2006 hat Clueso bereits über „Frische Luft“ gesprechsungen. Wie wichtig diese doch ist, kann man gerne mal vergessen, wenn man wie ich gerne mal 10-12 Stunden des Tages im Arbeitszimmer am Rechner sitzt. Irgendwann hat man nur noch stehende Computerlüfterluft, das Fenster kann man zwar öffnen, aber bei uns direkt an der mehrspurigen Großstadtstraße ist das nicht nur laut, sondern nach einer Weile kontraproduktiv (Stichwort: Feinstaub). Und gen Winter ist es bis auf ein Stoßluften auch schlicht zu kalt und die Heizungsluft trocken und träge.
Dagegen helfen soll der BALMUDA Rain, der auch Viren und Keime aus der Luft filtern soll. Und das Beste an dem modernen Raumbefeuchter und Luftreiniger: Er soll auch noch ein Stück Design für die heimischen vier Wände sein. Ich habe das Gerät getestet.
Erster Eindruck
Als der Bote das Paket gebracht hat, war ich ob dessen Ausmaße doch etwas überrascht. Viel Karton und Styropor später sind die Bauteile des „Rain“ doch größer als gedacht. Aber irgendwo muss das Wasser und die Luft ja auch hin. So steht das Gerät mit etwas unter 40 Zentimetern Höhe durchaus prominent in der Zimmerecke, ein verstecktes Einbauen ist eh nicht optimal, da das Gerät 30 Zentimeter Abstand in alle Richtungen (außer Boden natürlich…) haben soll.
Gut, dass es wenigstens nicht schlecht aussieht. Das Design wirkt modern, minimalistisch und elegant. Nicht umsonst wurde es 2014 mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet. Die Teile wirken hochwertig und smart, am Ende hat man eben einen schicken Hochglanz-Blumentopf im Zimmer stehen. Das wäre doch was – wenn das Gerät oben im Ring noch eine Pflanzen-Andock-Funktion hätte…
Einfache Inbetriebnahme
Doch zunächst steht der Zusammenbau an. Was auf den ersten Blick (vor allem aufgrund der diversen Warnhinweise) etwas überfordernd wirkt, wird durch die vorbildlich detaillierte und gute Anleitung im Nu weggeweht. Nach wenigen Minuten steht das BALMUDA Rain. Kleinigkeiten, wie der in mehrere Richtungen verstellbare Stromstecker, deuten auf die Praxiserfahrung und Kundennähe hin. Dann springt die Anleitung ein bisschen thematisch, obwohl ich doch wissen will, wie man Wasser einfüllt. Ein paar Seiten später die Erkenntnis: AUF das Display. Cool!
Bis 4,2 Liter Wasser, was etwas mehr als der maximalen Tagesverdunstungsmenge des Gerätes entspricht, kann der Speicher verstauen. Dabei gießt man tatsächlich direkt oben in den zentralen Bereich auf die Display-Abdeckung. Kurioses Gefühl, direkt auf Technik zu schütten, aber irgendwie auch ganz angenehm.
Luft, Feucht, läuft!
Das Display zeigt direkt den aktuellen Luftfeuchtigkeitsgehalt im Raum an. Eine wirkliche Einleitung gibt es leider nicht, dazu rate ich einfach, die Anleitung entsprechend sorgfältig bzgl. der vorhandenen Betriebsmodi zu lesen. Die Automatik sorgt jedenfalls für mich direkt dafür, den Raum auf ein gesundes Mittelmaß auszusteuern. Das hatte ich mir vorab alles deutlich komplizierter vorgestellt, sehr schön.
Und was soll das Gerät nun, außer schön zu sein? Na, zum einen wird trockene Luft feuchter und somit angenehmer. Zum anderen wird sie aber gefiltert:
„Viren werden gerade in trockener Luft aktiv, während sich Schimmel bei übermäßig hoher Luftfeuchtigkeit ausbreitet. Durch Verdampfungsbefeuchtung unterdrückt Rain beide Probleme und sorgt für einen natürlichen Luftfeuchtigkeitspegel, der für Menschen angenehm ist (ca. 50 %). Bei diesem Pegel bleiben auch Innenräume und ihre Ausstattung in optimalem Zustand.“
Mittels Verdampfungsverfahren wird die Luft befeuchtet, die zuvor angesaugt und mittels Enzym-Vorfilter Bakterien zersetzt und Staub sowie Keime entfernt. So hat man auch deutlich saubere Luft im Raum.
Die kleine Kühle im Raum bemerkt man sofort. Hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit war mein Arbeitszimmer gar nicht so schlecht, wie befürchtet, somit gab es hier gar nicht so viel zu machen (aber heiße Sommer- und heizungsluftige Wintertage kommen ja erst noch…). Dennoch meine ich mir einzubilden, dass die Luft nach so einem stundenlangen PC-Tag besser ist. Und alleine aufgrund meiner Hausstauballergie kann es ja nicht schaden, luft-technisch etwas vorzubeugen.
Etwas negativ aufgefallen ist mir die Menüsteuerung. Die erfolgt direkt am Gerät über einen magnetisch angesetzten Ring. Das ist sicher cool und fancy, aber nicht immer praktisch. Die Reaktion müsste etwas direkter sein, dazu ist das hin und her scrollen durch Menüpunkte auf dem kleinen OLED-Display dann doch ein bisschen sehr wie Handy in den Neunzigern. Hier würde ich mir die Steuerung über eine App und vor allem eine damit verbundene mögliche Smart Home-Anbindung wünschen. Aber das sind kleine Luxus-Verbesserungen, da man die Haupteinstellungen eh nur ein Mal vornimmt und danach auch so problemlos klar kommt.
Fazit
Der BALMUDA Rain macht das, was er machen soll und schaut dazu auch noch gut aus. Natürlich wäre ein kleineres Gerät schöner, dafür muss man nicht so oft Wasser nachgießen. Labortests habe ich jetzt nicht gemacht, aber die Frische im Raum ist zumindest meiner Nase glaubend größer als vorher. Insgesamt erhält man ein rundum durchdachtes und modernes Gerät, das nicht einfach „nur“ Luft befeuchtet, sondern sensorisch wie filternd arbeitet.
Das hat natürlich auch seinen Preis. Den BALMUDA Rain kann man für 499 Euro zum Beispiel bei Amazon kaufen (Partnerlink). Damit bewegt sich das Gerät durchaus im Hochpreissegment für Privatverbraucher. Da kauft man eben auch ein Stück weit das Design und die moderne technische Ausstattung mit. Ich sage es mal so: So viel Geld würde ich persönlich nicht für einen Luftbefeuchter ausgeben, was aber auch daran liegt, dass ich bis jetzt gar nicht recht auf die Idee kam, einen zu holen. Jetzt bin ich aber sehr glücklich, dieses schöne Gerät mein Eigen nennen zu dürfen.
Weitere Informationen zum BALMUDA Rain finden sich auf der BALMUDA-Website.
Und weil ich es in der Einleitung angesprochen hatte und der Song so schön ist: Lasst den Beitrag doch mit einer Runde Cluesn ausklingen…
Mit freundlicher Unterstützung von BALMUDA.
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