Am Sonntag waren die bayrischen Landtagswahlen und das Ergebnis war für einige Parteien eher ernüchternd, aber zum Beispiel für die Grünen auch ein Megaerfolg. Aber für mich ist dieses Ergebnis nicht wirklich überraschend. Warum ist das so?
Wie bei der Bundestagswahl letztes Jahr auch, darf man in Bayern erst ab 18 Jahren wählen. Ein Fakt, den ich als politisch interessierte Jugendliche auch schon öfters kritisiert habe. Was aber der Masse an Politikern nicht wirklich schlaflose Nächte bereitet. Was aber nicht jeder weiß, ist, dass es seit 1996 zu jeder Wahl auch eine U18-Wahl gibt. Hier dürfen Jugendliche unter 18 Jahren immer neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin ihre Stimme abgeben. Natürlich zählt die U18-Wahl nicht offiziell zum amtlichen Endergebnis mit, aber man sieht wie die Stimmung unter den Jugendlichen zum Thema Politik ist.
Auch meine Schule war aktuell bei der U18-Wahl dabei und so habe ich natürlich auch mitgemacht, aber nicht nur als aktiv Wählende, sondern auch in der Organisation und dem Auszählen der Stimmen. Insgesamt waren 454 Schulen, Jugendverbände oder Jugendfreizeiteinrichtungen bei dieser bayerischen U18-Landtagswahl dabei. Organisiert wird die Jugendwahl übrigens vom Deutschen Bundesjugendring und der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem Ziel, dass sich Kinder und Jugendliche politisch sichtbar machen können, um so eine Neugierde für das Thema Politik zu entwickeln. Genau das ist es ja auch, was man auf meinem Blog lesen kann. Und deswegen finde ich, ist die U18-Wahl eine gute Idee. Aber nicht nur deswegen. In meiner Klasse und in meiner Schule war das ein Anlass, um sehr viel und auch ernsthaft darüber zu diskutieren. Und das hat mir sehr gefallen, weil ich dabei auch wieder gesehen habe, dass sich wirklich sehr viele Jugendliche mit dem Thema Politik beschäftigen wollen. Aber natürlich mit anderen Themen, als es die ältere Generation tut.
Denn wie bei der letzten U18-Bundestagswahl waren auch in dieser Jugendwahl die Grünen die großen Gewinner. In der Statistik der Zweitstimmen aller Wahlkreise sieht man das sehr gut. Und das hat auch einen Grund, warum ausgerechnet die Grünen bei uns Jugendlichen so beliebt sind. Eigentlich hat es mehrere Gründe, über die ich auch schon öfters geschrieben habe. Deswegen freut es mich auch, dass es sich dadurch bestätigt.
Ein Grund ist, dass die Grünen als Partei sinnbildlich für den Klima- und Umweltschutz stehen. Die Klimaerwärmung ist ein Thema, das vor allem uns Jugendliche in der Zukunft betrifft und somit ein politisches Zukunftsthema ist. Was für meine Generation eigentlich über allem steht.
Ein weiterer Grund ist auch das Problem mit dem Plastikmüll. Wer glaubt, dass wir in unserer Generation nur vorm Smartphone sitzen und hirnlos irgendwelche Spiele machen, hat keine Ahnung von uns. Gerade das Smartphone ist ein Grund, warum wir uns um unsere Zukunft Sorgen machen. Ich habe zum Beispiel durch das Smartphone und andere digitalen Möglichkeiten schon sehr viele Videos oder Fotos gesehen, wie die Weltmeere mittlerweile aussehen und wie viele Fische und Meeressäugetiere durch den Plastikmüll oder Mikroplastik regelrecht verenden. Und das ist kein Zustand, den wir uns für unsere Zukunft wünschen.
Dann gibt es noch einen Politiker, der besonders bei uns Jugendlichen sehr beliebt ist, auch wenn er es nicht gerne hört. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Toni Hofreiter, gilt bei uns als „Der Kämpfer“ in der Politik für unsere Umwelt und somit für unsere Zukunft.
Deswegen wundert es mich auch nicht, warum die Grünen nicht nur bei den U18-Wahlen so erfolgreich sind, sondern auch immer mehr in der „realen“ Politik. Denn jeder Jugendliche wird nun mal 18 Jahre und darf wählen und diese Erstwähler entscheiden sich dann eben auch aus diesen Gründen oft für die Grünen. Und ganz besonders möchte ich noch darauf hinweisen, dass bei uns Jugendlichen die AfD nur eine sehr kleine Rolle spielt.
Im Gegensatz dazu haben die beiden großen Parteien CSU und SPD bei der Jugendwahl auch weniger Zuspruch bekommen. Die CSU sogar nur knapp 25 Prozent. Das liegt daran, dass sich die beiden Parteien einfach um zu viele verschiedene Themen kümmern. Bei Jugendlichen ist es oft so, dass sie eine Partei wählen, die sich auf ein spezielles Thema fokussiert. So wie z.B. die Tierschutzpartei, die bei unserer U18-Wahl fast vier Prozent erreicht hat.
Ich glaube, dass dieses veränderte Wahlverhalten sich auch in Zukunft nicht ändern wird und auch die sogenannten Kleinparteien nicht lange wirklich klein bleiben werden. Was meiner Meinung nach auch eine echte Bereicherung in der Politik werden kann.
Hast du Recht. Die Zeit der großen Parteien ist vorbei. Die kleinen kommen endlich nach Vorn!
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