Egal, ob gesungen, gesprochen oder gehustet – der „Plate Recorder“ von Liat Segal und Roy Maayan hält alles fest, was ihm akustisch in die Sensoren kommt. Ein bisschen, wie die Ausschlagslinien einer Audio-Datei auf dem Computer, nur eben analog, auf einem kurz zuvor frisch geschwärzten Teller, der durch die zentrisch geführten Ausschlagsbewegungen einer Nadel bekratzt wird, so dass die in das Mikrofon tönende Person ein visuelles Andenken hat. Eine wundervolle Idee, zu der ich mir die Visuals für bekannte Gedichte und Songs wunderbar auf Postern vorstellen könnte. Oder eben als Teller beim Sonntagsfrühstück.
„At times of information overload, we are constantly exposed to visual, auditory, and textual inputs. Social networks and news feeds create new expression channels, yet, at the same time, challenge our ability to genuinely hear, see, and touch. Plate Recorder is a digital era homage to analog, connecting sound, visual and matter in the physical domain. Ready-made ceramic plates are used as a medium for recording local real-time sounds. A custom-built painting machine is etching sound waves, creating ‘ceramic records’. Along the Biennale, recorded plates will accumulate through a performative production process, creating a physical archive of sound and being.“
Weitere Informationen, Videos und Bilder zum Plate Recorder finden sich auf der passenden Projektseite. Mir gefällt auch sehr der Ansatz, dass man in Ausstellungen der bekratzten Teller die entsprechenden Audiodateien zum Bildmotiv nachhören kann. So kann man vorab raten, ob es sich um Musik oder Sprache handelt, kann lautere Absätze vorausahnen und allgemein die Schwingungen der Akustik „mitlesen“. Das würde ich nur allzu gerne einmal ausprobieren – sei es aktiv oder passiv.
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