Intelligentes Wohnen: "EWE smart living" im Test EWE-smart-living-test_01

Seit einem Jahr wohne ich nun in einer Berliner Altbauwohnung, die weit davon entfernt ist, „smart“ genannt werden zu dürfen. Dass das mit einfachen Mitteln schnell zu ändern ist, verspricht EWE smart living. Ich habe das Smart Home-Angebot von EWE zu Testzwecken zur Verfügung gestellt bekommen und lasse euch an meinen Erfahrungen in Sachen Einrichtung und Nutzung teilhaben – auch im Vergleich zur Magenta-farbenen Konkurrenz, die ich vor ein paar Jahren noch in Augsburg im Einsatz hatte.

EWE smart living?

Galt „Smart Home“ bis vor einigen Jahren noch als Inbegriff des Neubaus, der in seinen Funktionalitäten nur Besitzern moderner Eigenheime vorbehalten war, kann jetzt jeder ein Stück interaktive Zukunft zuhause haben. Eine Möglichkeit dazu bietet sich im Angebot von „EWE smart living“:

„Doch wie sieht’s eigentlich aus im smarten Haus? Ein kleiner Einblick: Geräte schalten sich wie von selbst, jeder Raum ist perfekt für Sie temperiert und ausgeleuchtet, während Ihr Energieverbrauch ganz von alleine sinkt. Ihr Haus stellt sich voll auf Sie ein – und vertreibt ‚unwillkommene Gäste‘.“

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Modular können Elemente der Wohnung „intelligent“ gemacht werden, also voreingestellte Verhaltensmuster annehmen, auf einfach ausgeführte Befehle reagieren und vor allem Energie sparen (wie viel das sein kann, sieht man hier ganz gut). Dabei kann man mit vorgefertigten Nutzungssets starten oder sich sein eigenes individuelles Set zusammenstellen und nach und nach die Wohnung stets etwas smarter werden lassen. Denn vor allem im Zusammenspiel entfalten die Bausteine jede Menge nützliches Potenzial.

Die getesteten Komponenten

Für diesen Test habe ich mich auf einige meiner Meinung nach relevante Bausteine des EWE smart living-Angebotes konzentriert. Eine Übersicht über sämtliche aktuell einzubindende Gerätschaften findet ihr hier. Ich hatte Folgende im Test-Einsatz (alle einzeln zu den jeweiligen Produktseiten verlinkt für weitere Infos):

Basis (4,95€ p.M.)
Zwischenstecker (46,95€ / 1,95€ p.M.)
Tür-/Fensterkontakt (46,95€ / 1,95€ p.M.)
Heizkörperthermostat (69,95€ / 2,95€ p.M.)
WLAN-Kamera innen (129,95€ / 5,45€ p.M.)
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Den Kern des Tests bilden dabei die im Paket einfach & sicher zusammengefassten Komponenten (Bewegungsmelder, 2 Zwischenstecker, 2 Tür-/Fesnterkontakte). Weitere der mit 8€ monatlichen Kosten reduzierten Paketpreise gibt es in den Zusammenstellungen hell & schnell (Bewegungsmelder, Funkschalter, 2 Zwischenstecker) sowie warm & spar (2 Heizkörperthermostate, 2 Tür-/Fensterkontakte).

Einrichtung

Wichtig ist direkt: Ohne Smartphone macht das System wenig Sinn. Über die für iOS und Android verfügbare App steuert und justiert ihr euer intelligenter werdendes Haus zentral. Auch bei der Einrichtung der Bausteine führt euch die App schrittweise durch den Prozess, die papiernen Anleitungen sind angenehm kurz und übersichtlich gestaltet (und werden so gut wie nicht benötigt).

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Alles beginnt mit der Basis-Station. Die ist (vor allem im Vergleich zur Konkurrenz) angenehm kompakt gehalten, dafür ist sie dank Direkt-Stecker-Bauweise recht klobig für Steckerleisten. Eine direkte Kabelverbindung zum Router ist notwendig, aber eben auch nicht unüblich (auch wenn eine Powerline-Option integriert ist, die Internet-Weiterleitung über das Elektronetz ermöglicht). Etwa zwei Minuten nach Einstecken der Basis und Angabe einiger Daten (die automatische Lokalisierungsfunktion ist zu empfehlen!) steht auch schon alles und man kann mit dem Hinzufügen von Bausteinen beginnen.

