Title: Favourite Worst Nightmare
Release: 20. April 2007
Label: Domino (rough trade)
Genre: Indie-Rock
Urteil:
Kommentar:
Als Gesamtwerk würdige Zweitplatte.
Tracklist:
01: Brianstorm
02: Teddy Pickers
03: D Is For Dangerous
04: Balaclava
05: Fluorescent Adolescent
06: Only Ones Who Know
07: Do Me A Favour
08: This House Is A Circus
09: If you were there, Beware
10: The Bad Thing
11: Old Yellow Bricks
12: 505
Gesamtspielzeit: 37:39 Min.
Vor etwas über einem Jahr hat es eine britische Band über’s Internet in die Welt geschafft: Die Arctic Monkeys wurden mit shmashigen und bodenständigen Hits, wie „When The Sun Goes Down“ über Nacht zum gefeierten Indie-Act in England. Der zu erwartende Nachfolger von „Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not“ sollte es demnach schwer haben, da es die aufgestellte Messlatte in sich hatte.
Aber ich denke mit der neuen Platte haben es die Monkeys geschafft. Zum einen, ihren Stil beizubehalten und weiterzuentwickeln, zum anderen eine (vor allem in der kurzen Zeit) wirklich gute Scheibe rauszubringen. „Favourite Worst Nightmare“ lässt einen zunächst rätseln, was einen erwarten möge. Und genau das folgt auch: Das Unerwartete.
Angeführt von der ersten Single „Brianstorm“ zeigen die vier Briten sofort, dass sie in Sachen Rhythmik und Schlagkraft nichts eingebüßt haben. Genauso zum Zwangs-Mitwippen verdammend, aber etwas grooviger kommt „Teddy Pickers“ daher. Hier ist vor allem das hohe Gitarrenspiel sehr gelungen. „Balaclava“ hat ein feines gesprochenes Intro, zeigt aber auch schnell seine Zähne. Aber hier zeigt sich erneut die Stärke der Band mit Brüchen und gekonnt eingesetzten Drums eine Musiklandschaft aufzubauen. Zwischenzeitlich zieht Sänger Alex Turner das Tempo durch Gesangspassagen raus, ehe es wieder klar nach vorn geht.
Mit „Fluorescent Adolescent“ folgt ein schon fast swingendes Stück, welches Summer-Feeling pur vermittelt. Durchaus eines der ruhigeren Stücke, aber absolut wirkungsvoll. Danach kommt die Ballade der Platte. Bei „Only Ones Who Know“ kommt das typische Schlagzeug erst gar nicht zum Einsatz. Das Stück ist dennoch sehr gelungen und trägt einen gehörigen Teil zur Gesamtdynamik der Platte bei. „Do Me A Favour“ fängt passend zum Vorstück eher seicht und schleppend an. Aber gegen Ende wird deutlich Fahrt aufgenommen, um bei „This House Is A Circus“ mal wieder die Abrock-Qualitäten der Jungs zu zeigen.
Track 9 besticht vor allem durch ein schönes Intro, schön eingebundene athmosphärische Strophen und die passenden Break-Parts. „The Bad Thing“ ist einer meiner Lieblingstracks. Melodie, Dynamik, einfach ein runder Sound. Der Refrain läd sofort zum Mitsingen ein. Zum krönenden Abschluss folt der Titel „505“. Sicherlich zuerst etwas befremdlich, baut sich der Song mehr und mehr auf. Zunächst der ruhige Gesang untermalt mit Orgelspiel, dann einsetzendes Schlagzeug und Lead-Guitar, usw. Nicht unbedingt ein shmashiger Einzeltrack. Aber er passt zur Platte und zeigt, wozu die Band im Stande ist. Und die Stimmung, die dadurch vermittelt wird, ist klasse.
Urteil:
Insgesamt bleibt zu sagen, dass die Einzelstücke vielleicht fehlen, bzw. rar sind. Neben „Brianstorm“ finden sich sicherlich genug auskoppelbare Stücke (z.B. „The Bad Thing“), aber die Knaller, wie drei, vier der ersten Platte, sind es nicht unbedingt. Aber die Platte als Gesamtwerk zeigt vor allem nach mehrfachem Hören seine Stärke. Ruhige und schnelle Tracks schaffen ein insgesamt sehr angenehmes Hörerlebnis.
Tanzbarer Indie-Rock mit Groove-Einfluss. Das sind und bleiben die Arctic Monkeys. Wer die erste Platte mochte, wird hier absolut keinen Fehlkauf tätigen.
LIVE-Termine:
Neben Rock am Ring auch Konzerte in Berlin (09.07.) und Dresden (10.07.).
Brianstorm:
[flash]https://www.youtube.com/watch?v=30w8DyEJ__0[/flash]
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