Was war das für ein Jahr. Das Wort des Jahres 2020 ist „Corona-Pandemie“ und das Unwort des Jahres ist für mich „2020“. Das Jahr zum Vergessen! Für uns Blogger war es auch nicht so einfach, denn über was soll man schreiben, wenn ein Thema wie Corona mit vielen Schicksalsschlägen so dominant die Welt beherrscht und verändert. Ich habe mir dann schon die Frage gestellt, darf ich denn auch mal was Witziges posten oder muss ich das vielleicht sogar?
Wenn ich jetzt das Jahr für mich nur als Bloggerin rekapitulieren lasse, dann begann es für mich eigentlich ganz normal, wie für jeden anderen auch. Anfang des Jahres hatte ich geplant, meine Blogthemen auf zwei Haupthemen zu reduzieren. Nämlich mit dem Thema Politik und Cartoons, also gesellschaftskritische Cartoons genauer gesagt. Man macht sich ja immer so seine Gedanken wie man seinen Blog ein bisschen besser machen kann.
Aber dann hatte ich im Januar plötzlich die Möglichkeit drei echte Legenden zu interviewen. Und wer sagt bei Musiklegenden wie Peter Schilling („Major Tom“) und Stefan Zauner von der Münchner Freiheit („Ohne Dich“) oder auch bei Radio-Legende Fritz Egner von BR3 schon nein? Genau, hab ich natürlich auch nicht gemacht. Was wirklich eine Ehre für mich war. Bei dem Interview mit Stefan Zauner im Januar war aber noch was Interessantes. Wir haben ja telefoniert und dabei zu Beginn unseres Gesprächs erst einmal über unseren Schnupfen aufgeregt und festgestellt, dass wir beide seit Wochen weder Geschmacks- noch Geruchsinn haben. Was damals natürlich noch keiner von uns wusste, dass es typische Symptome eines Virus namens Corona war. Aber anscheinend war es kein Corona, weil ich bis heute keine Antikörper habe. Irgendwie komisch das Ganze!
Wie auch immer, im Februar konnte ich dann wieder zwei wichtige Politiker für meinen Blog treffen und haben über jugendpolitische Themen gesprochen. Als erstes war ich bei unserem stellvertretenden Ministerpräsidenten Herrn Aiwanger von den „Freien Wählern“. Seine Partei hat bei uns in Bayern schon einen enormen Einfluss und daher war natürlich das Wahlrecht ab 16 ein zentrales Thema. Genau wie es auch auf meinem Blog ist, denn ein bundesweites Wahlrecht ab 16 sehe ich als wichtigstes jungendpolitisches Ziel.
Das habe ich dann auch bei meinem Besuch in der CSU-Zentrale mit dem Generalsekretär Markus Blume angesprochen. Denn bei der Union ist eine Herabsetzung des Wahlalters überhaupt kein Thema. Da muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden und da hoffe ich auf den Koalitionspartner der Regierung, eben den „Freien Wählern“. Somit nahm mein neues Konzept für meinen Blog langsam Form an. Eben mehr Politik.
Und dann waren eigentlich für die nächste Zeit einige Treffen mit interessanten Politikern geplant. Es war auch mal wieder ein Interview mit Markus Söder getimt aber dann kam im März Corona so richtig in Fahrt. Das war dann natürlich das Aus für meine geplanten Interviews. Was ich aber natürlich nachvollziehen und verstehen kann.
Aber dafür habe ich im März noch mit Comiczeichnerin von ErzählMirNix einen Cartoon über den Lockdown aus der Sicht von uns Schülern gemacht. Das Schlimme daran war eigentlich, dass ich das tatsächlich so erlebt habe. Aber andererseits war gerade in der Anfangszeit von Corona vielen nicht bewusst, wie gefährlich dieser Virus wirklich ist.
Da ich aber trotzdem mit Politikern über jugendpolitische Themen sprechen wollte, musste ich eben ein bisschen kreativer werden und habe meine Interviews dann über Skype oder telefonisch durchgezogen. Wie im April mit Katja Kipping von den LINKEN oder auch mit dem jüngsten Bürgermeister Deutschlands. Im März waren bei uns in Bayern ja die Kommunalwahlen und in einer kleinen fränkischen Stadt hat tatsächlich ein 19-jähriger gewonnen und wurde Bürgermeister. Das war schon ne tolle Sache, ich meine er ist nur ein Jahr älter als ich. Ich wette jetzt denkt jeder, der jüngste Bürgermeister ist sicher von den Grünen. Falsch gedacht! Er ist tatsächlich von der CSU. Unglaublich, oder? Was er zu erzählen hatte war auch sehr interessant für mich aber nicht überraschend. Denn er hatte mir auch gesagt, dass es am Anfang nicht so einfach war, als so junger Kandidat in seiner Partei. Aber er hat sich durchgesetzt und das spricht nicht nur für ihn, sondern auch für unsere Generation.
