Im letzten Jahr hat sich die Politik bei uns in Deutschland nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wenn ich jetzt dafür eine Schulnote vergeben müsste, dann muss ich leider sagen, dass das Klassenziel sehr gefährdet ist. Ich befürchte, da hilft nur noch ein guter Nachhilfeunterricht. Gründe hierfür waren nicht nur das Sommertheater mit den Hauptdarstellern Merkel und Seehofer, sondern vor allem auch durch die standhafte Ignoranz zu den Umwelt- und Klimaschutzthemen der Regierungsparteien.
Digitalpakt
Die Digitalisierung von Schulen soll durch große Finanzhilfen des Bundes unterstützt werden. Für den sogenannten Digitalpakt muss jedoch das Grundgesetz geändert werden, aber damit haben die Bundesländer ein Problem. Denn sie sehen den Föderalismus in Gefahr und kämpfen mit allen Mitteln gegen ihre größten Angst – Machtverlust! Mimimimi…… Ich würde mir dabei wünschen, dass sich die Landesregierungen nicht immer nur um sich selbst Gedanken machen, sondern vielleicht auch mal um die Betroffenen. Nämlich uns Schülern.
Deswegen erwarte ich 2019 von den Landesregierungen ein Umdenken, weil es hier nicht um politische Eitelkeiten geht, sondern um uns Schüler. Für eine bessere und modernere Bildung. Und da ich jetzt schon im Flow bin, fällt mir zu dem Thema noch was ein: Für mich ist der Bildungsföderalismus eh nur ein Bremsklotz, was moderne Bildung betrifft und das sieht man durch das Theater ja ganz gut. Deshalb weg damit! Wir haben in Deutschland 16 Zuständigkeiten was Bildungspolitik betrifft. Wäre es nicht einfacher, wenn nur der Bund zuständig wäre? Als Schülerin würde ich mir das wünschen, aber als Realistin ist dieser Wunsch leider illusorisch.
Klimapolitik
Realistisch ist dagegen die Feststellung, dass es einen Klimawandel gibt, da sind sich alle Klimaforscher einig und ich glaube eine Klimaveränderung hat man im letzten Jahr auch gemerkt. Was wurde nun in den letzten Jahren alles gegen den Klimawandel unternommen? Äh…… hmmm…… ach ja, es wurde der Klimaschutzplan 2050 entworfen. Tolle Ziele in der Theorie! Deshalb meine Erwartung an die Politik in diesem Jahr, endlich mal weniger reden und dafür mehr handeln. Wie wäre es mit einem schnelleren Ausstieg aus der Kohleenergie und dafür mehr Wind- und Sonnenenergie, umfangreiche Förderung der Elektromobilität und das nicht nur für Autos, sondern auch für die öffentlichen Verkehrsmittel und dem Ausbau der Bahn? Das wäre doch schon mal ein Anfang. Wie im letzten Jahr das deutsche Verkehrsministerium in Person von Herrn Scheuer (no Ehrenmann) den „Dieselskandal“ behandelt hat, war in meinen Augen peinlich. Wie kann man sich so von der Industrie vorführen lassen? Hier würde ich mir von der Bundesregierung wünschen, endlich mehr Kante zu zeigen. Ok, ist wieder unrealistisch!
Plastikmüll
Bei diesem Thema war die Bundesregierung schon etwas aktiver. Ende des letzten Jahres wurde von der Bundesumweltministerin Frau Schulze der sogenannte Fünf-Punkte-Plan vorgestellt. Aber wie der Name schon sagt, ist es nur ein Plan. Es ist nichts Verpflichtendes, sondern hier soll eher ein umweltfreundliches Bewusstsein für Bürger und der Industrie geschaffen werden. Was natürlich auch wichtig ist, aber bringt wahrscheinlich nicht viel. Die EU wurde dazu ein bisschen deutlicher. Die EU-Kommission hatte im Mai vorgeschlagen, Einmalgeschirr, Strohhalme, Wattestäbchen und andere Wegwerfartikel aus Plastik zu verbieten, aber verboten sollen ab Anfang 2021 nur Gegenstände, für die es bereits bessere Alternativen gibt. Auch das wäre zumindest ein Anfang.
Meine Erwartungen sind dazu eigentlich ganz einfach. Denn ich glaube nicht, dass sich die Industrie freiwillig umstellt, da es für sie logischerweise Kosten verursacht. Eine Änderung wird man nur durch Gesetze erreichen können. Es gibt mittlerweile schon viele Methoden, Bioplastik herzustellen, das die gleichen Eigenschaften hat, wie das herkömmliche Plastik. Nur, dass sie biologisch abbaubar sind und nicht über 100 Jahre vor sich hin rotten. Wenn es nur noch Bioplastik gibt, das man nach Gebrauch einfach kompostieren kann, dann frage ich mich, wieso das nicht schon ganz normaler Standard ist?
Denn eines ist klar, der Plastikmüll in den Weltmeeren wird nicht nur täglich mehr, sondern bleibt auch da. Man kann die Meere nicht reinigen, außer ein neuer Superheld übernimmt die Arbeit. Aber nicht mal in der fiktiven Superhelden-Welt gibt es den Umwelthero, was eigentlich schade ist. (Das wäre doch mal eine gute Idee für Comiczeichner.)
Fazit
Je mehr ich schreibe denke ich, „Wow – da gibt es aber noch viel zu tun“. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich über ein rosarotes Regenbogenland schreibe und meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch gegriffen sind. Aber als Jugendliche hat man naturgemäß nicht so viel Angst vor Veränderungen. Aber ohne Veränderungen wird man auch in der Politik nichts erreichen. Deshalb schau ma mal, was in diesem Jahr in Berlin alles abgeht.
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