Vergangene Woche war ich mit dem Lieblingsmädchen für ein paar Tage in Cuxhaven und weil ich dann doch das ein oder andere ganz okaye Foto mit dem Smartphone geschossen bekommen habe, dachte ich, ich mache mal einen kurzen Reisebericht. Keine Angst, das wird kein Monster wie der Neuseeland-Brocken – es waren dieses Mal ja auch lediglich drei Tage statt drei Wochen…
Wir wollten einfach nur aus Hannover für ein paar Tage ans Meer. Aufgrund von Übernachtungs-Verfügbarkeit und Zugverbindung ist die Wahl letztlich auf Cuxhaven gefallen – von Hannover haben wir knapp drei Stunden gebraucht, um in der Ferienwohnung zu sein. Tatsächlich waren wir zwar schon einmal in der Stadt, aber damals hatten wir vom Meer kaum was gesehen, waren wir doch für das Deichbrand Festival da. Das ist zudem auch schon wieder acht Jahre her.
Wetter-technisch haben wir eher Pech gehabt. Der Anreisetag war noch gut, der erste richtige dann immer wieder von Schauern und starken Winden durchzogen. Das ist vor allem super, wenn man sich vorab bereits Fahrräder gebucht hat. Aber wir haben das bei unserer Fahrt von Döse über Duhnen bis Sahlenburg (und zurück) ganz gut abgepasst bekommen, so dass wir bis auf einen Schauer eigentlich immer irgendwo drunter standen oder drin saßen, wenn es wieder losging. Okay, das eine Mal im Standkorb war jetzt nicht trocken-trocken, aber man ist in dem Moment froh, überhaupt etwas Schutz zu haben.
Bei Regenwetter kann man aber auch einige Dinge in Cuxhaven machen. Zum Beispiel in das Museum gehen. Damit meine ich natürlich nicht das „Windstärke 10 – Wrack- und Fischereimuseum Cuxhaven“, sondern das Pinguin-Museum!
Eigentlich handelt es sich dabei „nur“ um die Schaustellung der weltgrößten Sammlung an Pinguin(-Gegenständ)en, wobei auch das nicht ganz stimmt, steht lediglich ein Sechstel der Privatsammlung in den Räumen aus. Alles wirkt auch etwas hobbyhaft, aber man merkt bei der empfehlenswerten und fünf Euro teuren Führung, mit wie viel Leidenschaft die Inhaberin über das Thema Pinguine redet. Viele interessante Randinformationen rund um ihre Sammlungsgeschichte gibt es im Gespräch zu hören. Solltet ihr Interesse an einem Besuch haben (der abseits der Führungen übrigens auf Spendenbasis möglich ist), solltet ihr euch sputen – das Museum wird Ende 2024 seine Pforten schließen.
Es gibt aber auch echte Tiere in Cuxhaven und Umgebung. Zum Beispiel super kleine Fröschchen, wie diesen Kollegen hier, den ich unterwegs auf einem Gehweg entdeckt habe (vielleicht so groß wie eine 2-Euro-Münze):
Hier noch eine komische Kreatur, die etwa so groß ist wie 75 nebeneinander gelegte 2-Euro-Münzen – gesichtet beim Wasserturm nahe des Hauptbahnhofes:
Empfehlenswert ist zudem ein Besuch der „Alten Liebe“ im Norden der Stadt. Da kann man auch überdacht sitzen und aufs Meer blicken. Immer, wenn ein größeres Schiff vorbei fährt, werden Informationen dazu (Länge, Gewicht, Route, etc.) durchgesagt, was durchaus interessant ist. Aber auch der Ausblick selbst ist bereits den Besuch wert.
Auch ganz nett ist der Schlossgarten am Schloss Ritzebüttel, der zum Spazieren einlädt. Recht klein und überschaubar, aber mit viel Grün, einigen Bänken sowie dem „Schweizer Haus“:
Mein Highlight waren dort jedoch die extrem entspannten Enten, die einen recht nah haben herankommen lassen, um Fotos zu schießen.
Das größte Highlight überhaupt ist natürlich das Meer. Wenn es denn mal da ist. Aber dann ist ja Wattenmeer, was auch ganz geil ist! Eine Watt-Wanderung haben wir aufgrund der Wetterverhältnisse mal sein lassen, ist aber bestimmt ganz cool. Es wurden zudem auch Kutschenfahrten oder Mondspaziergänge angeboten, dieses Wochenende steigen zudem die „Duhner Wattrennen“.
