Ich bin ein Gesellschafts-Trinker. Wenn mal ein soziales Ereignis ansteht, man sich also in einer Bar trifft, ein Musikquiz ist oder man einen Spieleabend hat, trinke ich ein Bierchen oder zwei. So ganz alleine (bzw. mit dem Lieblingsmädchen) zu Hause, wird eigentlich nur Alkohol konsumiert, wenn es einen guten Grund dafür gibt, zum Beispiel etwas zu feiern. Während der ersten fiesen Phase der Pandemie, als Gründe zum Feiern genauso Mangelware wie soziale Kontakte waren, haben wir zwischendrin bestimmt Monate am Stück keinen Alkohol zu uns genommen, ohne es wirklich anzustreben – gefehlt hat nichts. Entsprechend würde ich sagen, dass ich ein verhältnismäßig gesundes Verhältnis zu Alkohol besitze. „Verhältnismäßig“, weil weniger hier definitiv mehr ist. Alkohol ist halt auch eine Droge und ich habe neulich erst gelesen (glaube, das war Quarks auf Instagram), dass der Körper selbst nach einem Abend mit Alkohol vier Wochen braucht, um das Gift aus dem System zu bekommen.
WheezyWaiter und seine Frau haben sich das Selbstexperiment auferlegt, ein komplettes Jahr ohne Alkohol zu verbringen. Der kurzen Info zur Einleitung nach zu urteilen trinken die beiden (und vor allem er!) deutlich mehr als ich. Wenn das wirklich auf normaler Tagesebene angesiedelt ist, sprechen wir hier glaube ich schon von Alkoholismus. Entsprechend schwer fällt es den beiden, diese Challenge durchzuziehen, aber so sind die Mehrwerte auch ersichtlicher für sie. Werden sie es schaffen? Und was sind ihre größten Entwicklungen und Erkenntnisse aus diesem Experiment?
Persönlich empfand ich das Pacing im Video etwas störend. Die interessantesten Tage, die ersten Wochen, wurden im Schnelldurchlauf durchgeskippt, um dann eher im Nachgang besprochen zu werden. Das hätte ich mir anders gewünscht. Interessant fand ich jedoch vor allem den Aspekt der Ersatzdrinks. Haben die beiden zunächst das Bedürfnis nach Drinks in Geselligkeit mit „Mocktails“ (also alkoholfreien Varianten) zu stopfen versucht, hat sich das mit der Zeit gewandelt, so dass sie diese gar nicht mehr benötigt haben. Wenn man erstem mit Gewohnheiten gebrochen hat, ist es viel einfacher, ein zuvor undenkbares Leben zu führen. Vermutlich ist das auch mit Fleisch so, könnte ich mir denken.
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