Fünf neue Langspielplatten bzw. EP-Releases habe ich für euch, die teils vor Kurzem, teils heute und teils gar erst in der Zukunft erscheinen werden. Und vor allem ist da ganze viel schöne Musik bei, wovon ihr euch über die Hörproben und Spotify-Links jeweils direkt selbst überzeugen könnt. Ab dafür!
Review: „Half Drunk Under A Full Moon“ (The Fratellis)
Release: 02.04.2021 | Genre: Indie-Pop | Spotify
Eigentlich sollte die Platte bereits im Mai erscheinen (also 2020…), doch vermutlich aufgrund der aktuellen Weltlage wurde der Release auf 30. Oktober verschoben. Und dann auf April diesen Jahres. Dass die großen Indie-Party-Zeiten für die Band vorbei sind, ist ja bereits eine Weile klar. „Half Drunk Under A Full Moon“ ist aber nochmal eine Spur ruhiger und meiner Meinung nach auch enttäuschender als der 2018er Vorgänger „In Your Own Sweet Time“, dem ich damals noch 3 Sterne gegeben hatte. Eingängig? Ja, bisweilen zumindest. Mitreißend? Nicht wirklich. Das liegt auch daran, dass man bis auf bei „Oh Roxy“ beinahe vergeblich nach richtigen Gitarren-Riffs sucht. Vielmehr hat man es mit Folk-Pop zu tun. Mal ganz nett, insgesamt aber zu wenig. Aber ja, Songs wie „Need A Little Love“ sind noch immer ganz nett – genau wie der Albumtitel selbst.
Review: „Hinüber“ (Mine)
Release: 30.04.2021 | Genre: Singer-Songwriter-Hip-Pop | Spotify
Bei Mine weiß man mittlerweile, was man bekommt. Charakterstarke Musik mit lyrischen Texten auf originellen Beats gebettet. Das weiß vor allem der sehr gelungene Opener und Titeltrack „Hinüber“ (mit Sophie-Hunger-Feature) gekonnt zu demonstrieren. Und auch das etwas flottere „Bitte Bleib“ weiß zu überzeugen, nicht zuletzt mit einer kleinen an Rammstein’sches „Du Hast“ erinnerndes Wort-Kontext-Spielchen im Refrain. Und auch wenn Songs wie „Lambadaimlimbo“ nicht ganz so meins sind, bleibt vor allem Abwechslungsreichtum und Eingängigkeit. Das gipfelt in „Eiscreme“, einem Track, der mit supersoften Lyrics daherkommt, die schon fast wie Klischee-Sarkasmus daher kommen, bohrt sich aber wie Hirnfrost in den Kopf.
Review: „Georg auf Lieder“ (Georg auf Lieder)
Release: 16.04.2021 | Genre: Singer-Songwriter | Spotify
Ein tolles, persönliches Album. Georg auf Lieder weiß mit seiner warmen Stimme und wohltemperierten Instrumentalik zu punkten. Ja, „Alexandra“ wirkt wie ein Verschnitt des Kettcar-Songs „Sommer ’89 (Er schnitt Löcher in den Zaun)“, aber das lässt ihn nicht schlechter werden (und ehrlich gesagt gefällt er mir besser…). Einziges Manko sind die Skits. Die sind meiner Meinung nach zu zahlreich und lang. Knapp sechs Minuten in drei Tracks, die aber wenigstens skipbar sind. Das soll jetzt nicht fies klingen, sind da doch emotionale familiäre Botschaften drin, die vor allem beim ersten Hören ihre Wirkung entfalten, aber das allgemein Hörempfinden wird beim x-ten Komplettdurchlauf dann doch gestört, das hat so eher Mixtape-Charakter. Aber insgesamt eine schöne Platte mit vielen gefühlvollen Momenten, die es dabei schafft, nicht schmalzig-schnulzig zu werden und stets Bewegung im Bein und Herzen zu halten.
Review: „Is 4 Lovers“ (Death From Above 1979)
Release: 16.04.2021 | Genre: Dance-Punk | Spotify
Wie gut das Cover einfach mal in die Reihe nach Georg auf Lieder passt… Musikalisch könnte „Is 4 Lovers“ aber kaum einen größeren Kontrast liefern. Ja, auch hier geht es um Emotionen, die werden aber eher rausgeschrien und ausgeschwitzt, denn leidvoll besungen. Das Duo fetzt sich mit schlagkräftigen Drums, knarzigen Gitarrenanschlägen und elektronischer Note durch die zehn Songs. Das erinnert schon mal an ein rockigeres The Prodigy und ist vor allem beim ersten Kontakt mit der Band nicht wirklich eingängig, weiß aber eine gewaltige Kraft zu entwickeln, wenn man sich drauf einlässt. Für mich das Album des Monats!
Review: „Friends In The Corner“ [EP] (Foxes)
Release: 01.04.2021 | Genre: Pop | Spotify
Zum Abschluss noch eine EP, die aber mit acht Tracks und 28 Minuten Spielzeit schon fast Kurz-Album-Format besitzt. Vor allem möchte ich sie aber hier noch fix mit aufnehmen, um über „Love Not Loving You“ zu schreiben. Ein kraftvoller Uptempo-Song, der zum Tanzen anregt und sich deutlich vom Rest der Platte abhebt. Der ist mir dann doch etwas zu langsam und eintönig geworden. Aber ist ja nur eine EP…
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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