Sechs neue Alben hätte ich für euch im Angebot. Einige davon werden in naher Zukunft oder vielleicht niemals erscheinen – wer weiß!? Ich weiß jedenfalls, da da durchaus gute Musik bei ist, von der ihr euch mittels Hörproben wie gewohnt selbst überzeugen könnt. HIT IT!
Review: „2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee“ (The Screenshots)
Release: 16.10.2020 | Genre: Leicht punkiger Deutschrock | Spotify
Deutlich rabiater und vor allem gitarrenlastiger geht es bei den Bildschirmaufnahmen zu. Spätestens beim zweiten Song, „Liebe Grüße an alle“, möchte man aufdrehen und liebe Grüße an die Nachbarn entsenden. Ja, es gibt auch Songs, die mir etwas zu laierhaft geworden sind. Das „Kann ich heute bei dir penn’n“ aus „Airbnb“ ist beinahe ein Skip-Grund für mich, richtig schlimm wird es bei „John Mayer“. Abseits dessen gibt es aber viel wohlgeleitete Aggression und gesellschaftsgerichteten Sarkasmus zu hören. 2020 ist also doch nicht alles kacke!
Review: „I’d Rather Die Than Let You In“ (The Hunna)
Release: 02.10.2020 | Genre: Rock-Pop | Spotify
Eine neue halbe Stunde Musik von The Hunna, die eigentlich das ist, was es auf den vorherigen zwei Platten auch bereits zu hören gab. Teenager-Rock mit der Band typischen Stimmfarbe-Gitarrenklang-Kombo. Melodien können die Jungs, wie sie unter anderem bei „Young & Faded“ erneut unter Beweis zu stellen wissen, ein bisschen härter geht es aber bisweilen auch mal zu, wie beim mit netten Breaks versehenen „Lost“ oder „Anything is Better Than Nothing“. Vielleicht ist es im Schnitt sogar das härteste Album der bisherigen Bandgeschichte geworden, was mir persönlich sehr gefällt. Nur die ganz großen Hits fehlen mir persönlich etwas, das ist in manchen Passagen dann doch zu repetitiv und austauschbar. Insgesamt ist „I’d Rather Die Than Let You In“ aber ein sehr geglücktes neues Album, das vor allem viel passendes Live-Material für (dann hoffentlich irgendwann wieder) kommende Konzerte bereithält.
Review: „Seltene Elemente“ (Kommando Elefant)
Release: 09.10.2020 | Genre: Synth-Pop | Spotify
Was zunächst noch wie eine reizvolle Mischung aus Gitarren- und Synthie-Sounds beginnt, hat sich bei mir dann Song für Song leider nicht wirklich als zu meinem persönlichen Geschmack passende Kombi entpuppt. Vielleicht liegt es auch an der deutschen Sprache, dass die Texte beinahe Schlager-Charakter an manchen Stellen mit sich bringen, insgesamt ist das eher eine Reise in die Vergangenheit, die statt nostalgischer Retro-Coolness nur neonfarbene Gymnastik-Klamotten und 90er-Baggie-Pants bereithält, gepaart mir einer gewissen Wiener Kokettiertheit. Tut mir leid, nicht so mein Fall.
Review: „Yellow Coat“ (Matt Costa)
Release: 16.10.2020 | Genre: Singer-Songwriter | Spotify
Deutlich ruhiger wird es beim amerikanischen Sänger, der lieber zur Akustik-Gitarre greift. Bereits beim Opener „Avenal“ wird klar, dass es um geruhsame Melodien und ein verträumtes Freiheitsgefühl gehen wird. Das schreit – auch in Verbindung mit dem Artwork des Albumcovers – sehr nach einer Bewerbung für den Soundtrack eines zukünftigen Zach-Braff-Filmes. Im letzten Drittel geht leider dann doch recht deutlich die Griffigkeit flöten, was mir persönlich dann doch zu seicht wird.
Review: „Laundry Day“ (Two Year Vacation)
Release: 30.10.2020 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify
Ordentlich Sommerstimmung bringen die Schweden in unser graues Herbstwetter. Das klingt bereits nach wenigen Takten sehr nach Kakkmaddafakka aus dem Nachbarland Norwegen. Vor allem, wenn dann noch wie bei „Don’t Know Anybody Else“ ein lockeres Riff hingezupft wird. Allgemein bleibt es tanz- und lebensfreudig. Bei Django geht es gar beinahe in den Dance-Pop-Bereich, erinnert mich stark an Songs wie „My Type“ von Saint Motel. Eine angenehm positiv ausgerichtete Platte!
Review: „Wachito Rico“ (Boy Pablo)
Release: 23.10.2020 | Genre: Indie-Pop | Spotify
Irgendwo zwischen Matt Costa und Two Year Vacation könnte man Boy Pablo einsortieren. Etwas verträumter Sound, aber auch für funkige Momente gut. Zwischendrin bringt der aus Chile stammende Sänger Nicolas Pablo Muñoz gar ein paar spanische Lyrics unter. Im Vergleich zu den Schweden fehlt mir die Lebendigkeit, im Vergleich zum Amerikaner etwas die Qualität und Konsequenz. Das wirkt alles etwas zu verspielt. Noch immer solide, aber da wäre mehr drin gewesen, finde ich.
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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