Dieses Mal habe ich die tendenziell spätere der beiden denkbaren Monatsmitten genommen, präsentiere euch dafür aber satte sieben neue Platten! Die sind sogar nicht nur musikalisch, sondern auch hinsichtlich meiner Bewertung zumindest ansatzweise unterschiedlich. Viel Spaß beim Reinhören!
Review: „Evering Road“ (Tom Grennan)
Release: 12.03.2021 | Genre: Singer-Songwriter-Pop | Spotify
Das vorherige Grennan-Album „Lighting Matches“ fand ich ziemlich stark, der Nachfolger kann nun leider nicht gänzlich daran anschließen. Die rauchige Stimme bleibt einfach genial, aber mir ist das persönlich zu gospelhaft geworden. Auch wirkt mir das musikalische Setting zu glattgebügelt. Das mag zeitweise kontrastierend zur kratzigen Stimme wirken, ich hätte mir da aber einfach mehr „Dreck“ in der Musik gewünscht. Das erste Drittel ist noch recht stark, mit einigen Ohrwürmern und ordentlich Energie, danach flacht es aber doch deutlich ab.
Review: „Written & Directed“ (Black Honey)
Release: 19.03.2021 | Genre: Rock-Pop | Spotify
Eigentlich sollte das nicht nur vom Cover her an Quentin Tarantinos Werke erinnernde Album bereits Ende Januar erscheinen, jetzt wird „Written & Directed“ aber einfach Album des Monats März. Das gleichbetitelte Debütalbum war bereits stark, aber die Band hat noch einen draufsetzen können. Vielleicht nicht, was die Spitzensongs anbelangt, aber die Breite ist auf der Tracklist einfach ungemein stark und stabil gegeben. Eigentlich befinden sich zehn Singles auf dieser Platte. Noch immer schwingt ein bisschen Gwen Stefani in Momenten durch, wie bei „Believer“ zum Beispiel, es gibt aber durchaus Abwechslung zu hören. In „Disinfected“ geht es gar erfreulich hart zur Sache. Starkes Album, das auch nicht davor zurückschreckt, auf der mit Abschluss leisesten und doch nicht wenigsten eindringlichen Note aufzuhören.
Review: „The Art of Letting Go“ (Rikke Normann)
Release: 19.03.2021 | Genre: Singer-Songwriter-Pop | Spotify
Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, aber bereits die ersten Takte dieses Albums klingen, als wären sie der ideale Song für Fernsehwerbespots von z.B. Apple oder so. Verspielte, fröhliche, belebende Popmusik mit diesem gewissen Etwas. Vor allem auch mit Tempowechseln, wie das deutlich schneller daher laufende „i dunno love“ oder das teilweise nahezu komplett stoppende „art of letting go“ demonstrieren. Einem bluesigen „in the greys“ folgt eine Passage, die mich stimmlich und musikalisch sehr an die Werke von Emma Longard erinnert. Vor allem „Drama Queen“ – schön! Tolle Mischung, gelungenes Album.
Review: „NIRATIAS“ (Chevelle)
Release: 05.03.2021 | Genre: Alternative Rock | Spotify
Das härteste Album des Monats liefern Chevelle ab, wobei der Opener „Verruckt“ direkt mal drei Minuten Instrumental-Brett auf die Ohren hämmert. Es folgt eine Mischung aus Hard Rock, Alternative Rock und Metal, die mich zwischenzeitlich an Nothing More zu erinnern wusste. Sehr energetisch, aber auch das atmosphärische „Test Test… Enough“ weiß zu überzeugen. „Self Desctructor“ und „So Long, Mother Earth“ sind meine Favoriten.
Review: „Party Time“ (EUT)
Release: 19.02.2021 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify
Keine Ahnung, weshalb ich dieses Album nicht einfach mit in die Februar-Ausgabe genommen habe, jetzt ist es auch hier lediglich das siebte Rad am Sixpack-Wagen… Aber ganz hinten überfallen lassen wollte ich es dann auch nicht. Denn auch die neue Platte bietet verspielte Pop-Songs mit viel Lebensfreude und einem guten Gefühl für eingängige Melodien. Die zweite Hälfte verliert leider etwas an Form, aber insgesamt gut anzuhören.
Review: „Life in Your Glass World“ (Citizen)
Release: 26.03.2021 | Genre: Indie-Rock | Spotify
Wieder deutlich handfester wird es bei Citizen – also, nächsten Freitag dann, wenn das Album erscheint. Vor allem der Opener „Death Dance Approximately“ und das folgende „I Want To Kill You“ gefallen mir sehr. Danach wird es etwas austauschbarer und „Fight Beat“ ist so gar nicht meins, Songs wie „Black and Red“ bereinigen das aber wieder.
Review: „[laughs]“ (Kali Masi)
Release: 02.04.2021 | Genre: Alternative Rock | Spotify
Knapp am Monatstitel vorbeigeschrammt sind Kali Masi mit dem in zwei Wochen erscheinenden „[laughs]“. Mir gefällt die Mischung aus Frank-Turnerschem Gesang und Musik, die an 4Lyn oder so erinnert. Insgesamt eine gefällige Mixtur, die weder scheut, richtig auf die Kacke zu hauen, noch, differenziertere, leisere Töne zu spielen. Fühlt sich ein bisschen an, wie auf dem Skatepark um die Jahrtausendwende. „Tony Hawk’s Pro Skater“-Soundtrack, ick hör dir trapsen!
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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