Gerade ist Interviewzeit, hoffe, ihr gewöhnt euch nicht zu sehr dran. ;)
Kein Hip Hop, sondern ehrlicher Rock.
Rockmusik aus Stuttgart. Das ist nicht unbedingt ein weltweit bekanntes Qualitätssiegel. Mathias Bloech, Philipp Koch, Lucas Mayer und Marius Bornmann sind Heisskalt und versuchen den Gegenbeweis zu erbringen. Helfen kann dabei Label Chimperator, das immerhin CRO zum absoluten Kultstar gemacht hat. Vor einigen Wochen haben sie ihre (wie ich finde, richtig gelungene!) Debüt-EP Hallo – Mit Liebe gebraut heraus gebracht. Im Interview erklären die Jungs, was New Girl-Gucken und Knutschen gemeinsam haben, inwiefern eine Verwandtschaft mit echt-Sänger Kim Frank vorliegt und wann das volle Studioalbum dann endlich kommt.
Einen dicken Pluspunkt sammeln sie, da sie Jay and Silent Bob-Fans zu sein scheinen. Das gleicht das billige Wortspiel zu Beginn aus. Lest selbst!
Wieso braucht Deutschland noch einen neuen Männer-Rockpop-Kombi?
Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Männer-Rockpop klingt nicht so, als würde das Jemand hören wollen! Das mit dem Kombi find ich gut, da bekommt man bestimmt jede Menge Bier rein!
Die EP „Hallo – Mit Liebe gebraut“ überzeugt tatsächlich mit frischem und energetischem Sound. Könnt ihr uns versprechen, nicht so verweichlicht und kommerzialisiert zu enden wie die Kollegen von Revolverheld, Bakkushan und Co.? Nicht, dass aus „Heisskalt“ plötzlich „Lauwarm“ wird?
Dankesehr, das ist sehr schön zu hören!
Wir können auf jeden Fall schonmal erzählen, dass wir beim Schreiben fürs Album teilweise sehr erstaunt und begeistert waren, wie hart da manche Songs und Parts geworden sind. Finden wir toll, dass wir uns das jetzt „trauen“. Liegt vermutlich auch daran, dass wir mehr zusammen schreiben. Allein im Studio denkt man schneller mal „Oh Gott, das kann ich unmöglich machen!“. Im Proberaum ist das gleich viel geiler. Ist ja auch 10 mal so laut. Wir proben wirklich sehr laut.
Also ja. Versprechen nicht, aber Niemand sieht uns grade mit einem super poppigen Album um die Ecke kommen!
A pro pos „Heisskalt“: ein Name voller Gegensätze. Wie seid ihr darauf gekommen?
Wegen der Gegensätze. Wir mögen Gegensätze in Musik. Die machen das interessant. Außerdem ist der Name sehr neutral und jeder kann sein eigenes Bandbild entwerfen und uns in eine Schublade stecken, die er für passend befindet. Das klingt nicht direkt nach einem bestimmten Musikstil. Außer vielleicht nach Männer-Rockpop. Naja. Da müssen wir durch.
Träume von Flucht und Ausbruch
In der Debutsingle „Hallo“ geht es um die Begegnung mit einer Schönheit und den unbedingten Drang, diese anzusprechen – gilt der Text einer bestimmten Person?
Ja. Allerdings weiß ich leider nicht, wie sie heißt. Es geht deswegen auch viel mehr um den Frust, es nicht auf die Reihe zu kriegen, diese eine bestimmte Person anzusprechen und all diese Träume von Flucht und Ausbruch, die vermutlich jeder irgendwo in sich trägt, nie auszusprechen und zu versuchen, sondern den Moment schlussendlich ungenutzt vorbeiziehen zu lassen.
Ganz pathetisch gesagt geht es dabei also auch eher um die Liebe zum Leben und „Machen“ an sich, als nur um die Liebe zu einer bestimmten Person.
Was kommt zuerst im Erstellungsprozess der Songs: Musik oder Text?
Das ist so ein Nebeneinander-her-wachsen. Beim Songwriting gibt es bei mir immer irgendwann den Punkt, an dem ich Text und Melodie brauche, um weiterzukommen und beim Texten immer irgendwann den Punkt, an dem ich musikalische „Information“ brauche, um weiter zu schreiben. Ich vermute das ist so Halbe-Halbe, was da zuerst kommt.
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Sehr tolle Band, hab die life gesehn als Vorband von Jennifer Rostock und bin sehr begeistert!
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