Wie letztes und vorletztes Jahr möchte ich euch wieder meine Eindrücke von der Gamescom in Köln in komprimierter Form wiedergeben. Dabei geht es weniger um die Reise und das Drumherum (das gibt es Sonntag im Wochenrückblick), sondern vor allem um die Spiele. Überraschung!
Einige große und kleine Titel konnte ich in den anderthalb Tagen, die ich Mittwoch und Donnerstag am Kölner Messegelände verbracht habe, anzocken, anschauen oder mir vorspielen lassen und habe nun einiges Kribbeln in den Fingern, was anstehende Releases angeht, aber eben auch ein paar Ernüchterungen erlebt. Und verdammt Stinkiges…
For Honor
Im Multiplayer-Hands on konnte ich ein bisschen Tutorial im Schnelldurchgang mit irritierend bis nervigem Kommentar eines Stand-Mitarbeiters, sowie eine 4-vs-4-Schlacht mitmachen. Schaut an sich schick aus und hat ein paar tolle Momente, mir kam das Gameplay dann aber doch noch sehr limitiert und stumpf vor. Waren aber auch nur zwanzig Minuten. Für mich ist das mittelalterliche Abschlachten aber eher weniger was.
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Watch Dogs 2
Den ersten Teil hatte ich nur sehr kurz gezockt, hat mich nicht wirklich gepackt. Die Live-Gameplay-Demo auf der Gamescom fand ich aber durchaus gelungen. Einige neue Spielereien, insgesamt ein deutlich runderer Look und auch die Fahrphysik soll angeblich deutlich besser sein. Hat mir jedenfalls Lust gemacht, auch mal eine Runde virtuell hacken zu gehen. Wirkt aber erneut auf den ersten Blick (und so mitten rein geschmissen) sehr überfrachtet und überfordernd durch die vielen Game-Elemente.
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South Park: The Fractured But Whole
Das Video unten ist ziemlich exakt der Ausschnitt, den ich selbst anzocken durfte – nur eben mit der Nosulus-Technologie. Ein Aufsatz auf der Nase, der bei Fürzen und anderweitig stinkenden Aktivitäten den Geruch nachahmt. Habe es nur fünf Minuten ausgehalten, wirklich schrecklich penetrant. Aber eine nette Idee, vor allem, wenn man sich dabei erwischt, darüber nachzudenken, ob man nun versucht, mit der Umgebung zu interagieren (mit der Furz-Taste), oder es lieber sein lässt. Ansonsten toller Humor und ein nicht wirklich spektakuläres Gameplay, aber hier könnte ich zuschlagen – zumal es den von mir noch nicht gespielten ersten Teil bei Bestellung gratis dazu gibt!
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Steep
Darauf hatte ich mich sehr gefreut und konnte rund 20 Minuten spielen. Ein gutes Snowboard-Spiel habe ich lange nicht gezockt und der Gedanke, mal nicht übertriebenes Arcade-Action-Pasing vorzufinden und auch mal die Natur erkunden zu können, gefiel und gefällt mir sehr. Und doch wünscht man sich gerade in den frustrierenden ersten Versuchs-Passagen eine Boost-Taste, wenn man mühsam wieder auf Geschwindigkeit kommen muss. Aber so ist das Leben halt. Schaut jedenfalls sehr gut aus und gerade die Erkundung kann sehr entspannend wirken. Ist aber eben keine direkte „Anschalten und Spaßhaben“-Sache, fürchte ich. Vielleicht mal auf eine Demo warten.
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Mafia III
Bei der Vorstellung von ein paar Videos und dem Live-Vorspielen einer Mission ist bei mir vor allem eines hängen geblieben: Geile Anzug-Texturen! Die Grafik in den gerenderten Cut Scenes ist schon verdammt gut. Teilweise. Noch immer wirken Personen natürlich künstlich und animiert, aber da sind immer wieder sehr schöne Momente bei. Und auch die Inszenierung des neuen Teils mit den Bezirken, den unterschiedlichen Mobs und der variablen Herangehensweise bei Missionen (alles umnieten vs. pazifistisch-unbemerkt) gefällt mir sehr gut. War zunächst etwas skeptisch, aber macht einen sehr runden und groß(artig)en Eindruck. Ein AAA-Titel, der seine Epicness tatsächlich erreichen könnte.
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Civilization VI
Ich habe noch nie einen Civilization-Teil gezockt. Deshalb war sowohl die recht kurz gehaltene Einführung als auch vor allem das rund 20-minütige Selbstzocken ein etwas… eigenartige Erlebnis. Wirklich einordnen kann ich das Spiel daher nicht, aber ich habe auf einige Buttons gedrückt, ein paar Einheiten verschoben und hier und da etwas bauen können. Scheint also soweit zu funktionieren. Sieht okay aber nicht spektakulär aus und dürfte was für die Detailtüftler unter den Strategen sein.
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Northgard
Einer der kleineren Titel. So ein bisschen eine Mischung aus schick gemachtem Siedler in Wikinger-Mythologie verpackt und einzelnen Haupt-Elementen von Civilization. Daber konnte ich leider nicht selbst spielen und auch das eigentliche Vorspielen hat nicht funktioniert, weil der Rechner schlapp gemacht hat. So wurde mir parallel zur Erklärung eines anderen Kollegen aus zweiter Reihe erklärt, worum es geht. Dürfte für mich eher was als Civ VI sein, weil es runder, kleiner und überschaubarer wirkt – und vermutlich deutlich günstiger sein dürfte. Dazu noch Indie und der kleinen süßen Französin, die mir alles erklärt hat, möchte ich nicht nachtragend sein (also bestelle ich das Spiel gleich fünffach…).
