Heute habe ich mal wieder ein musikalisches Sechserpack für euch in der Besprechung. Dabei sind drei Platten zwar noch aus dem Juni, zwei weitere feiern dafür just heute ihren Release-Tag und eine kommt gar erst Anfang August raus. Und dieses Mal habe ich nicht nur rockige Sachen dabei, es wird auch exotisch…
Review: Let’s Rock (The Black Keys)
Release: 28.06.2019 | Genre: Rock-Pop | Spotify
Eigentlich bekommt man bei „Let’s Rock“ den üblichen Black Keys-Sound geboten. Und doch hatte ich mir bei Titel und vor allem dem Albumcover deutlich mehr Elektrisierung erwartet. Das fängt beim Opener „Shine A Little Light“ noch recht rockig an, erinnert aber im Riff sehr an „Go Right Ahead“ von den Hives. Ansonsten bleibt es halt beim Rock-Folk-Country-Verschnitt, der einen gedanklich immer mal alte Hooks und Refrains der Band reinrufen lassen möchte. Neben der Single „Go“ sticht noch das sehr eingängige „Get Yourself Together“ heraus, was sicherlich noch seine Auskopplung finden dürfte, noch besser gefällt mir aber „Breaking Down“, das dem Albumcover dann doch noch am meisten gerecht wird.
Review: Truth and Lies (Tyler Bryant & The Shakedown)
Release: 28.06.2019 | Genre: Rock | Spotify
Mit ihrem selbstbetitelten Vorgänger waren TB&TS 2017 noch auf Rang 18 meiner Topliste der besten Alben des Jahres gelangt. Das ist genau wie die vier Sterne aus dem damaligen Kurzreview dieses Jahr nicht drin. Dafür bricht einfach zu selten die gekonnte Paarung aus Oldschool-Rock und moderner Melodieführung durch. Bei „On To The Next“ weiß die Titelzeile noch mitzureißen, „Shape I’m In“ zeigt, dass die Herren auch ruhige Töne gekonnt rüberbringen können, ansonsten bleibt aber wenig Erwähnenswertes.
Review: Now We Are Timeless (Imperial Teen)
Release: 12.07.2019 | Genre: Alternative-Indie-Rock | Spotify
Ein Album, das beginnt, als gehöre es zum „DRIVE“-Soundtrack, gefällt mir eh schon mal. Aber auch über die ersten Töne hinaus weiß „Now We Are Timeless“ mich zu überzeugen. Mit seiner Wandelbarkeit, seiner Experimentierfreude und seinem Indie-Charme. Nach einem elektronisch gefärbten Opener heißt es „We Do What We Do Best“ und die Gitarren werden rausgekramt. Schnell entsteht ein gewisser Blood Red Shoes-Vibe, vor allem bei „Don’t Wanna Let You Go“ wirkt der Mann-Frau-Sing-Sang schon sehr ähnlich. Aber Uptempo löst die Melancholie ab und weiß mit „How We Say Goodbye“ abzulenken und bei „Parade“ an The Shins und Konsorten zu erinnern. Ich sagte ja, es wird vielseitig. Insgesamt hat die Platte vor allem Charakter und auch wenn nicht alle Tracks wirklich vollends zu überzeugen wissen und allgemein noch etwas mehr Hit-Potenzial denkbar wäre, ist das eine sehr empfehlenswerte Scheibe geworden.
Review: Planet Cool (Iris Gold)
Release: 21.06.2019 | Genre: R’n’B-Soul-Hip-Pop | Spotify
Auch wenn die ersten Töne dieses Albums von einer doch recht rockig klingenden Gitarre gespielt werden, ist „Planet Cool“ die erste Genre-seitige Ausnahme diesen Monat. Iris Gold gibt sich goldig, cool und stimmgewaltig. Dabei mischt sie gewaltig im musikalischen Farbpott – Hip Hop-Elemente, R’n’B, Soul, Pop, alles wird kunterbunt vermischt. Neben der sehr catchigen Single „A Lot To Give“ wäre noch „All I Really Know“ oder das sehr eingängige „Roll It Out“ hervorzuheben. Negativ ist vor allem, dass das Album mit neun Songs und gerade mal 28 Minuten Laufzeit doch recht kurz geraten ist.
Review: Solutions (K.Flay)
Release: 12.07.2019 | Genre: Charakter-Pop | Spotify
Tanzbaren Pop mit ordentlich Energie gibt es bei K.Flay zu hören. Gerne basslastig (im Sinne von Bass-Gitarre), mit elekronischen oder rockigen Ausbrüchen und vor allem viel Charakter. Die US-Amerikanerin mit bürgerlichem Namen Kristine Meredith Flaherty nimmt sich gesellschaftlichen und persönlichen Themen an und weiß sie in ein astreines Pop-Kostüm zu packen. Wobei, das klingt zu zaghaft, denn in der Mixtur gibt es noch jede Menge Gefluche, klare Kante und seichtes Popsternchen-Geträller ist in der Regel eher ironisch zu verstehen. Gefällt mir!
Review: Blume (Nérija)
Release: 02.08.2019 | Genre: Jazz | Spotify
Ich muss gestehen, mich schwer damit zu tun, dieses Album in meine standardisierte Bewertungs-Range zu packen, fällt es doch so sehr aus dem Rahmen, wie Jazznoten beim gemeinsamen Improvisieren. Die deutsche Kombo Nérija schafft es jedenfalls, Jazz modern zu interpretieren und in praktische Häppchen zu packen. Das zusätzliche Einspielen einer Blues-Gitarre oder auch eines Chores schaffen Abwechslung auf dem sonst ausschließlich instrumentalen Werk. Wer sonst mit Jazz nicht allzu viel anfangen kann, erhält hiermit vielleicht seine Einstiegsdroge. Perfekt, um es einfach mal laufen zu lassen – entweder im Hintergrund, oder, um sich komplett konzentriert drauf einzulassen.
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
Hey Maik, vielen Dank für die monatlichen Musikhäppchen! Cool wäre es, wenn man am Ende einfach auf eine Spotify Playlist klicken kann und sich alle deine getesten Bands anhören kann. Dann muss man nicht immer wieder auf Play drücken ;). Grüße
Freut mich, dass du was mit ihnen anfangen kannst. :)
Die Idee finde ich ganz gut. Meinst du damit jeweils für die einzelnen Ausgaben oder eine gesamtheitliche Liste? Letzteres würde vermutlich mehr Sinn machen, zum Zeitpunkt der Artikelerstellung sind zudem ja eh noch nicht immer alle Alben auch dort freigeschaltet. Für den schnellen Ersteindruck gibt es daher die Musikvideos.
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