Dank Internet benötigen Fotografen keine eigenen Galerieräume mehr, sondern können es sich mit einer technisch ausgefeilten und kreativ gestalteten Portfolio-Homepage zu Präsenz schaffen. Dank Social Media benötigt es diesen hohen Aufwand nicht einmal mehr, um sogar Aufmerksamkeit zu bekommen.

So geschehen bei Fotograf Robert Jahns, der unter dem Pseudonym nois7 auf Instagram unterwegs ist. Dabei sind sämtliche seiner Bilder und Bildbearbeitungen auf dem Smartphone entstanden. Wie das geht, was sein Name eigentlich bedeutet und wie seine Bilder zukünftig hilfsbedürftigen Kindern helfen sollen erklärt uns der sympathische Hanseat in diesen Interview.

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Hallo Robert. Erzähl uns doch erst einmal, wie du überhaupt zur Fotografie gekommen bist…

Gute Frage, ich glaube das war durch meinen Vater. Er hatte sich damals eine Kamera gekauft die ich dann manchmal benutzen konnte was mein Interesse immer mehr steigerte. Ich meine da war ich 15.

Regelmäßig gibt es neue Bilder auf Instagram, wo du über 30.000 Follower hast. Das Portfolio auf deiner Homepage ist dagegen mit elf Bildchen doch recht pointiert besetzt. Was hat dich dazu bewogen, Instagram zu deinen zentralen Schaffensort zu machen?

Das stimmt, ich wollte die Seite damals dafür nutzen um meine DSLR Photographie zu präsentieren, es ist allerdings schwer richtigen Traffic ohne weiteres zu generieren. Wirkliches Feedback habe ich auch nicht bekommen. Das Potenzial von Instagram habe ich tatsächlich erst sehr spät erkannt. Was mich fasziniert und dazu bewegt hat Instagram zu meinem zentralen Schaffensort zu machen ist, dass man direktes Feedback von der community bekommt. Ebenso ist es sehr interessant mit Künstlern aus aller Welt zusammen zu arbeiten, dadurch sammelt man eine Menge Erfahrung die einen persönlich aber auch beruflich weiterbringen kann. Instagram ist eine perfekte Platform um neue Kontakte zu knüpfen und ich hätte nie gedacht, dass ich mal solch eine Menge Follower habe! Ich werde meine Seite allerdings bald anpassen und auch dort meine Instagram Bilder zeigen.

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Auf Instagram bist du mit dem Namen Nois7 unterwegs, dem Versuch einer modernen Abwandlung deines bürgerlichen Namens. Kannst du uns den Entstehungsprozess erläutern?

Haha Versuch ist der richtige Begriff. Anfangs hieß ich robertjahns_photography und das ist natürlich erstens viel zu lang, nicht einprägsam genug und mit der Zeit hat er einfach nicht mehr zu meinem Style gepasst. Ich habe dann versucht aus meinem Namen ein Pseudonym zu kreieren was nach 10 Minuten aber immer noch nicht geklappt hat. Ich hab dann angefangen auf der iPhone Tastatur rumzukloppen bis nois erschien. Ich bin 1987 geboren also dachte ich an nois87. Da es mir wichtig ist, dass sich ein Name schnell einprägt und gut aussprechen lässt entschied ich mich für nois7 was wie noise und seven ausgesprochen wird.

Deine Bilder sind sehr fantasievoll, teilweise beinahe Märchenhaft. Was hat dich dazu bewogen, diesen Stil einzuschlagen?

Das passierte nicht von jetzt auf gleich, mein jetziger Stil musste sich erst entwickeln. Ich habe sehr viel mit Apps experimentiert und immer nachgelesen was es so Neues gibt. Wenn man meinen Feed bis unten durchschaut kann man diese Entwicklung gut erkennen. Ich fühl mich mit dem jetzigen Stil sehr wohl aber wer weiß, vielleicht ändert sich das irgendwann auch mal wieder.
Nebenbei entwickel ich ein Kinderbuch aus meinen Instagrambildern und zu diesen Kurzgeschichten. Pro verkauftem Buch werde ich einen bestimmten Betrag an notbedürftige Kinder spenden.

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Was benötigt mehr Zeit: Das schießen des Bildmotivs oder die Nachbearbeitung am Rechner?

Das Bearbeiten dauert tatsächlich länger, allerdings bearbeite ich meine Bilder nur mit meinem iPhone. Ich arbeite gerne mit Photographen zusammen (die sogenannten Collabs), diese schicken mir dann Bilder, sodass ich die Grundelemente oft schon zusammen habe. Mittlerweile habe ich mich auf Instagram auch mehr als Editor etabliert, die pure Photographie mit der ich mich hobbymäßig beschäftige ist bisher noch nicht veröffentlicht.

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Eines meiner Lieblingsmotive ist der an Luftballons schwebende Elefant. Eine Inspiration durch den Kinofilm „Oben“?

Vielen Dank, freut mich dass es dir gefällt. Für mich ist es auch eine Kreation auf die ich oft zurückblicke. Viele werden sich vielleicht wundern aber den Film „Oben“ habe ich noch nicht gesehen. Viele Bilder entstehen einfach in meinem Kopf. Das genannte Bild ist so entstanden, dass ich mich gefragt habe ob es möglich ist einen Elephanten mit Luftballons zu heben. Das Bild was ich dann im Kopf habe versuche ich zu erstellen. Rein rechnerisch bräuchte man etwa 50.000 Balloons um einen Elephanten zu heben.

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Welches ist dein persönliches Lieblingsbild und warum?

Oh das ist schwer zu sagen. Bei manchen finde ich die Umsetzung besser bei anderen dann wieder die Story die das Bild vermittelt oder die Idee dahinter. Ich kann dir also nicht DAS Lieblingsbild nennen, wie gesagt schaue ich gern auf das Bild zurück wo ein Elephant von Luftballons getragen wird, da habe ich eine Serie von gemacht und das Feedback war sehr positiv.

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Dieser Beitrag hat mehrere Seiten:
Beitrag von: Maik Mittwoch, 22. August 2012, 12:55 Uhr

4 Kommentare

  1. Alle Daumen hoch für Bilder & Interview :)

  2. Katja says

    „notbedürftige Kinder“ = Kinder, die Not brauchen? ;)

    Sonst schönes Interview.

  3. Pingback: Fotografie: nois7

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