Wenn man auf Google das Wort „Generationskonflikt“ eingibt, erscheint als erstes der Wikipedia-Eintrag dazu. Und da wird Generationskonflikt folgendermaßen erklärt:
„Als Generationenkonflikt bezeichnet man entweder eine Konfliktsituation in der Jugend mit der eigenen Elterngeneration oder, allgemeiner betrachtet, die Auseinandersetzung zwischen zwei verschiedenen Generationen, die häufig von Vorurteilen gegenüber der anderen Generation geprägt ist.“
Nun, so wie es aussieht, haben wir schon mal zwei verschiedene Generationen mit Vorurteilen gegenüber der anderen. Das Leben eines Teenagers in der heutigen Zeit ist nun mal nicht zu vergleichen mit einem Teenager vor 20 oder 30 Jahren. Nicht nur das Smartphone, sondern grundsätzlich hat die Digitalisierung das Aufwachsen eines Teenagers generell verändert. Und dazu gibt es verständlicherweise verschiedene Ansichten zwischen den Generationen.
Aber auch wenn man die aktuellen Diskussionen innerhalb der Politik hört, wie zum Beispiel der Vorschlag der neuen CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer zum Thema „soziales Jahr für Jugendliche“, dann kann dieser Eindruck ganz schnell aufkommen. Natürlich hat es immer schon Interessenskonflikte zwischen den Generationen gegeben, aber der Abstand zwischen den Generationen ist so groß wie nie zuvor. Es stellt sich erst einmal die Frage, ob es sich zum Vorteil oder eher zum Nachteil verändert hat. Diese Frage ist auch nicht so einfach zu beantworten, weil es natürlich Ansichtssache ist.
Und diese unterschiedliche Sichtweise gepaart mit der anderen Lebensweise sorgt natürlich für einen Konflikt zwischen der jüngeren und der älteren Generation. Und das spiegelt sich natürlich auch in der Politik wider. Denn die Hauptthemen der aktuellen Politik, besonders der Bundesregierung, hat einfach nicht viel (bis gar nichts) mit den modernen Jugendthemen gemeinsam.
Politische Themen, die uns Jugendliche interessieren, liegen ja auf der Hand. Zum einem geht es einfach um alles, was unsere Zukunft betrifft oder beeinflusst. Also, wie der Klimawandel oder die Frage, wie wir den Plastikmüll verringern können. Oder Schulthemen, wie eine Modernisierung und eine erhebliche Reform bzw. Modernisierung des Bildungsföderalismus, sowie eine sinnvolle und funktionierende Digitalisierung der Schulen, also die Frage, wie sieht digitale Bildung praktisch in den Klassenzimmern aus?
Und genau das ist hier das Problem. Meine Smartphone-Generation sieht die Wichtigkeit der verschiedenen politischen Themen eben anders. Und wie gesagt, hat da das Smartphone einen sehr großen Einfluss darauf. Denn durch die globale Vernetzung haben wir so natürlich auch die Möglichkeit, ganz einfach sehr schnell an alle Informationen zu kommen. Das heißt auch, dass man sich auch schneller eine eigene Meinung bilden kann. Wo man früher an Öffnungszeiten der Bibliothek angewiesen war, ist es heute nur die Laufzeit des Akkus. Und das sieht man schon daran, dass ich das Wort „Bibliothek“ erst einmal googeln musste, weil ich das Wort nie brauche und es wahrscheinlich eines der Wörter sein wird, das irgendwann mal aussterben wird.
Wenn ich jetzt also auf Wikipedia die Formulierung lese, was alles für einen Generationskonflikt spricht, dann muss man einfach sagen, dass wir auf keinen Generationskonflikt zusteuern, sondern bereits einen waschechten haben. Aber es kann auch was Positives dabei rauskommen, wenn wir Jugendliche in Zukunft auch ernster genommen werden!
Natürlich gibt es heutzutage einen Generationskonflikt, genauso wie früher auch. Und die gefühlte Wahrnehmung, das der Abstand zwischen den Generationen so groß wie nie zuvor sei, ist sicherlich ebenfalls nicht neu. Ich dachte in meiner Jugend genauso.
Ich finde nicht das der aktuelle Generationskonflikt da in irgendeiner weise besonders hervorsticht, insbesondere da die Digitalisierung ja mittlerweile bei fast allen Altersgruppen angekommen ist.
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