Vergangenes Wochenende stieg das Highfield Festival am Störmthaler See Grosspösna, nahe Leipzig. Nach zwei Pandemie-bedingt ausgefallener Ausgaben wurde drei Tage lang getanzt und gesungen, was das Zeug hält. Wie bereits 2018 durfte ich erneut mit meiner Kamera in den Fotograben, so dass ich euch einen exklusiv bebilderten Nachbericht liefern kann.
Die unschönen Sachen vorweg: Im Vergleich zum ursprünglichen Line-up hat sich leider so einiges getan. Vor allem der Ausfall von Headliner Limp Bizkit hat mich persönlich traurig gestimmt, auch zu den Giant Rooks, Bad Religion, You Me At Six und Großstadtgeflüster wollte ich eigentlich gehen, aber Gesundheit geht vor und allen Betroffenen weiterhin gute Genesung! Schade ist zudem, dass The Screenshots derart früh am Sonntagmorgen spielten, dass kein Shuttlebus fuhr (ich bin ein langweiliger Hotel-Schläfer, ich weiß…!). Allgemein sei aber an dieser Stelle betont, dass der Shuttle-Service hervorragend war und wir nie länger warten mussten!
Festival-Freitag
Zweite unschöne Sache: Meist lasse ich meine Kameratasche einen Festivaltag im Hotel, um entspannter und freier übers Geländer huschen zu können. Das war diesmal Line-up-bedingt der erste Tage. Das stellte sich als Fehler heraus. Die nächsten beiden Bilder sind entsprechend mit dem Smartphone geschossen worden…
Freitag freute ich mich auf The Hunna, die auch meinen Start ins Festival dargestellt hatten. Die Setlist hätte ich mir etwas anders vorgestellt und die Stimme von Sänger Ryan Potter war ab der Hälfte des Sets hinüber, so dass der Auftritt in die Kategorie „gut gemeinter Warm-up“ fiel. Da geht mehr.
Wie viel mehr geht, haben im Abendverlauf Electric Callboy und Bring Me The Horizon bewiesen. Beides Acts, auf die ich mich gefreut hatte, weil ich sie bislang noch nicht live erlebt hatte und mir ordentlich Stimmung versprach. Vor allem bei Electric Callboy hätte ich sicherlich auch einige gute Bilder mit der richtigen Spiegelreflex-Kamera schießen können, aber sei es drum. Beide haben abgeliefert und gehörten zu meinen persönlichen Festival-Highlights!
Festival-Samstag
Dritte unschöne Sache: Regen. In der Nacht zu Samstag hat es ordentlich geschifft, was in Kombination mit den Besuchermassen und weiteren kleinen Regenfällen über den Tag hinweg dazu geführt hat, dass das einstig begraste Feld zu einer riesigen Erd-Schlamm-Mischung wurde. Es grenzt an ein Wunder, dass ich meine knallgelben Sneaker nach dem Wochenende wieder sauber bekommen habe…
Das Publikum hat sich von dem Wetter und Bodenverhältnissen aber in keinster Weise beeinträchtigen lassen und weiter ordentlichst mitgemacht. Das war bereits beim mittaglichen Auftritt von Moop Mama beeindruckend anzuschauen.
So voll habe ich eine Stage gegen 14 Uhr selten erlebt. Ein guter Gig mit viel Energie – schade nur, dass ich erst beim Aufbereiten der Bilder bemerkt habe, dass ich die Reflexion in den Blasinstrumenten fotografisch hätte einfangen können…
Eines meiner persönlichen Vorab-Highlights, das ausnahmsweise nicht hat absagen müssen, war Ferdinand aka Left Boy. Leider wurden einige meiner Lieblingssongs von ihm bereits gespielt, als ich noch im Fotograben war, andere dagegen gar nicht. Dennoch hat er für ordentlich Stimmung gesorgt!
Unter anderem wurde dazu aufgerufen, mit Tanzpartnern Händchen zu halten oder gar in großen Reihen Sirtaki zu tanzen – das hat alles erstaunlich gut funktioniert, so dass zumindest im von mir überblickbaren vorderen Bereich direkt an der Bühne so gut wie alle mitgemacht haben.
Hier eines meiner Lieblingsmotive vom Gig, das leider etwas verschwommen in einigen Bereichen geworden ist, ich mag aber die Dynamik im Shot:
Für ein Kuriosum hat die Alex Mofa Gang gesorgt. Eigentlich bereits zuvor auf der kleinen Strandbühne gespielt, wurden sie aufgrund kurzfristiger Band-Ausfälle nochmal für die große Bühne reaktiviert, so dass sie einfach zwei Mal aufgetreten sind. Vom Gig selbst habe ich eher aus der Ferne etwas gehört, aber dieser Moment dürfte ziemlich nice gewesen sein, den ich von der Seite aus habe einfangen können (kurz darauf ist Sänger Michael Breuninger mit einem Salto ins Publikum gesprungen!):
Abends hat dann (Felix) Kummer ordentlich abgeliefert. Die zwischenzeitlichen Gags hinsichtlich „dieser Band Kraftklub, die gestern gespielt hat“ und bei der er „auch mal reingeluschert“ hatte, haben nicht ganz gezündet, einige der bekannten Indie-Rock-Tracks im Rap-Gewandt zu hören zu bekommen, war aber schon interessant.
Beachtlich war, dass Felix komplett alleine auf der großen Bühne war und diese mit seiner Präsenz und Energie spielerisch auszufüllen vermochte. Für „Der letzte Song (alles wird gut)“ gab es dann aber doch noch einen Gast. Ob das ohne den Giant-Rooks-Ausfall Fred Rabe gewesen wäre, der auch im Original den Feature-Part übernommen hat, ist nicht zugesichert, aber Vincent Waizenegger, seines Zeichens Sänger von der am gleichen Tag aufgetretenen Band Provinz, hat den Part an dieser Stelle etwas anders aber doch auch gut übernommen.
Auch hier habe ich wieder einen Lieblingsmoment, der nicht scharf getroffen wurde, aber irgendwas hat, finde ich:
Von diesem Auftritt sind mir in den nächsten Tagen jedenfalls die meisten Ohrwürmer im Kopf geblieben und es war mir eine Ehre, bei einem der letzten Auftritte des Projektes Kummers am Start gewesen zu sein. Hier noch ein paar weitere Shots vom Auftritt, ehe es weiter geht:
Mehr zu den Tagen zwei und drei sowie weitere Bilder sowie die offiziellen Aftermovies vom Highfield Festival 2022 gibt es auf der nächsten Seite.
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