Auch das funktioniert in den meisten Fällen erfreulich einfach und angenehm. Das hatte ich schon einmal frickeliger. Ihr wählt das gewünschte Element in der App an, folgt den Anweisungen und nach einem kurzen Pairing-Vorganges mit der Basis ist es auch schon einsatzbereit. In der App kann man dem Baustein einen Namen geben, ein Bild hinzufügen sowie es einem Raum hinzufügen.

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Am kleinteiligsten dürfte noch die Anbringung der Heizkörperthermostate sein. Hier müssen die alten mit der Rohrzange abmontiert und die neuen mit einem der zwei für unterschiedliche Modelle passende Ringe angebracht werden. Dauert aber auch nur wenige Minuten. Zu Nachteilen dieses Bausteines komme ich noch etwas weiter unten.

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Nutzung

Der Beginn verlief vorbildlich, die App macht einen sehr aufgeräumten und abgestimmten Eindruck, führt einen gut durch den wichtigen Einführungsprozess. Kleinigkeiten sind sicher noch optimierbar, wie die Bearbeitung von Daten, die nicht intuitiv per Tap sondern per Druck über den Edit-Button abgeändert werden können. Nichts wirklich Wichtiges, aber eine kleine Usability-Verbesserung, die ein bisschen Zeit einsparen könnte. Dagegen deutlich ungünstiger finde ich die irreführende Anordnung von Situations-Icons im Dashboard. Dort steht zum Beispiel „Badezimmer – kalt (16°)“ oder „Wohnzimmer – anschalten“ mit einem grünen Zeichen. Hier wird jedoch nicht der Status angezeigt, sondern eine Befehlsoption, die erst mittels Tap eingestellt wird, so dass der Status der Schnellregelschalter auf „Badezimmer – warm (20°)“ bzw. „Wohnzimmer – ausschalten“ mit roten Zeichen wechselt. Das wäre ja an sich eine reine Lernsache, aber geht man in die Einzelgerätansicht, ist die Denklogik genau andersherum. Wie eigentlich zu erwarten, wird der Status meiner zum Beispiel gerade ausgeschalteten Lampe angezeigt, die per Tap dann eben angeschaltet wird. Dieser Fall soll aber genauso mit dem nächsten Update angegangen werden, wie dass die App noch nicht für das iPhone X angepasst ist und zwischendrin im Zuge von Synchronisations-Tätigkeiten etwas zu glitchen beginnt.

Positv finde ich, dass man Daten zum Temperatur-Verlauf in den Räumen und auch zum Stromverbrauch hat und direkt sehen kann, welche Auswirkungen die smarte Nutzung mit sich bringt.

Kommen wir jetzt aber mal zu den wichtigen Elementen: den Elementen.

Zwischenstecker

Der simpelste aller Bausteine. Der Zwischenstecker wird zwischen eigentlicher Steckdose und zu steuerndem Gerät gesteckt und bietet so die Möglichkeit, aus der Ferne An- und Ausschaltprozesse zu regeln. Ich habe mal wieder meine „Tetris-Lampe“ dafür benutzt, die fortan auf magische Weise ohne fummeliges Herumgedrücke (unter stetiger Angst, die Teile könnten herunterfallen) an der Rückseite erleuchten kann. Die Zwischenstecker sind etwas weniger klobig als die der Konkurrenz und haben vor allem einen deutlich besser sichtbaren analogen Schalter an sich. Ansonsten tun sie eben, was sie machen sollen, alles gut.

Heizkörperthermostate

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Viele Erwartungen hatte ich in die Heizkörperthermostate gesteckt. Wie geschrieben wohnen wir in einem Altbau, dazu liegen einige Zimmer direkt über den erdgeschossigen Wohnungsdruchgang, der stets kühl und durchlüftet ist, was gerade im Berliner Winter zu dem Gegenteil einer Fußbodenheizung führt. Dieser Fußbodenkühlung müssen wir mit Heizen entgegenwirken, was bei vier Meter hohen Wänden kein wirklicher Spaß ist. Unabhängig davon ist es auch ganz schön, wenn man für eine Viertelstunde vor dem Weckerklingeln die Heizung im Badezimmer schon einmal anschmeißen kann, damit man sich überhaupt aus dem Bett traut.

