Gestern wurde ich vom Pizzalieferantendienst Joey’s zu einem Blick hinter die Kulissen in einer Hamburger Filiale eingeladen. Zusammen mit anderen Bloggern und Redakteuren haben wir viele Informationen über den Alltag am anderen Ende der Bestellhotline gelernt und durften unsere eigenen Pizzen kreieren. Wer schon jetzt wissen möchte, wie der Kassenschlager 2014 – Pizza LangweileDich.net – gemacht wird, sollte sich die Fotos anschauen, die ich gemacht habe. Dazu erzähle ich vielleicht auch noch ein bisschen was, mal schauen…
Joey’s ist fast so alt wie ich. 25 Jahre ist das in Hamburg geborene Unternehmen mittlerweile. Und gleichzeitig Marktführer im Pizza-Homedelivery-Geschäft. Das Franchise-Unternehmen bietet über 5.000 Mitarbeitern an 200 Standorten in Deutschland Arbeit und liefert alleine in der Hamburger Filiale am Wandsbeker Markt bis zu 260 Pizzen am Tag aus.
Ich muss ja gestehen, dass ich vor etwa sechs, sieben Jahren das erste Mal in Berührung mit ihnen gekommen bin und fortan eher ein Verachter der Pizza war. Sie war mir schlicht zu fettig, das triefte ja förmlich. Doch immer wieder wurde der Dienst in der Runde demokratisch erwählt (und mir somit aufgezwungen) und irgendwann hatte es sich verändert und auf den Pizzen waren vornehmlich andere Zutaten als Fett zu sehen.
Soviel zu den Unternehmenszahlen, viel interessanter ist doch alles dahinter. Teig kommt nicht aus der Tiefkühltruhe, wird aber auch nicht ganz frisch hergestellt. Eine eigens kreierte Teigmischung wird mit Wasser angesetzt, ruht zwei Tage und wird erst am dritten Tag verarbeitet.
Sonntags brummt das Geschäft am meisten, aber auch Fußball-WM oder Stürme können das Geschäft ankurbeln.
Sehr beeindruckend empfand ich die Gelassenheit der Mitarbeiter. Vor allem der Kollege, der für die telefonischen Bestellungen zuständig war. „Hallo bei Joey’s, mein Name ist XY, was kann ich für Sie tun?“ sagt er selbstsicher, während er um vier im Weg stehende und doof guckende Bloggerinnen herumtänzelt. „Einen Augenblick, so, jetzt kann es losgehen!“. Ich hasse es ja schon, telefonisch zu bestellen, telefonische Bestellungen entgegen zu nehmen, stelle ich mir noch horrender vor.
Dann konnten wir endlich selbst Hand anlegen und unsere eigenen Pizzen kreieren. Ratet, welche Zutaten ich genommen habe?
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Cooles Ding, klasse das Joey’s sowas veranstaltet! Ich liebe das Baguette mit der Remoulade dazu eine Mahlzeit die mich süchtig gemacht hat.
Schön zu hören, dass dich Joeys mal hinter die Kulissen schauen lässt! Ich glaube ich fände das auch mal ganz interessant. Leider bemüht sich die Filiale in Dessau um keinen guten Ruf. Von 4 Bestellung waren exakt 4 falsch. Und jedesmal gabs Trödel beim reklamieren:
1. Bestellung: eine Pizza mit ausdrücklich ohne Käse. Beim Liefern war dann Käse drauf und das EC Karten Gerät im Laden vergessen sodass wir nicht zahlen konnten. Okay, kann mal passieren, aber dann wurde die neue Pizza in der Küche schlicht weg vergessen. Nach 2x 30Min Warterei kein schönes Ergebnis.
2. Bestellung: 1 Wunschpizza, 1 ohne Käse, zum abholen. Der Mitarbeiter stellte zwei Kartons wortlos an unserem Tisch ab. Wir schauten rein, war leider nicht unsere Bestellung. Da der Mitarbeiter in der Küche verschwunden war, regelten das die Gäste unter sich und es fand sich der Inhaber der Pizzen. Als Entschuldigung gabs einen Muffin der am nächsten Tag das Haltbarkeitsdatum überschritten hätte und wahrscheinlich kurz vorm Wegwerfen war.
