Title: Rudebox
Genre: Elektro-Pop
Release: 20. Oktober 2006
Lable: Chrysalis (EMI)
Amazon: 11,95 Euro
Urteil:
Tracklist:
1. Rudebox |
2. Viva Life On Mars |
3. Lovelight |
4. King Of The Bongo |
5. She’s Madonna (feat. Pet Shop Boys) |
6. Keep On |
7. Good Doctor |
8. The Actor |
9. Never Touch That Switch |
10. Louise |
11. Were The Pet Shop Boys (feat. Pet Shop Boys) |
12. Burslem Normals |
13. Kiss Me |
14. The 80s |
15. The 90s |
16. Summertime |
17. Dickhead (Bonus Track) |
Viel wurde im Vorfeld über Robbie Williams und die Veröffentlichung seines bereits achten Studioalbums diskutiert. Das übliche Experimentieren und die Weiterentwicklung eines großen Künstlers, oder absoluter C-Titel Müll einer Schnappsidee. Irgendwo dazwischen liegt wohl auch das Resultat der neu erschienenen Arbeit.
An sich kann man ja froh sein, wenn ein Künstler sich weiterentwickeln will, und das macht Robbie hier schon fast mit Sieben-Meilen-Stiefeln. Aber die Richtung scheint unklar zu sein. Denn „Rudebox“ ist nicht der erwartete Dancefloor-Hits liefernde Zuchtsprößling (wie z.B. Madonnas „Confessions on a dancefloor„), sondern eher ein Mischling geworden. Sicherlich auch kein schlechtes Merkaml einer Platte, derart abwechslungsreich undvoller Überraschungen zu sein. So findet man eine Mischung aus 80’s-Synthesizer-Dance, Elektro, Funk, Soul und Hip-Hop-Einflüssen. Dazu typische Robbie Williams Texte. Selbstrefektierend, zum schmunzeln, ernst – alles dabei.
Gehen wir mit Robbie auf die Reise durch sein musikalisches Selbstverständnis. Der namensgebende Eröffnungstrack Rudebox dürfte bekannt sein. Die einen hofften auf ein derart präsentes Konzeptalbum, die anderen auf einen einzelnen Unglücksfall ohne Nachfolger. Beide können ihre Hoffnungen begraben. Zuerst hasste ich den Song, konnte mich nach mehrmaligem Hören aber mit ihm arrangieren, und wäre im Nachhinein froh über mehrerer solcher Tracks auf der Platte. Aber einen solchen Dancefloorkracher findet man auf den ersten Blick nicht mehr in der Tracklist.
Viva Life On Mars ist ein Country-angehauchter Pop-Song, der sicherlich noch zu den besten auf der Platte gehört. Gute Harmonien, und ein eingängiger Gesang. Darauf folgt das Lewis Taylor Cover Lovelight, dicht gefolgt von einer weiteren Cover-Version, nämlich Manu Chaos Welthit King of the Bongo. Beim ersten Titel kann ich keinen Vergleich zum Original herstellen, daher bleibt mir nur die Erkenntnis, dass es sich bei Letzterem um eine äußerst schwache Eigenversion handelt. Zu elektronischer 80s Sound im Hintergrund, auch Lily Allens Vocals im refrain passen nicht so recht. Auch WIlliams Stimme ist nicht so charismatisch, wie die im Original.
Weiter gehts mit einer seichten Omage an Madonna. Track 6 Keep on nimmt dann wieder etwas Fahrt auf. Auch hier ist Lily Allen zu hören. Das Konzept passt hier allerdings besser zusammen, auch wenn Williams Rap-Versuche noch immer nicht ganz überzeugen können. Good Doctor ist bereits beim ersten Hören sehr belebend und eingängig. Danach geht es in Track 8 und 9 schon wieder elektronischer zu, und sofort auch etwas schwächer. Ruhigere Töne gibt es dann beim Cover Louise, das sicherlich auch noch zum oberen Drittel der Songs auf dem Album gehört.
Bei We’re the Pet Shop Boys werkeln die Briten höchstpersönlich mit. Williams Stimme gleicht sich ihrer an, und geht in einem eintönigen, und mich zumindest nervenden, 80s Song unter… In den Songs The 80’s und The 90’s refektiert Robbie seine Vergangenheit. Sprich über die Kindheit, und die ersten Erfolge mit Take That. Inhaltlich interessant, musikalisch auch nicht das schlechteste. Mehr aber nicht. Der (zumindest in der normalen Fassung) abschließende Track Summertime ist, mit leichten Abstrichen, wohl noch mit das normalste Lied für alte Robbie Fans. Auch wenn die Elektrik hier ebenso die Finger im Spiel hat, wie bei den restlichen Songs, kommt hier noch am ehesten der alte Pop-Titan durch. In der Special Edition gibt es noch den Bonus Track Dickhead. Ein zu Recht von der normalen Platte gestrichener möchtegern Hip-Hop Track.
Bei aller Weiterentwicklung und Weiterführung der Intensive Care-Linie, muss man schlicht und einfach sagen, dass es wohl mit das schlechteste ist, was Williams bisher fabriziert hat. Er selber sagte bereits, dass die Platte endlich die Musik zeigt, die er mag. Nicht zuletzt daher die vielen Cover-Versionen von Lieblingsmusikern, und Lieblingssongs. Vielleicht ist es einfach zu sehr eine Platte für ihn selbst geworden. Die 2-3 guten Songs auf der Platte können kaum glänzen, zu dem weiteren durchschnittszeugs kommen einzelne Totalausfälle. Interessant ist die Platte schon, aber ich bin sehr von ihr enttäuscht.
Urteil:
Offizielle Homepage: robbiewilliams.com
Was ich bisher davon gehört habe, ist nicht so der Bringer. Eigentlich sehr schade, denn Robbie hat bisher immer gute Songs gebracht. Hängt wohl damit zusammen, dass er froh ist, wenn er seinen Plattenvertrag abgearbeitet hat und dann wird er wohl aufhören. Schade.