Die Nachwehen des Kolonialismus sind noch immer heftig zu spüren. Zum Beispiel in Museen, wo historische Artefakte ausgestellt werden, die nicht immer von edlen Spender:innen freiwillig abgegeben worden sondern oftmals schlicht und ergreifend geklaut sind. Aber halt damals, früher – das zählt ja nicht mehr. Heute ergibt sich dann vor allem in Großbritannien das skurrile Bild, dass alle wissen, wie sehr man sich hier am kulturellen Erbe anderer Staaten bereichert, aber nichts dagegen getan wird. John Oliver hat das Thema im Zuge der aktuellen Ausgabe von „Last Week Tonight“ aufbereitet:
„John Oliver discusses some of the world’s most prestigious museums, why they contain so many stolen goods, the market that continues to illegally trade antiquities, and a pretty solid blueprint for revenge.“
Deutsche Museen sind da leider nicht viel besser. Es würde mich nicht wundern, wenn die Anzahl der Raubkunstobjekte auch bei uns locker die Millionenmarke überschreiten würde. Es ist kaum ein Jahr her, dass Deutschland endlich, nach über 100 Jahren, die Gräueltaten an den Volksgruppen der Herero und Nama, während der deutschen Kolonialzeit im heutigen Namibia, als Völkermord anerkennt hat, und im Zuge eines Versöhnungsabkommens sowohl eine Entschädigung in Milliardenhöhe zahlen wird, als auch geraubte Kunst- & Kultobjekte zurückgeben will. Wenn man dann den Protest von deutschen Kurator:innen hört, dass die Rückgabe verantwortungslos sei, weil die ganzen Kunstobjekte in Namibia gar nicht angemessen gelagert werden könnten, kann man nur verständnislos den Kopf über so viel respektlosen Hochmut schütteln.