens über den stinkenden Kot (hihi, er hat „Kot“ gesagt!) zu werfen, den wir alltäglich aus unseren Anti-Mündern gebären. Dabei ist das Erleichtern eine der erfüllendsten Alltagsbeschäftigungen, denen wir nachgehen. Aber wenn wir schon nicht über das Müssen-Müssen oder Konsistenzen und Farbgebungen sprechen wollen (sry4Kopfkino!), können wir doch über das Ablenkprogramm reden, oder?
Geberit hat nämlich gefragt: Was macht ein Anti-Langeweile-Experte wie ich eigentlich auf dem Klo? Außer ihr-wisst-schon-was…
Der einzige Ort der Ruhe
Überall und ständig erreichbar, Alexa, wo man hin spricht und ständig Fenster, durch die jemand hereinschauen kann. Von MitbewohnerInnen mal ganz zu schweigen. Oftmals ist das stille Örtchen vor allem das ungestörte Örtchen. Das kleine Stück Privatsphäre, auch wenn man bei anderen Leuten zu Gast oder selbst belagert von Besuch ist. Die ein bis drölfzehn Quadratmeter, in denen die Welt einen Moment stillsteht. Und was macht man dann? Genießen. Bis man sich langweilt. Und dann?
Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich euch von der Forsa-Umfrage zum Klo-Verhalten der Deutschen berichtet, die von Geberit in Auftrag gegeben worden war. Nur, falls euch interessiert, wie besonders ihr doch in Sachen Klo-Langeweile-Vertreiben seid. Spoiler Alert: So gar nicht.
Und ich so? Nach dem Weckerklingeln geht mein erster Gang des Tages zur Toilette. Um Augen und Kopf auf Betriebstemperatur zu bringen, mache ich meinen morgendlichen Routine-Rundgang durchs mobile Netz. Auf dem Smartphone wird zunächst Twitter gecheckt, ehe ein Blick ins Mail-Postfach auf Abzuarbeitendes vorbereitet. Schnell noch bei Instagram checken, wie viele virtuelle Herzchen ich sammeln konnte, ehe die Fachlektüre im BVB-Forum von Transfermarkt.de die Runde abschließt. Mittlerweile habe ich das Gefühl, mein Stuhlgang hat sich auf die durchschnittliche Web-Erfrischung eingestellt, so sehr kann ich das Uhrwerk danach stellen. Vergesse ich mal das Smartphone – ach was, als ob ich das vergessen würde! Okay, alle paar Monate mal tagsüber, sollte ich auf die dumme Idee gekommen sein, es zu laden oder aus der Hosentasche/Hand zu nehmen. Dann wird immer abgewogen: Harn- vs. Internetdrang – wer ist stärker? Rhetorische Frage, korrekt. Ob das jetzt gesund ist, sei dahingestellt. Vermutlich täte ich besser daran, einfach wirklich mal eine Pause von allem, statt nur eine vom PC-Screen zu machen, den ich durch einen kleineren, schwerer lesbareren Screen ersetze. „Machen Sie Bildschirmpausen?“ wird man ja häufiger gefragt. Ich glaube, das zählt dann nicht.
Wir haben aber auch ein paar Bücher neben der Toilette liegen, so mit Poetry Slam-Texten und Kurzgeschichten. Vorsichtshalber drei, sollte man mal eines durch haben. Die Gefahr dürfte unbedrohlich sein, habe ich bisher ganze zwei Kapitel gelesen…
Aus Scheiße Gold machen
Dieser Beitrag ist im Rahmen der Blogparade „Meine Lieblingsbeschäftigung auf dem stillen Örtchen“ entstanden, deren weitere Teile geschätzter Blog-KollegInnen ihr auf dem Geberit AquaClean Blog nicht nur anschauen, sondern auch total neumodisch voten könnt. Bis 28. März geht das und dann erhält der obertollste Supidupi-Beitrag einen „Goldenen Thron“ zugesandt. Also helft mir doch, mit (dem Schreiben über) Scheiße Gold zu machen.
Und falls ihr gerade auf dem Klo sitzend diesen Beitrag lest: Abspülen und Händewaschen nicht vergessen!
Mit freundlicher Unterstützung von Geberit.
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