Wir haben zwei Mal in einem Strandkorb der „Strandbar Buchtbude“ gesessen, was ganz schön war. Dort gibt es nicht nur eine Leuchtturm-Rutsche, es wird einem auch der Blick auf diese schöne Deich-Szenerie geboten:
Und eine Ente kam auch zu Besuch! Wobei das Bild auch den überdimensionalen Strandstuhl zeigt, auf den ich mich nicht zu setzen gewagt habe. Dafür habe ich den örtlich destillierten Schnaps probiert, der ganz lecker war. Vielleicht hätte ich doch eine Flasche Deichbruch mitnehmen sollen…
Noch mehr echte Vögel gab es im Kurpark Döse zu sehen. Dort gibt es unter anderem auch eine Hand voll Pinguine. Und das bei freiem Eintritt, einfach so im öffentlich zugänglichen Park! Hier zu sehen: Frida, die Patin für das Logo des Pinguin Museums stand.
Außerdem gibt es im Park einen Teich mit Schwanentretboten. Ich vermute mal, dass deren Nutzung etwas kostet, wir hatten jedoch keine Zeit, das herauszufinden. Nach drei Übernachtungen ging es auch schon wieder zurück nach Hause.
Naja, fast:
Wir alten Sparnasen haben gedacht, rein mit dem Deutschlandticket heim zu kommen. Statt wie auf dem Hinweg über Hamburg-Harburg und von dort aus mit dem ICE zu fahren, wollten wir mit der Regionalbahn hoch nach Bremerhaven-Lehe, um von dort aus mit einem anderen Regiozug direkt runter nach Hannover zu fahren. Da hier lediglich fünf Minuten Umstiegszeit knapp 40 bei der teuren Verbindung gegenüberstanden, wären wir so sogar eine Viertelstunde schneller am Ziel gewesen. Tja, wären da nicht diese Orkanwinde gewesen…
Letztlich saßen wir sechs Stunden in Bremerhaven fest, ehe wir es mit einem Schienenersatzverkehr-Bus nach Bremen geschafft haben. Dort sind wir in einen spontan gebuchten ICE gestiegen, dessen Kosten ich theoretisch von der Bahn erstattet bekommen sollte, wenn ich das alles richtig verstanden habe. Schauen wir mal. Ein Abenteuer, das mit Sicherheit nicht stellvertretend für einen Kurztrip nach Cuxhaven ist. Denn neun Stunden sind dann doch einige zu viel…
Insgesamt war es aber trotz Rückreise-Strapazen und suboptimalen Wetterbedingungen (sowie eher unterdurchschnittlicher Ferienwohnung…) ein schöner Kurzurlaub! Das Meer und frische Fischbrötchen machen eh alles direkt besser und die Leute sind entspannt sowie die Orte noch nicht so überlaufen gewesen. Wieder überall „Moin“ zu hören zu bekommen, ist eh angenehm.
Solltet ihr selbst mit dem Gedanken eines Cuxhaven-Besuches spielen, solltet ihr – vor allem in der Urlaubssaison – möglichst früh hinsichtlich einer Unterkunft schauen. Es gibt diverse Online-Plattformen wie Rentola.de, über die man Ferienwohnungen anmieten kann. Je früher man dran ist, desto günstigere und vor allem näher am Strand gelegene Optionen bieten sich einem.
Danke für den kurzweiligen Urlaubsbericht, wir waren Ende Mai bis Anfang Juni in Cuxhaven und brauchten tatsächlich noch Winterklamotten so extrem kalt war der Wind am Strand , die letzten Tage wurden immer besser so das wir sogar mal Sommersachen anziehen konnten. Unsere Heimreise ging auch von Stau zu Stau mit Katze im Gepäck. Aber wir freuen uns schon auf nächstes Jahr Cuxhaven dieses mal 2 Wochen am Stück. Lieben Gruß aus dem Hochsauerland nach Hannover.
Bei Nordsee Urlaub Kurz oder lang bucht man das Wetter eben nicht mit! Das ist aber nicht nur in Cux so !
Brrr! Ja, wir waren auch etwas verwundert, dass wir nicht nur einen Pullover einpacken, sondern den auch plus Sommerjacke + Regenjacke drüber tragen mussten. xD Aber besser als 35 Grad im Schatten.
Es gibt in Cuxhaven ein wunderbares Ringelnatz Museum. Es liegt gegenüber dem Schloss. Sehr lohnenswert:)
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