Webcomics sind häufig recht schnelle Unterhaltungskost, die mit wenigen Panels auf eine mehr oder weniger eloquente Punchline zusteuert. Tum Natakorn Ulit geht da etwas bedachte und mitunter ernster an das Kunsthandwerk. Der 27-jährige Kreative aus Bangkok erschafft Webcomics, die nicht nur teilweise kaum enden wollende Längen erreichen, sondern geht auch emotionale Themen an. Und obwohl es, bis auf ein Titelgebendes Abschluss-Panel und die ein oder andere notwendige zeitliche Einordnung, kaum Worte zu lesen gibt, erschafft er Wendungen und ein sehr gelungenes Pacing in seinen Erzählungen sowie sehr gute charakterliche Zeichnungen seiner Figuren. Insgesamt ist das eher ein Geschichten-Erzählen, denn die Illustration eines kurzen Witzes. Nicht selten wird es da auch mal etwas abstrakter oder surrealer, obwohl die Themen im Grunde genommen alle aus dem Leben gegriffen sind, so dass man selbst immer Bezugspunkte finden kann, wenn auch mal mehr und mal weniger intensivere.
Hier einige seiner (meiner Meinung nach und bislang) tollsten Webcomics. Und ja, die sind teilweise ganz schön lang, eher weniger etwas für LiebhaberInnen von „3-Panel-Kurzgeschichten“, dafür aber eben umso gehaltvoller in der Erzählweise und liebevoller gestaltet.
Da waren schon ein paar sehr schöne Stories bei und ich habe eingangs nicht zu viel versprochen, oder? Auf seine Inspirationsquelle angesprochen entgegnet der thailändische Illustrator übrigens Folgendes:
„Mostly from pain and my own experience that I interpreted into comics so that I can express those feelings.“
Viele weitere Illustrationen und vor allem Geschichten in Webcomic-Form gibt es auf den Social-Media-Profilen von Tum Natakorn Ulit auf Instagram und Facebook zu sehen. Geht da am besten auf die Einzelbeiträge, denn im Fotoalbum ist das mit dem Durchskippen der Einzelbilder etwas suboptimal gelöst, wie ich finde.
Quelle: boredpanda
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