Artist: K.I.Z.
Release: 10.07.2009
Genre: Hip Hop
Label: Vertigo Be (Universal)
Urteil:
Kurzum:
Polarisierende Rhymes treffen Mallorca-Gegröhle…
Tracklist:
01. Rohmilchkäse (01:23)
02. Lass die Sau raus (04:22)
03. Halbstark (03:17)
04. Rauher Wind (04:10)
05. Einritt (03:43)
06. Ohrfeige (04:18)
07. Straight outta Kärnten (02:49)
08. Selbstjustiz (04:00)
09. Scheiterhaufen (03:44)
10. Hurensohn Episode 1 (03:50)
11. Preisschild (03:58)
12. Auch Nutten wollen Pendlerpauschale (00:49)
13. Ringelpiez mit Anscheißen (03:22)
14. Das System (04:34)
15. Klopapier (02:27)
16. So Alt (04:08)
17. Töten (04:12)
18. Halbstark (04:47)
19. Straße (Bonus)
Gesamtlänge: 63:53 Min.
Nach ihrem 2007er Erfolgsalbum „Hahnenkampf“ sind die Kannibalen in Zivil wieder mit einer neuen Platte am Start. Wie immer mit etwas Verspätung verspricht uns das Berliner Quartett um Rapper Nico, Maxim und Tarek zusammen mit DJ Craft eine polarisierende Reise in die Landschaft der schmutzigen Reime. Das haben sie zwar sicherlich geschafft, aber an Durchschlagskraft und Kreativität der Vorgänger kommen sie nicht ganz heran.
Aber im Einzelnen: Nach dem kurzen Intro „Rohmilchkäse“, bei dem die Deutsch-Französische „Freunschaft“ behandelt wird (samt deutscher Nationalhymne), folgt der eigentliche Opener „Lass die Sau raus“. Hier zeigt sich besonders im Refrain bereits die Richtung der Platte. Der Mitreißcharakter wird dieses Jahr besonders groß geschrieben. „Halbstark“ ist eine 60er-Jahre-Omage Hommage und gleichzeitig ein Cover von der Band Yankees. Sicherlich das Pendaunt zum 2007er Klassenfahrt. Jedenfalls aufgrund des Pop-Charakters schnell im Ohr, aber auch schnell wieder draußen (was vor allem daran liegt, dass es in abgeändertet Version erneut am Ende der Platte erscheint). Dennoch zeigt sich hier ein verhältnismäßig harmloser Text, der zwar ordentlich die Halbstarkenzeit aufs Korn nimmt aber mehr auch nicht.
Auf eine Einzeltrackkritik verzichte ich jetzt mal und hebe nur noch einzelne Tracks und Parts heraus. Die Vorabsingle „EIntritt“ ist absolut einer der Top-Tracks auf dem Album. Ordentlich Tempo, gute Reime, das passt! Leider gibt es nicht viel vergleichbares. Dennoch blitzt immer mal wieder der charmante Witz der Crew auf. In „Ohrfeige“ heißt es dann: „Deine Freunde warnen Dich: ‚Dem darf man nicht trauen‘. Ich mach Dir schöne Augen, wie Chris Brown“. Auch der obligatorische „Huhrensohn“-Track ist wieder auffindbar. In „Episode 1“ wird etwas hinter die Fassade geschaut. Bis auf den Beat kommt es aber auch hier nicht ganz an die Vorgänger heran. Interessant ist, dass mit dem Feature von Sido bei „Das System“ das einzig größere auf der Platte vorhanden ist. Der ebenso-Berliner Sido fügt sich relativ nahtlos in den Track ein. In „Klopapier“ versucht sicht KIZ dann mal wieder in der etwas punkigeren Schiene. Daraus enstanden ist jedoch eine Mischung zwischen Mallorca-Hymne und Schrammel-3-Chinesen mit dem Kontrabass. Okay, aber mehr auch nicht.
In „Töten“ zeigen sie dann doch noch einmal, was sie können und unter anderem wird Präsident Obama in einem schicken Hahnenkampf-Rückblick gesampelt.
Urteil:
Insgesamt bleibt zu sagen, dass es sich sicherlich um eine solide Platte handelt. Allerdings hat sie mich bislang noch nicht vollends überzeugt. Hier und da mal ein paar nette Lines und auch teils überzeugende Beats, aber Hahnenkampf war doch irgendwie die rundere Geschichte.
„Hommage“ wird immer noch mit H und Doppel-M geschrieben
Natürlich vollkommen korrekt. Danke für den Hinweis, Fehler ist geändert.
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