Ich habe gekocht. Das kommt vor. Doch mittlerweile bin ich ja total unter die Food-Blogger gegangen. Als einer der ihren habe ich mir gedacht, ich mach auch mal so einen Gerichts-Beitrag. Ganz ohne Richter und Henker, einfach nur mit Lebensmitteln und dem Ergebnis nach mehrstündiger Küchenbegehung. An sich auch überhaupt nichts Wildes – wäre da nicht dieses gigantische Stück Fleisch! Und damit meine ich gar nicht mal die 800 Gramm-schwere Pfannengröße sondern die Qualität. Denn von der Taste Academy hatten wir netter Weise noch eine Art Abschiedsgeschenk nach Hause geliefert bekommen (Danke, AEG!). Bei mir: Ein verdammt feines Stück Flank Steak vom Rind der Stufe Wagyu (also: Kobe).
Und weil ich so selten Food Porn wirklich selber mache, gibt es den hier auch gleich mal in exklusiv Ausführung präsentiert!
Blumenkohl-Püree
Natürlich haue ich so ein Steak nicht einfach in die Pfanne und mach Backofen-Fritten dazu. Ich mag ja gar keine Backofen-Fritten. Da muss was Ausgefalleneres her! Über meine „Du isst viel zu viele Kohlenhydrate!“-Mutti bin ich auf das scheinbare Allzweck-Material der Lebensmittelwelt gestoßen (worden): Blumenkohl. Eigentlich eher langweilig, entpuppt er sich als Spachtelmasse vom Feinsten. Zumindest von der Konsistenz her, wenn man aus ihm Püree macht.
1. Abwaschen, schneiden
2. Etwa 20-30 Minuten in stark gesalzenen Wasser schwimmen lassen (entzieht mögliches Kleingetier)
3. In nicht mehr so dolle gesalzenem Wasser matschig kochen (~15 Min.)
4. Pürierstab-Action – gib ihm!
5. Viel* Salz, etwas* Pfeffer und viel* Muskat rein. (* Angaben individuell handhabbar)
Prinzessinnen-Bohnen
Okay, das ist wirklich langweilig. Bohnen. Ich mag die schmalen, langen Dinger. Nicht von dem Bild verwirren lassen, dachten erst, wir wären mehr beim Speisen und bräuchten mehr und werfen total innovativ (Trend-Küche der Zukunft und so!) zwei ganz unterschiedliche Sorten zusammen. Haben wir dann aber nicht.
1. Bohnen abwaschen, Enden abschneiden
2. In die mit zerlassener Butter eingeriebenen Pfanne geben
3. Braten
4. Salzen
Wagyu Flank Steak
Das Wichtigste vorab: Flank Steak schreibt man ohne Bindestrich dazwischen. Habt ihr das begriffen, ist das halbe Schiff geschaukelt. Des Weiteren streichelt ihr es bewundernd bis es Zimmertemperatur erreicht hat. Alternativ eine Weile vor dem Zubereiten aus dem Kühlschrank nehmen, solltet ihr keine Zeit oder Metall-Haken als Hände haben.
1. Butter in Pfanne zerlassen
2. Abgetupftes Steak hinein legen
3. Bewundern, dass es quasi komplett die Pfanne ausfüllt (z.B. „Krass!“)
4. Deftig anbraten, nach 2 Minuten wenden
5. Deftig anbraten, Oberseite mit Salz, Pfeffer und ggf. vorhandener Steak-Pfeffer-Mischung würzen
6. Nach 2 weiteren Minuten in den Ofen
7. Den habt ihr bereits vor Schritt 1 auf 160 Grad vorgeheizt (hatte ich vergessen)
8. Je nach gewünschter Ausführung drin behalten (~15 Min. = rare, ~22 = medium – was anderes macht man nicht).
Wenn das Ergebnis euch zu Tränen rührt, kann das alles nicht so falsch gewesen sein, was ihr da fabriziert habt.
Pro-Tipp: Beim Aufschneiden sollte so viel Flüssigkeit aus dem Fleisch entweichen, wie bei euch im Mund zusammen fließt. Ausgleichende Ströme, ist was Biologisches. Ist das gesichert, geht es ans Anrichten und optionalen Nachwürzen (weil manche Leute denken, andere Leute haben bei der Zubereitung zu wenig gewürzt, siehe Sternchen weiter oben).
Wie jeder gute Food-Blogger macht man dann erst einmal Bilder von dem geglückten neuen Kind der Küche. Dann sucht man sich ein Bild aus, bearbeitet es länger, als man sich Zeit für die Zubereitung genommen hat, lädt es bei Instagram hoch und wartet auf das erste Like. Ist es da, kann auch schon gegessen werden.
Ich bin zufrieden. Noch nie habe ich ein so leckeres Steak hinbekommen. Dürfte am Steak liegen. Zum Gaumenschmaus, den Lucki Maurer uns serviert hat, fehlen natürlich Welten. Aber der kennt die Tiere ja von Kindesbeinen auf, das ist Wettbewerbsverzerrung! Uns hat es jedenfalls geschmeckt, der Hunger war weg und Instagram ist um ein Bild und dieser Blog um einen Beitrag reicher. Blogger-Tag gerettet!
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hmmmmmm
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