Die Heizkörperthermostate sehen schick und modern aus und sind deutlich schlanker als die Referenzmodelle. Allerdings finde ich das physische Feedback der angebrachten Steuerungsknöpfe unanangehm waschlappig, da kaum vorhanden. Und einen entscheidenden Nachteil bringen sie leider mit sich: Das Display befindet sich frontal an der Kopfseite der Drehknöpfe. Das bringt bei einer Altbauwohnung, in der die Heizkörper traditionell eingeerkert verbaut sind, die Tatsache mit sich, dass man den aktuell eingestellten Temperaturwert sowie vorgenommene analoge Justierung nicht einsehen kann. Die Lösung könnte hier das Raumthermostat bringen, das zusätzlich an der Wand angebracht werden kann, das sind aber unnötige weitere Kosten, vor allem in Räumen mit lediglich einem Heizkörper.

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Das Bad ist bei uns tatsächlich der einzige Ort, an dem man das Display problemlos einsehen kann. Das Element ist dazu nicht nur am weitesten von der Basis-Einheit entfernt, es liegt auch noch nicht nur eine massive Trennwand längsseitig dazwischen, sondern auch der Heizkörper selbst. Dafür kann EWE jetzt natürlich nichts, unser WLAN ist auf der Toilette eh merkbar schlechter, aber es funktioniert halt. Beim Thermostat zunächst eher schlecht. Dauerte es zu Beginn noch rund 10 Sekunden, bis die Temperaturanzeige da war, folgte eine Weile nach 20-Sekunden-Timeout nur noch ein „E5“ auf dem Display und Einstellungen ließen sich nur noch (ohne wirkliches Feedback, ob das Signal übertragen wurde) über die App tätigen. Das scheint ein rarer Fehler zu sein, der vom Service und notfalls mit einem Geräteaustausch behoben werden kann. Bei mir ging es nach ein paar Tagen wieder normal und direkt auf Knopfdruck. Allgemeiner Ratschlag an dieser Stelle: Auf eine passende Abdeckung des Funknetzes achten, zum Beispiel übertragen Zwischenstecker dieses und wirken so als 100 prozentiger-Replikator, so dass auch weiter entfernte Gerätschaften versorgt werden.

Tür-/Fensterkontakt

Dabei sollte das Heizkörperthermostat vor allem in Verbindung mit einem Fensterkontakt groß auftrumpfen. Der ist quasi wie ein Bewegungsmelder mit einem begleitenden zweiten Kontaktkörper. Der misst magnetisch, ob sein „Partner“ noch in der Nähe ist oder nicht. Dazu misst er auch die Helligkeit und Temperatur im Raum, durch die sich entsprechend Situationen und Befehlsketten konfigurieren lassen.

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Nach ein bisschen Grübelei habe ich den idealen Anbringungsort für meinen Kontakt im Bad gefunden. Gekoppelt mit der Heizung sagt er dieser nun, wenn das obere kleine Fenster ganz oder das größere untere Fenster ganz/auf Kipp geöffnet ist, dass sie sich ausschalten soll. Sind diese geschlossen und höchsten das obere kleine auf Kipp, bleibt alles wie es ist, und die Heizung heizt. So wird gerade beim Durchlüften nach dem Duschen keine unnötige Energie verschwendet – feine Sache.

Kamera

Als kleinen Exot im Sicherheitsangebot abseits des Ausgangsbundles habe ich noch die Innenkamera ausgetestet.

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Die registriert auch nachts Bewegung und kann über die App nicht nur Live-Einblick in die Wohnung geben, sondern auch Videos oder Standbilder aufnehmen und auf Telefon und/oder integrierter SD-Karte abspeichern.