3. Bestellung: wieder 2 Pizzen. alles okay, aber die volle 10er Stempelkarte konnte nicht anerkannt werden weil das nur für eine Bestellung einer einzelnen Pizza gelte. Hä?! Wir hätten die 2. Pizza ja bezahlt, aber man könne das wohl so nicht buchen.
4. Bestellung: 1 Pizza ohne Käse, mit 4 Zutaten. Knoblauch wurde vergessen. Die 10er Karte wollte man wieder nicht einlösen, da auf der Pizza 4 Zutaten statt der erlaubten 3 drauf waren. Dass man ja die 4. Zutat einzeln abkassieren könne, musste erstmal mit uns und dem Chef ausdiskutiert werden indem der Mitarbeiter 4x in die Küche verschwand und ihn um Rat fragte. Der Schichtleiter selber wollte sich wohl nicht blicken lassen. 5 Min Diskussion und einen zum 4. Mal enttäuschten und entnervten Kunden. Man erklärt dem Kunden lieber was man nicht einzeln buchen kann, statt ihm 1,50 abzukassieren nachdem er insgesamt schon mit 10 Pizzen Umsatz machte. Das Buchungsproblem können die doch intern klären, dazu brauchen die uns doch nicht?!
Fazit: ich bin wirklich sehr geduldig und habe echt Verständnis wenn mal was schief läuft. Wir sind ja alle Menschen… Aber das was da abgeht ist auf Dauer nicht hinnehmbar!
@Nils: Habe ich noch nicht gegessen, muss ich mal ausprobieren. :)
@Meocrisis: Letztlich hängt es natürlich immer von der Filiale und den Fahrern ab, klar. Ich habe auch schon schlechte Erfahrungen mit Lieferungsverwechslungen, etc. gemacht. Passiert es mehrfach, bestellt man eben woanders.
Natürlich gibt es keinerlei Verpflichtung diesbezüglich, aber es wäre nett, wenn du bezahlte Beiträge künftig kennzeichnen könntest – danke
@DerSchlechterwisser: Das mache ich jedes Mal. Vermutlich als einer der wenigen in der Blogosphäre überhaupt. Und nun rate mal, wieso das hier nicht steht – korrekt, es wurde nichts gezahlt. Ich fand die Informationen interessant genug und vor allem die Fotos zu schade, um sie nicht zu bringen. Keine Bange, du bekommst schon mit, wenn etwas bezahlt wurde, aber manchmal ist es einfach nur ein freundschaftliches Geben und Nehmen. Bitte.
Nun, es mag keinen direkten monetären Gütertransfer gegeben haben, aber rein aus „Spaß an der Marke“ ist dieser Beitrag wohl kaum entstanden – oder irre ich mich da ?
+1 für das lausige Wortspiel
Naja, ganz einfach: ich werde eingeladen, nehme an und sage mir, ich bringe nur etwas, wenn es mir gefällt und ich Lust darauf habe. Und ich habe durchaus Einblicke erhalten, die ich für gut befand und teilen wollte, ebenso die Bilder. Also alles aus intrinsischer Eigenmotivation. Daher wüsste ich nicht, weshalb ich so tun sollte, als würde ich bezahlt werden. Es steht ja drin, dass ich eingeladen wurde, also sollte jeder wissen, dass ich da nicht investigativ als Angestellter unterwegs war oder wasweißich. Eine Kennzeichnung muss ja nicht immer mit einem Disclaimersatz am Ende geschehen, da spielt ja auch durchaus gesunder Menschenverstand eine Rolle würde ich behaupten.
Da muss ich dir recht geben, allerdings bleibt trotzdem bei mir der fade Beigeschmack „Schleichwerbung“ am Gaumen kleben- schließlich wurdest du ja auch nicht eingeladen, weil du seit Jahren ein guter Kunde bist, sondern man deinen Blog als werbetechnisch Zielgruppenrelevant erachtet.