Und dann kam etwas total Überaschendes. Denn meine Autorenagentur hatte für mich ein Angebot vom größten Jugendbuchverlag in Deutschland bekommen, ein jugendpolitisches Sachbuch zu schreiben. Mein erstes großes Buchprojekt. Endlich bekam ich die Möglichkeit das zu machen, was ich am meisten liebe, nämlich das Schreiben und das professionell. Vor ein paar Tagen habe ich auch die letzten Zeilen fertiggestellt. Anfang nächsten Jahres beginnt dann das Marketing und Mitte 2021 wird das Buch veröffentlicht. Natürlich wird auch LangweileDich.net rechtzeitig Infos dazu veröffentlichen.
Aber je länger das Corona-Jahr dauerte, umso intensiver habe ich auf meinem Blog tatsächlich nur noch politische Posts oder gesellschaftskritische Cartoons veröffentlicht. Dafür ist mein Versuch, nichts über Corona zu schreiben, leider ein Versuch geblieben. Denn das Thema war einfach zu einschneidend, auch für mich persönlich. Ich sage nur Homeschooling. Und ganz ehrlich, vor Corona hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass eine Zeit kommen könnte, in der es so viele Schüler gibt, die ihre Schule vermissen könnten. Aber genauso ist es gekommen. Vor Corona hatte man als Schüler oft das Gefühl, dass die Schule total unnötig wäre. Nach Homeschooling ist jeder Schüler dankbar wenn Präsenzunterricht stattfindet. Jetzt weiß zumindest jeder, dass Schule eigentlich richtig toll ist. Somit hat Corona wenigstens auch ein bisschen was Positives hervorgebracht.
Viel Freude hatte ich auch bei zwei sehr speziellen Projekten. Für meine Reihe Comixinteriviews habe ich zwei echte Superhelden kennenlernen dürfen. Das eine war Kamäleon, der Superheld aus Köln, und die Liga deutscher Helden. Also die Truppe rund um den Captain, wie Lorelei, Jeck, Gamsbart und Chimäre.
Das Interview mit Kamäleon habe ich zusammen mit den Machern Björn Hammel Sascha Dörp in eine Late Night Show umgesetzt. Damit auch mal alle außerhalb von Köln den Superhelden kennenlernen können. Das Interview mit der Liga deutscher Helden war schon schwieriger, weil die echt viel zu tun haben, das Böse aus Deutschland zu bekämpfen. Aber da ich mit den Machern von LDH Martin Frei und Harald Havas gute Beziehungen habe, war es möglich, die Superhelden kurz zu besuchen. Was mich daran auch besonders gefreut hat, war, dass die LDH auch das Umweltschutzthema ernst nehmen und sogar meinen Umwelthelden Super H, den ich im letzten Jahr auf meinem Blog zum Leben erweckt habe, tatsächlich eine Chance geben, ins Team von LDH zu kommen.
Obwohl es in diesem Jahr nicht so einfach war, Politiker für Interviews zu treffen, war ich zweimal bei uns im Münchner Rathaus, weil für uns junge Münchner die Öffis doch einen hohen Stellenwert haben, weil wir davon einfach abhängig sind. Natürlich ist unser Münchner Verkehrsnetz sehr gut ausgebaut aber gerade Bezahlbarkeit und im Punkt Sicherheit, gibt es noch reichlich Luft nach oben. Ok, bei den Ticketpreisen meine ich natürlich eher Luft nach unten. Und hierzu habe ich mich mit Bürgermeisterin Frau Dietl von der SPD und mit Stadtrat Andreas Babor von der CSU (Oppositionspartei im Stadtrat) unterhalten.
Aber es wurde auch ein bisschen internationaler. Denn mit dem stellvertretende CSU-Vorsitzenden Manfred Weber, der im EU-Parlament Fraktionsvorsitzenden der EVP, also der größten Fraktion in Europa ist, hatte ich ein sehr interessantes Gespräch in München. Richtig witzig wurde es, als es um den englischen Premierminister Boris Johnson ging. Aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sie nicht die besten Freunde sind. Seine Aussagen gegenüber Boris Johnson empfand ich auch als absolut ehrlich und somit fühlte ich mich sehr ernst genommen. Was ein super Gefühl ist, für so eine junge Bloggerin, wie ich es bin. Aber nicht anders war es, als ich meinen stellvertretenden Landtagspräsidenten Alexander Hold besuchte. Er zeigte mir den Landtag und seinen Arbeitsplatz. Außerdem versuchten wir auch, Werbung für das Tragen von Masken zu machen.
Denn Masken bleiben voraussichtlich ja noch länger ein wichtiges Thema, genau wie Homeschooling. So darf ich mich auch aktuell wieder damit auseinandersetzen. Der neue Lockdown zwischen 16. Dezember 2020 und 10. Januar 2021 wird hoffentlich ein letztes Mal das nötige Mittel gegen die Verbreitung des Virus sein. Denn ich persönlich setze sehr viele Hoffnungen auf den Impfstoff.
Ja, dieses Jahr war schon besonders und trotzdem habe ich auch kleine persönliche Highlights erleben dürfen. Ich muss auch zugeben, dass ich mit den Zeilen die ich jetzt hier schreibe, mich auch ein bisschen selber motiviere. Was anderes als Selbstmotivation bleibt ja nicht, und schon geht’s mir auch ein klein wenig besser.
Ich ziehe mir jetzt noch meine Lieblings-Christmas-Songs rein und wünsche allen trotz alledem ein friedliches und einfach nur schönes Weihnachtsfest.
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