Visiting HH: PartII.
Was macht man, wenn man in Hamburg ist? Kiez, St.Pauli/HSV Spiel sehen, Hafen, …? Nein! Wenn nicht viel Geld zur Verfügung steht, und Zeit aufgrund folgender Dinge ein wenig rar wird bleibt nur noch der Pflichtbesuch bei der Eppendorfer Grillstation! Kennste nicht? Kennste wohl! Dort ist Dittsche jeden Sonntag abend in Aktion.
Dort gibt es laut Aushand den besten Hamburger Hamburgs, wie im TV zu sehen die knackige Haxe und einigermaßen gute Pommes. Halbes Hähnchen und Cheeseburger waren klasse (für Peter und mich), ebenso das Gespräch einer waschechten Hamburgerin, die wohl ungewollt eine Live-Dittsche Imitation hingeschmettert hat.
Nach einigem Hin und Hergewusel am alten Messegelände West, was wider Erwarten enorm hässlich und mit nur einem Ausgang ausgetattet ist, konnten wir dann doch noch eine Bahn erwischen, und haben den 18 Minuten-Weg vom Hausboot zu Dittsche in sagenhaft 1,5 Stunden hingelegt.
Auf dem Weg dahin wurden gesichtet: Eine blaue Schlump Station, ein ekelhaft gestauchter Van, von nordischer Faulheit deutende Aushänge von Belohnungen für die erfolgreiche Wohnungsvermittlung und vieles mehr. Was die Lichtschalter auf dem Bild sollen? Das ist das erste skurile Zeichen unseres späteren Hotels.
Die im Vorfeld in jahrelanger Planung herausgesuchte Jugendherberge gegenüber war voll. Voller Kinder. Messekinder. Bin eigentlich ganz froh, weil wir sollten ja zum Aufschlagzeitpunkt nachts auch diesen Zustang besitzen (nur ohne die Kinder, sondern mit Bier), und die dortigen zirka 4.173 Stufen hoch wären doch etwas riskant geworden. Auf’m Boot im Internet nach günstigen Alternativen gesucht, und ein Hostel gefunden. 40 Minuten entfernt. Telefonnummern alle anscheinend nicht aktuell, also „eben“ hingefahren. Voll. Zur Info-Station am Hbf. Voll. Aber die Schlange lichtete sich bald, und wir konnten ein Hotel am Arsch der Welt in Bergedorf buchen.
Dort angekommen wollen wir (Peter, Luca und ich) eínchecken, und der Hotelmann geht mit uns vor die Tür, deuteut auf ein Häuschen gegenüber und sagt: „Da wohnt ihr!“. Ahja. Hin, eine trackslige Treppe hoch, aufgeschlossen, und wie bei Oma gefühlt. Schlichte Holzeinrichtung, kein Lichtschalter gefunden. Ah doch, da ist einer.. ähm, sieben. Untereinander. Und das zweimal im Zimmer. Die insgesamt 14 Lichtschalter hatten allerdings nicht viele Optionen, nur drei gingen überhaupt. Dazu ein Fernsehprogramm von 306 Sendern, von denen sechs bekannte deutsche waren (ARD, ZDF, Das Vierte, Arte, 3Sat und RTL. Letzteres ohne Bild). Der Rest waren Sex-Werbe-, oder indische Musiksender. ARD übrigens auf Sender Nummer 94. Der letzte Rest Sportschau wurde so noch fast verpasst.
Und der eigentliche Hammer des Hotels: Das künstlerische Mosaik im Badezimmer! Ein mit errigierten roten Penis in die Badewanne pinkelnder Dackel. Auf dem nächtlichen Heimweg haben wir auf der Strecke von der Station Baumwall zum Hotel nach etwa 30 Minuten die Station Baumwall erneut erreicht… ;)
Insgesamt eineinhalb sehr anstrengende Tage, die ich absolut nicht missen möchte. Hoffe einige der anwesenden Leute und die anwesende Stadt wieder zu sehen, und verabschiede mich mit einem: Hummel, hummel – Mors, Mors!
Schade das Dittsche nicht da war.
Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht in einem Stundenhotel untergekommen seit?
@Änne: Ich glaube, das wäre um einiges teurer, als 110 Euro für drei Personen, geworden. ;)