Klar, sicherlich auch. Hatte aber im Vorfeld gesagt, dass kein Artikel zustande kommt, außer es kommt aus eigener Motivation. Das war also bewusst. Zudem bin ich jahrelanger Kunde (aber klar, wissen die natürlich nur bedingt). :)
Die Gefahr, die ich bei der Sache immer sehe ist der „menschliche“ Faktor (ich möchte das aber per se keinem Unterstellen): Da ist die Problematik, das man im Normalfall nicht unfreundlich sein möchte, hier konkret: „Das war eigentlich ganz nett da, ein paar Zeilen könnte ich da schon schreiben, hatten ja auch Aufwand damit“. Ebenso könnte sich das Ganze zu einem sich selbst verstärkenden Ablauf führen: Man wird eingeladen, und schreibt etwas darüber. Da man etwas geschrieben hat, kann es gut sein, dass man wieder von einer anderen Firma eingeladen wird (ich gehe mal davon aus, dass Werbeagenturen solche Aktionen übernehmen, und die sich eine entsprechende List anlegen). Nun kann es aber sein, dass man irgendwann in dieser Kette keine Lust mehr hat etwas zu schreiben, aber dann doch etwas schreibt, weil ja die Gefahr besteht, dass man dann von der Liste fliegt, und nicht mehr an solchen Dingen teilnehmen kann.
Soll – wie bereits erwähnt – keine Unterstellung sein, sondern nur meine Motivation verdeutlichen.
klar, jedem seine Meinung und Gefühl. Ich schreibe über das, über das ich Lust habe und wo ich denke, dass es Leser interessiert. Wenn nicht mindestens eines eintritt, wird nicht geschrieben. Basta.
Wenn man auf einen Event als Blogger eingeladen wird, dann kann man das sehr gut vergleichen mit einem Redakteur für ein Portal oder Zeitung. Dort wird auch die Presse eingeladen und am Ende kommt ein Artikel raus. Ob der Kunde am Ende nun gut oder eher schlecht da steht, das entscheiden alle Schreiber selber. Natürlich geben sich die Firmen mühe, das nur gutes rauskommt und verwöhnen die Gäste. Das ist nunmal Fakt.
Was nur viele nicht verstehen, das nun immer mehr „private“ Blogger eingeladen werden und etwas mehr persönlichen Touch in ihren Text reinbringen als vielleicht eine Fachzeitung.
Daher finde ich das von dir Maik vollkommen legitim zu dem Event hinzugehen, ggf drüber zu schreiben und das nicht als Werbung zu deklarieren.
Wer damit ein Problem hat, soll bitte sich auch bei jedem Redakteur beschweren die Artikel zu Produkten schreiben.
Bestes Beispiel für die vielen Events ist übrigens der MC Winkel. Nur am reisen und drüber bloggen. Gibt da auch viele Neider.
Zurück zum Thema :)
Ich habe erst 2-3x Pizza online bestellt. Meist hat sie mir nicht geschmeckt und war in der Küche selbstgemacht um Welten besser (und preiswerter). Was ich aber trotzdem liebe sind die Pizzabrötchen *lecker*
„Wer damit ein Problem hat, soll bitte sich auch bei jedem Redakteur beschweren die Artikel zu Produkten schreiben.
Bestes Beispiel für die vielen Events ist übrigens der MC Winkel. Nur am reisen und drüber bloggen. Gibt da auch viele Neider.“
Würde ich auch machen, der Kontakt ist nur wesentlich schwieriger. Warum dann aber auf einmal das Thema „Neid“ mit in den Austausch reinkommen muss, erschließt sich mir nicht ganz.
Dein Kommentar von 09:39 h klingt etwas so. Wenn dem nicht so ist, dann nehme ich das zurück. Aber zumindest werden dort beim anderen Blog auch sehr oft Nachfragen gestellt, wieso er das machen kann und es doch alles Werbung ist usw.
Pingback: World Taste: türkische Pizza - Mein Beitrag zur kulinarischen Weltkarte von Joey's [LangweileDich.net]