Days Gone
Mir gefällt das post-apokalyptische Einsamkeits-Setting und die Grafik und die Welt, aber beim Vorspielen sah der Schwierigkeitsgrad seeeehr leicht aus (bedrohliche Menge an Zombies, die einem erstaunlich nahe kommen darf, ohne dass was passiert) und einzelne Punkte waren etwas zu offensichtlich gescripted. Die Grundstimmung ist aber klasse, nur frage ich mich noch, wie stringent und durchgetaktet das eigentliche Gameplay auf dauer sein wird. Denn das Pacing war in der Demo extrem hoch – da braucht es unbedingt ruhige Erkundungs-Passagen, die einen die Atmo einsaugen lassen können.
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Horizon: Zero Dawn
Von der Optik und Story des Titels war ich bereits bei der ersten Ankündigung Fan. Beim Vorzocken hat sich das ein bisschen gelegt – obwohl ich eigentlich nicht enttäuscht wurde. Coole Gegner, tolle Grafik und Inszenierung der Welt und scheinbar ein recht detailliertes System aus Crafting, Leveling und Looting. Eigentlich ganz cool. Und doch beschleicht mich irgendwie das Gefühl, dass das kein Spiel ist, dass mich solange an der Stange hält (bzw. mich meine Zeit investieren lässt), bis ich es durch habe. Aber ich warte mal ab, was da noch so an Gameplay kommt.
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Detroit: Become Human
Die Vorstellung hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich hier die Angst habe, dass viele Features auf Dauer etwas wie nervige Wiederholungen einer funktionierenden Formel erscheinen könnten. Aber die Grafik ist klasse, das Gameplay birgt mit Rekonstruktionsmodus und allgemein sehr rational-analytischen Mustern mal eine erfrischend andere Optik und Mechanik und natürlich soll es wieder etliche Ausgänge und Verläufe der Story (á la Heavy Rain) geben. Hoffentlich noch etwas detaillierter ausgetüftelt und nicht allzu offensichtlich. Dürfte für mich aber ein Pflichtkauf werden.
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Fifa 17
Natürlich ist PES besser, weil da gestern Pierre-Emerick Aubameyand und Shinji Kagawa am Stand waren (was ich natürlich erst im Zug gen Heimat gesehen habe…). Im Ernst: Ich konnte rund 25 Minuten den neuen Teil anzocken und habe immerhin einen 11-Jährigen mit 3:1 vom Platz gefegt. Wirkt noch einmal eine Stufe langsamer als der Vorgänger, was deutlich spürbarere Wechsel im Spieltempo während der Begegnung zulässt. Sehr gefallen hat mir auch, dass Bälle nicht mehr am Fuß kleben. Sprintet man zu sehr oder ein Ball prallt ab, ist er eben wieder „für alle verfügbar“. Das hat hier und da zu Verwirrung geführt, dürfte aber zu interessanteren Ballbesitzkämpfen im Mittelfeld führen. Ansonsten wie immer: Netter Rebrush ohne bisher allzu offensichtliche Innovationen.
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Gang Beasts
Seit rund zwei Jahren wirbt Playstation damit, dass Gang Beasts auch mal bei ihnen erscheint, aber noch immer gibt es kein Release-Datum. Dafür konnte ich es endlich auf der Gamescom kurz anzocken. Das dürfte sehr lustiger Party-Game-Kram für das Sofa zuhause werden. Bitte endlich veröffentlichen, verdammtnochmaley!
Playstation VR – Valkyrie
Am VR-Stand von Playstation habe ich das vermutlich unsinnigste Demo-Spiel erwischt. Ein Weltall-Shooter, bei dem die VR-Funktion darin bestand, dass ich mich im Cockpit umsehen konnte. Wenn ich aber stets geradeaus fliege und mich darauf fokussiere, vor mir etwas zu treffen, bringt mir das Feature wenig. VR an sich hat aber gut funktioniert und mir wurde nicht übel. Erster Test bestanden, so dass ich mir die Brille vermutlich holen werde. Wird ja bestimmt bessere Spiele dafür geben…
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In kleiner Tradition habe ich auch mal wieder meine „Fotos von Bloggern, die Fotos machen“-Reihe fortgeführt. Dieses Mal mit Marcel, der alles, was bunt, asiatisch und/oder weiblich war, abgelichtet hat.
Das war es für dieses Jahr. Insgesamt gab es wenig Enttäuschungen und wenige totale Überraschungen, aber eben etliche Spiele, die man auf dem Schirm haben sollte (gedanklich, wie wortwörtlich). Ich freue mich auf VR, Mafia III und Detroit. Und darauf, dass ich heute daheim bin und keine 100.000 Kids um mich herum habe. Hach, entspannend… Ich werde alt, verdammt.
Also kannst du Playstation VR grundsätzlich empfehlen?
PS: Respekt, dass du die Gamescom durchhälst, ich hab keinen Bock mehr drauf ;-)
An sich schon. Hatte erst den Eindruck, dass die Brille unten nicht ganz aufsitzt/abdichtet, aber das dürfte (A) einfach eine Justierungssache sein und (B) ist es beim Spielen überhaupt nicht mehr aufgefallen. Recht schnelle Anpassung an das Bild vom Kopf her, aber wie gesagt, der Titel hat mich in der Hinsicht jetzt nicht total gefordert. Aber ich werde es mir wohl zulegen (habe jetzt zumindest keinen totalen Abfall zu Oculus feststellen können (in den 10 Minuten mit komplett anderem Spiel… ;) ).
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