Sprachbefehle über Alexa

Komplett in der modernen Welt kommt man an, wenn man Alexa den EWE smart living-Skill anlernt. Über die App zu steuern ist schön und gut, angenehmer und schneller geht es dann aber doch mit einem Sprachbefehl. So kann man im Bett liegend „Alexa, schalte die Heizung im Badezimmer auf 22 Grad“ oder im Arbeitszimmer „Alexa, schalte die Tetrislampe an“ sagen, ehe man überhaupt im Wohnzimmer ist. Schöne Spielerei, die nach ein bisschen Justierung problemlos funktioniert.

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Kosten

Die Kosten für die getesteten Bausteine hatte ich euch ja bereits oben aufgeführt. Wichtig ist vor allem, dass man die Basiszentrale nicht kaufen sondern lediglich leihen kann. So kostet auch langfristig nach Anschaffung aller gewünschten Bausteine die EWE smart living-Nutzung 4,95 Euro im Monat. Das ist mehr oder weniger Standard und auch bei der Konkurrenz so, aber ich finde noch immer, dass man hier für die Hardware zahlen sollte, nicht für den Betrieb. Andererseits ist gerade bei Verwendung viele Bausteine so schon ein Stück mehr Lebenskomfort geschaffen und das ist immer noch deutlich weniger, als ein weiter Streaming-Anbieter oder so. Und mit smartem Einsatz sollten die fünf Euro monatlich locker wieder in puncto Energie-Effizienz reingeholt werden.

Begrüßenswert finde ich die monatliche Zahlungsoption bei Erwerb der Gerätschaften, so dass jeder flexibel entscheiden kann, ob man gerade die Erstinvestition in einem Rutsch, oder in Raten (24 Monate) abzahlt.

Fazit

EWE smart living hält das, was es verspricht und macht die eigene Wohnung auf individuelle Weise mit diversen Verbindungsmöglichkeit ein bis drölf Schritte smarter. Dabei wissen die devolo-Bausteine mit schlankem Design und die App mit größtenteils stabilem Handling zu überzeugen. Allerdings sollte man sich vorab davon vergewissern, ob alle räumlichen Gegebenheiten für eine optimale Nutzung vorhanden sind.

Die Auswahl der zu nutzenden Bausteine ist (noch) einigermaßen überschaubar, so dass sich auch die drei zusammengestellten Pakete doch recht stark in ihrer Zusammensetzung überschneiden. Als Ausgangspunkt sind sie natürlich dennoch allein aufgrund des Sparvorteiles zu empfehlen, danach stellt man einfach individuell dazu. Mir persönlich fehlen noch Lampen in der Direktvariante, das wird aktuell nur über Zwischenstecker gelöst (was bei Stehlampen reicht, Glühbirnen aber verkompliziert). Eine Hinzunahme der Drittanbieterlampen von Philips Hue wäre hier bspw. begrüßenswert – die kann man aber auch separat über Alexa steuern.

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Man mag sich vielleicht denken, wieso man Technik und Geld dafür ausgeben sollte, eine Lampe anders an- und auszuschalten, als über den Schalter, aber gerade in der Verbindung all seiner Elemente entfaltet EWE smart living seine komplette Wirkung. Wer über Zeiten- und Regel-Bedigungen alle Bausteine miteinander verzahnt automatisiert abstimmt, hat an Komfort und Effizienz gewonnen.

Alle weiteren Informationen zu den Zuhause-Angeboten von EWE gibt es auf der offiziellen Website zu sehen und auch auf YouTube und Facebook erfahrt ihr allerlei Interessantes und Nützliches rund um smartes Wohnen.

Mit freundlicher Unterstützung von EWE.

Beitrag von: Maik Mittwoch, 11. April 2018, 11:45 Uhr

2 Kommentare

  1. N.Knobloch says

    Ich möchte die information weitergeben, dass die App nur bei höheren Android Versionen funktioniert, obwohl bei anderen Anbietern eine 4.1 Version ausreicht!

    • Maik says

      Danke für den Hinweis. Das ist in Puncto Abwärtskompatibilität natürlich unschön, wobei ich mich bei Android nicht wirklich hinsichtlich der Versionierungen auskenne und oftmals ja auch die Unterstützung bestimmter Funktionen, aber vor allem Sicherheitsmechanismen eine möglichst aktuelle Software erforderlich machen.

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