Anfang des Monats erschien mit Kristall das bereits vierte Album von Alexander Marcus, dem Erfinder des Electrolore (Electro + Folklore). Der Rosahosenträger singt darauf über Elektriker, Hunde oder deinen Scirocco und weiß damit erneut zu polarisieren.
Im kurzweil-ICH-Interview gibt Marcus preis, in wie fern Scooter ihn beeinflusst hat, ob es eigentlich andere Electrolore-Künstler gibt und ob er lieber ein rosa Einhorn oder einen türkisen Elefanten haben möchte.
Hast du Bock?
Auf dieses Interview? Oh ja. Leg los!
Das erste Mal, dass ich vom Phänomen Alexander Marcus gehört habe, war, als damalige Kommilitonen mit 2007 ein Video gezeigt haben, in dem ein Mann gut gelaunt in einem See schwimmt und über Papaya singt. Mittlerweile hat das Video über 15 Mio. Aufrufe, gerade erscheint mit „Kristall“ das bereits vierte Studioalbum – bist du manchmal selbst überrascht, was für Wellen das Projekt geschlagen hat, oder war das von Beginn an eigentlich klar?
Ich hielt es damals schon für möglich, dass es gut abgehen würde. Aber als es dann konkret so weit war hat mich das natürlich umgehauen. Und dass es sogar immer größer werden würde dachte damals natürlich auch keiner. Viele schrieben ja auch, ich sei ein Witz für einen Sommer.
Dein bürgerlicher Name lautet Felix Rennefeld – eigentlich auch ein okayer Künstlername. Wieso der Namenswechsel?
Mein Name ist Alexander. Alexander Marcus.
Ist Alexander Marcus eine Kunstfigur, eine Art Alter Ego von dir oder wie viel Marcus steckt in Rennefeld? Oder umgekehrt?
Ich denke, ich bin genau so viel „Kunstfigur“ wie jeder andere Künstler auch. Jeder Entertainer hat doch eine Art Bühnenpersönlichkeit entwickelt, die nicht völlig identisch mit der Privatperson ist. Das sind einfach bestimmte Seiten oder Fähigkeiten in einem, die man nur auf der Bühne raus lässt, da sie auch nur dort hinpassen.
Schon einmal schlechte Erfahrungen mit Elektrikern gemacht?
Auf keinen Fall. Nur gute.
Wer hat die meisten Dance-Moves von dir geklaut?
Keine Ahnung, ich finde, ich habe da so einen ganz eigenen Tanzstil mittlerweile, aber ich habe mich immer an den großen Entertainern orientiert und sie auch studiert. Michael Jackson, Prince, Mick Jagger, Freddie Mercury, Scooter…
Sind aktuelle Mainstream-Hits wie Helene Fischers „Atemlos“ eigentlich auch Electrolore?
Nein. Bis jetzt habe ich noch keinen anderen Künstler außer mir gesehen oder gehört, der Electrolore macht. Schade eigentlich, denn Konkurrenz belebt ja das Geschäft. Aber sollte es mal ein Alexander Marcus-Song zum Mainstream-Hit schaffen wird es keine zwei Minuten dauern bis viele kleine Alexander Marcusse natürlich unter anderem Namen von den großen Plattenfirmen ins Rennen geschickt werden.
Welchen Song deines neuen Albums Kristall sollte wirklich jeder auf Dauerschleife hören und weshalb?
Oh, ich empfehle das ganze Album als Dauerschleife. Die Songs sind sehr schön aufeinander abgestimmt und ergänzen sich hervorragend. Genau darauf habe ich dieses Mal besonders geachtet.
Was würdest du lieber haben: ein rosa Einhorn oder einen türkisen Elefanten?
Ich nehme einen goldenen Tyrannosaurus Rex.
Wenn es keine rosa Hosen mehr auf der Welt gäbe, wäre das das Ende von Alexander Marcus?
Nein, aber es wäre schon ein schmerzhafter Einschnitt.
Ein Künstler, mit dem du unbedingt einmal zusammen arbeiten möchtest?
Mit Udo Jürgens, er ist der grösste deutschsprachige Künstler. Aber als Produzent. ich würde ihm ein paar coole Beats verpassen.
Immer meine letzte Frage: was tust du, wenn dir langweilig ist?
Schlafen. Hilft sofort.
Danke für das Interview. Zum Abschluss noch das aktuelle Musikvideo zu Elektriker:
Holla die Waldfee! Was geht ihr Kinderssssss?
dong DONG HAHA
Was ist los dein DIIIIIIIIIIIIIIIIING!
Es ist schon wieder SCHEIßE!
Ähm, ja… genau.