Ich habe die Präsidentenwahl in den USA das erste Mal so richtig verfolgt und mir sind da einige Dinge aufgefallen, die mir vorher so nicht bewusst waren. Als erstes hatte ich den Eindruck, als gäbe es in den USA nur zwei Parteien, also die Demokraten und die Republikaner, da im Amerikanischen TV-Duell auch nur immer die beiden eingeladen wurden. Wie ich dann letztendlich am Wahlergebnis gesehen habe, denken die meisten Amerikaner anscheinend auch so. Die Kandidaten der Libertären Partei, Gary Johnson, und der Green Party, Jill Stein, kamen zusammen nur auf weniger als zwei Prozent. Auch kommt es mir komisch vor, dass der Gewinner Donald Trump insgesamt weniger Stimmen bekommen hat als Hillary Clinton. Für mich ist das Wahlsystem unlogisch. Demokratie heißt für mich, der mit den meisten Stimmen gewinnt auch die Wahl. Aber in den USA ist es anscheinend nicht so. Das Wahlsystem in den USA mag mit Sicherheit vor 200 Jahren richtig gewesen sein, ob es das heute noch ist, hmmm…
Ebenso bin ich ein bisschen irritiert, dass ein Unternehmer, der vorher nichts mit Politik zu tun hatte, überhaupt die Möglichkeit bekommt, kandidieren zu dürfen. Ich meine, so ein Präsident in den USA hat ja ziemlich viel Macht. Ich glaube, das war auch der Grund, warum es bei uns in der Schule am Tag nach der Wahl bei einigen Tränen gab. Da doch einige Schüler sehr verunsichert nach der Wahl waren, wurde dies auch bei uns in der Schule diskutiert.
Ich finde es generell nicht toll, dass es Menschen gibt, die mit einem Knopfdruck unsere Welt vernichten können. Aber trotzdem ist nun mal Herr Trump gewählt worden. Anscheinend von Menschen, die mit ihrer jetzigen Situation nicht zufrieden sind oder Zukunftsängste haben. Da frage ich mich dann wieder, warum hat diese Probleme Herr Trump erkannt und wieso nicht der aktuelle Präsident Barack Obama? Für mich stellt sich daher nicht die Frage, warum Herr Trump gewonnen hat, sondern welche Fehler die aktuelle Regierung in den Vereinigten Staaten gemacht hat. Ich glaube nicht, dass Herr Trump gewonnen hat, weil alle Amerikaner gerade so glücklich sind.
Die Aussagen, die ich von Herrn Trump gelesen habe, sind schon sehr heftig. Also zum Beispiel, eine Mauer zu Mexiko bauen, und das alles soll auch noch Mexiko bezahlen oder was hat er noch gesagt… genau: Der Klimawandel ist nur ein Schwindel – hallo? Sorry, ich dachte erst an einen Scherz…
Ich bin mir sicher, dass sich in den nächsten Jahren in den USA viel ändern wird aber auch bei uns in Deutschland und Europa. Ich befürchte, dass besonders der Kampf um den Klimawandel darunter leiden wird. Und wenn ich sehe, wie viele Amerikaner jetzt schon gegen den neuen Präsidenten protestieren dann beruhigt das mein Gefühl nicht wirklich. Ich kann nur hoffen, dass sich im Laufe der Zeit vieles wieder entspannen wird. Ich habe daraus aber auch was gelernt, nämlich genau zu überlegen, wem ich letztendlich meine Stimme bei meiner ersten Wahl geben werde.
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