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Making of & Ergebnis

Ich habe ein Wandbild in unser Esszimmer gemalt

Ich habe ein Wandbild in unser Esszimmer gemalt Wandbild_01

Im Frühjahr 2023 sind wir wieder zurück nach Hannover gezogen und im Zuge des Einrichtens und Einlebens in der neuen Wohnung dachte ich mir, wieso nicht einfach mal ein eigenes Bildmotiv an die Wand malen? Dass das nicht „einfach mal“ gemacht ist habe ich in den rund 12 Monaten gemerkt, die es letztlich gedauert hat, bis das gute Stück fertig ist. Entsprechend froh bin ich darüber, endlich das Ergebnis mit euch teilen zu können. Und nicht nur das – ich habe auch ein kleines Timelapse-Video zur Entstehung des Wandbildes erstellt.

Um direkt die gegebenenfalls vorhandene Neugierde zu stillen: So sieht das finale Endresultat aus, das fortan unsere Wand in der Essküche schmückt:

Making of mit Timelapse-Video

Natürlich habe ich nicht ein Jahr lang non-stop am Bild gearbeitet. Im Gegenteil, es gab immer mal Passagen, in denen ich wochenlang nicht dazu kam, weiter zu machen. Hin und wieder habe ich mich eine Stunde an die Wand gestellt und weiter gemalt, mal mehr, mal weniger häufig. Letztlich hatte ich mir das auch nicht im Ansatz so lang vorgestellt. Ein paar Wochen, okay, aber rund ein Jahr?! Uff. Auf dem Weg gab es aber auch einige unvorhergesehene Komplikationen. Weiter unten gibt es ein Timelapse-Video zur Entstehung des Bildes, im Folgenden beschreibe ich den Prozess nochmal genauer.

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Oben könnt ihr die vorgezeichnete Bleistift-Struktur auf der Wand sehen. Und wenn ihr ganz genau unten auf den Stuhl schaut, auch ein Blatt Papier. Darauf habe ich meine Vorlage ausgedruckt, die ich am Computer erstellt hatte. Mein Lieblingsmädchen und ich haben einige Versionen am Rechner erstellt und abgewandelt, bis es uns gefallen hat. Die Formen habe ich dann freihändig auf die Wand übertragen (hat jetzt nicht 1:1 funktioniert, wie man es mit einer Projektion geschafft hätte, aber pflanzliche Blätter sind ein sehr dankbares da flexibel handhabbares Motiv).

Bis dahin ging alles noch recht planmäßig. Die erste kleinere Komplikation ergab sich beim Erwerb der Farben. Für die geringen Mengen, die ich benötigte, wollte ich nicht extra mehrere Farbtöne anmischen lassen. Also ging ich in den Baumarkt und versuchte mittels meiner ausgedruckten Vorlage, möglichst passende vorgemischte Farben zu kaufen. Das hat teilweise funktioniert, teilweise aber auch zu ungewollten Farbabweichungen (und diversen Neukäufen) geführt. Mein Tipp: Am besten alle Farben von einer Marke besorgen, damit sie zueinander passen. Bestenfalls weiß man auch, wie nah die auf dem Etikett abgedruckte Farbe dem Resultat an der Wand gleicht.

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Vielleicht lag es an den Farbton-Abweichungen oder schlicht am fehlenden Licht in der Zimmerecke, aber mit der Zeit mussten wir leider auch feststellen, dass gewisse Farbtöne aneinandergrenzen kaum zu unterscheiden waren. Ein dunkles Grün hat keine klare Grenze zu einem dunklen Blau gezogen, was eine enorme Unwucht im Motiv hat entstehen lassen. Erst hatte ich andere Farbtöne ausprobiert, letztlich habe ich mich aber der Notlösung ergeben, einige Blätter jeweils mit einer Linie zu umranden. Das zerstört zwar ein bisschen den grundlegenden großflächigen und eher simpel gehaltenen Charakter des Motives, aber ich hatte keine Lust, nochmal Farben zu kaufen und vor allem großflächig anzubringen (das hätte nochmal etliche Stunden gedauert).

Wie viele Stunden ich insgesamt mit dem Malen verbracht habe? Puh, keine Ahnung. Hätte ich auch mal festhalten sollen. Aber im folgenden Timelapse-Video sind insgesamt 95 Bilder eingebaut, die ich in eigentlich immer am Ende einer Session geschossen habe, um den Fortschritt zu dokumentieren. Ganz am Anfang habe ich es nicht mit dem Timelapse-Gedanken (also perspektivisch unbrauchbar) gemacht, hinzu kommen einige Stunden an Vorbereitung (Computerarbeit, Farbenkauf, etc.). Grob würde ich von roundabout 100 Stunden Zeitaufwand sprechen. Ich hätte nie gedacht, dass alleine das saubere Kantenziehen von eigentlich großen, groben Strukturen, wie auf diesem eher schlichten Motiv erkennbar, derart lange dauern würde. Fies war auch die äußerst ausgeprägte Rauhfaser-Struktur der Tapete, die nochmals erschwert hat, ein gleichmäßiges Bild zu erschaffen.

Hier die Entstehung des Bildes im Zeitraffer-Video:

Wie ihr merkt, habe ich da jetzt keine professionelle Belichtung in den Raum gepackt, um jeweils ein farbtontechnisch einheitliches Bild hinzubekommen. Teils habe ich bis in die Dämmerung gemalt, teils im prallen Sommersonnenschein – das hat zu ekligen Abweichungen bei den Fotos geführt. Das Perspektivische konnte ich einigermaßen gut abfangen (auch wenn ich jetzt keine Lust hatte, da Pixel für Pixel drüber zu legen), in Sachen Farbtemperatur haben vor allem die Passagen mit noch wenig Farbe an der Wand zu einigen Problemen in der Post Production geführt. Letztlich sollte das aber passen, um einen Eindruck zu bieten, denke ich.

Eine Sache, die erfreulich gut geklappt hat, ist die Goldfarbe. Die hatte ich eigentlich mal vor Jahren für ein anderes Projekt geholt, aber nie geöffnet gehabt. Letztlich hat sie aber genau das gemacht, was ich wollte: Einen edlen, dunklen Goldton abgeben, der im Licht schimmert. Kommt schlecht auf den Fotos rüber, aber ich mag, wie die Linien sowie Schnabel und Beine des Flamingos nochmal einen anderen Effekt haben. Hier eine versuchte Nahaufnahme, um den Effekt zumindest ansatzweise darzustellen:

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Mit dem Resultat bin ich jedenfalls sehr zufrieden. Klar, noch genauer oder besser geht immer und die Sache mit den leichten Farbton-Abweichungen sowie den ungewollten Umrandungslinien wurmen mich etwas, aber das Ergebnis strahlt im Raum die Wärme und Atmosphäre aus, die ich mir erhofft hatte. Und letztlich können wir sagen, dass das keine Fototapete sondern selbsgemalt hat! Jetzt muss ich bei unserem irgendwann mal stattfindenden Auszug nur noch den Vermieter davon überzeugen, dass wir das nicht weiß überstreichen müssen…

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