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Alexander Zalokar wohnt in Wien, ist mit seiner Kamera aber gerne in den Großstädten dieser Welt unterwegs. Der Street-Fotograf hat mit mir über seinen besonderen Stil, das Ansprechen von Passanten und den Einfluss der Skateboard-Szene auf seine visuelle Perspektive besprochen.

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Interview: Alexander Zalokar

Maik: Hast du heute bereits etwas fotografiert, und wenn ja, was?

Alexander: Ja, es wäre schwerer einen Tag zu finden wo ich das noch nicht getan habe. Ein Streetfoto einer alten Dame.

Eigentlich bist du studierter Ökonom, ist die Fotografie also „nur“ ein ausgeprägtes Hobby von dir, oder verdienst du damit Geld?

Hat die Beantwortung dieser Frage steuerrechtliche Konsequenzen? Haha, also ich würde sagen, es ist ein ausgeprägtes Hobby mit einer Chance, ab und an etwas dazu zu verdienen, aber ich strebe eher nach einer Weiterentwicklung in meiner Fotografie, die so fürchte ich auch unter einer zu kommerziellen Ausübung leiden könnte. Wäre es mein Brotberuf müsste ich ständig an Aufträgen arbeiten und könnte wohl seltener meinen Motiven Zeit widmen. Ich möchte diesen Schritt erst zu gegebener Zeit gehen.

Du warst großer Fan der Skateboard-Szene, hat dir das einen anderen Blick auf die Ästhetik der Straße erbracht?

Definitiv, Skateboarden ist ein Sport und eine Kunstform, das hat mich natürlich sehr beeinflusst. Viele Szene-Fotografen haben den Sprung an die Spitze der amerikanischen Kunst-Fotoszene geschafft. „Transworld Skatboarding“ war eines jener Magazine, wo sich Streetphotography und Skateboarden fast vereint haben. Der Fokus zwar auf Skateboarden aber immer im Kontext der Straße.

Unter deinen Street-Fotografien finden sich auch immer wieder Schnappschüsse von Passanten. Wie ist diesbezüglich dein Arbeitsablauf – sprichst du die Leute im Nachgang (oder vorher) kurz an?

Das ist ein spannendes Thema, ich möchte die Menschen gerade in ihrem Lebensalltag abbilden, eine vorangestellte Frage würde diesen Wunsch wohl zunichte machen. Danach sind sie dann schnell nicht mehr greifbar, um eben die Frage zu stellen. Wenn sich die Chance bietet tue ich das natürlich, zugegeben ist das nicht oft. Eine Person in einer Straßenbahn ist schwer anzusprechen.

Steuerst du gezielt bestimmte Locations an oder wanderst du „nur“ mit offenen Augen umher?

Ich tue beides, ich fotografiere auch gerne verlassene Plätze, da habe ich natürlich ein Ziel. Bei Streetaufnahmen ist das dann eher Zweiteres. Ich wandere, wie du sagst, umher und halte Ausschau.

Besitzt du ein Lieblingsbild von dir? Wenn ja, wieso fällt deine Wahl darauf?

Ja, es zeigt einen jungen Afro-Amerikaner, der auf einem Zebrastreifen mitten in Manhattan einen Sprung vollzieht. Wir haben uns kurz vor dem Shot zufällig kennengelernt. Er fragte „what are you shooting here…?“, darauf folgte ein 15 minütiges Spontanshooting. Das liebe ich an New York.

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Mir gefällt an deinen Bildern sehr, dass sie eine matt-dunkle, atmosphärische Ästhetik besitzen, ohne dabei zu sehr ins Düstere abzudriften. Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Darkmood, ja das trifft es schon ganz gut. Ich spiele gerne mit Kontrasten.

Wie wichtig ist Perspektive für dich?

Perspektive determiniert immer, wie du zu etwas stehst, das ist eigentlich eine philosophische Frage. Sie ist immer von zentraler Bedeutung.

Gibt es eine Stadt, die du am liebsten bislang abgelichtet hast?

Ja, immer New York. Es ist die Stadt, an die ich jeden Tag denke, im Herzen ist es meine Stadt.

Der beste Spot in Wien für BesucherInnen, die Street-Fotografie schießen wollen?

In den frühen Morgenstunden die Wiener Innenstadt, auch der Gürtel und die Straßen in der Nähe haben ihren Reiz.

Und welchen Ort möchtest du unbedingt noch fotografieren?

Shanghai und Tokio. Beide Städte faszinieren mich, ich liebe Großstädte. Sie sind geradezu gemacht für Streetfotografen.

Auf Instagram gibst du an, aktuell mit einer Sony Alpha A7R4 zu shooten. Ist das dauerhaft dein Equipment oder hast du bereits einige Wechsel hinter dir?

Ich habe davor eine Leica Q verwendet, die ist mir aber gestohlen worden, das hat mich dann zu Sony gebracht. Ich bin mit Sony sehr zufrieden, dennoch wäre eine Leica M immer eine Wunschkamera. Ihre Tradition und der Bildlook machen sie einzigartig. Für gewisse Aufnahmen brauche ich aber die Sony, weil sie eine schnellen Autofokus besitzt und der ist eben manchmal unerlässlich.

Immer meine letzte Frage: Was machst du, wenn dir langweilig ist?

Mir ist wirklich selten langweilig und wenn dann putze ich daheim und mache damit meine Freundin happy.

Danke für das Interview.

Ich danke!

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Weitere Bilder von Alexander könnt ihr auf seinen Profilen bei Instagram und EyeEm bewundern.

Beitrag von: Maik Montag, 24. Februar 2020, 12:32 Uhr

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