Sonntag gab es eine Premiere für mich: eine Premiere! Und noch dazu die eines namhaften Musicals. Disneys DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME hat 15 Jahre nach seiner Uraufführung Europapremiere der Neufassung in Berlin gefeiert. Ein Event, zu dem quasi(modo) die komplette buckelige Verwandschaft der Entertainment-Branche zu Gast war. Und ich.
Die Location
Bisher war ich noch nie im Theater des Westens zugegen – ein Fehler. Das altehrwürdige Bauwerk erschlägt einen förmlich mit wunderschöner Architektur und gigantischen Kronleuchtern. Beinahe hätte ich mir gewünscht, dass außer mir (und meinem Lieblingsmädchen) doch bitte alle weiteren Personen verschwinden mögen. Okay, vielleicht nicht „alle alle“…
Das Event
Dann ja – die ein oder andere Prominenz hatte ich angekündigt. So waren neben Berlins regierendem Bürgermeister Michael Müller auch Alt-Bürgermeister Wowereit vor Ort, genau wie etliche Größen und kleineren Größen aus Film, TV und Interwebz. Da es mir immer zu doof ist, die Leute zu nerven und nach Bildern zu fragen, müsst ihr mir halt glauben, dass u.a. Le Floid (sieht man glaube ich sogar aus Versehen in meinem Spiegel(such)bild!), Joyce Ilg, Ingo Appelt, Didi Hallervorden, diverse Dschungelcamp-Prominenz und die letzte Bachelorette da waren. Und viele, die einem bekant vor kamen, aber nicht ganz in den Sinn kommen wollten…
Egal, es war jedenfalls ein ungemein interessantes Erlebnis, rund um den Red Carpet. Darauf selbst bin ich nur kurz gewesen – was soll die Presse auch mit mir anfangen? Das „Pose hier, Foto dort, Interview danach“-Gehabe zu beobachten – dazu mit einem Glas Sekt in der Hand – ist Unterhaltung genug. Ach ja – da war ja noch diese Vorführung, weshalb alle da waren…
Die Aufführung
Kommen wir zum Wesentlichen. Die rund zweieinhalbstündige Aufführung hat mir – als Musicalexperte, der ich mit zwei zuvor besuchten Aufführungen zweifelsohne bin – gut gefallen. Hier und da hatte es ein paar Längen, einzelne Darstellungs-Entscheidungen haben mir nicht ganz gefallen (z.B. die Einführung Quasimodos, aber das will ich hier nicht groß spoilern), aber insgesamt war es sehr unterhaltsam. Besonders bin ich immer fasziniert vom Bühnenbild und vor allem dem unmittelbaren Umbau zwischen den Szenen. So konnte glaubwürdig vermittelt werden, dass die Geschichte an unterschiedlichen Orten Paris‘ spielte, die ein oder andere wahrlich kreative Effekt-Umsetzung gab es sogar auch noch (wobei stets eher im kleinen Originalitätsgrad, denn im großen Bombast).
Weil Aufnahmen während der Aufführung verboten waren, hier ein Pressefoto (von Johan Persson © Disney) der beiden Hauptdarsteller David Jakobs und Sarah Bowden (als Quasimodo und Esmeralda):
Gerade Bowden hat mich sehr überzeugt und gekonnt vermutlich nicht nur die Männer im Stück, sondern auch vor der Bühne in ihren Bann gezogen. Lediglich der hier und da hörbare Akzent von ihr hat mich immer mal rausgerissen. Den größten Abschlussapplaus hat natürlich David Jakobs erhalten, auch wenn ich hier teils enorm angetan und stets auch wieder etwas enttäuscht war. Vielleicht war es die Aufregung (oder mein fehlendes Musical-Wissen). Insgesamt war der Cast jedenfalls zum Großteil sehr überzeugend, hat stimmlich einiges zu bieten gehabt und mit Chor und der live(!) eingespielten Musik harmoniert.
Am Ende durften dann aber doch noch die Kameras gezückt werden:
Danke jedenfalls an Stage Entertainment für die Einladung. Ein sehr unterhaltsamer Abend mit einem sehr gut umgesetzten Stück – dazu noch mit der Gelegenheit, Autor, Übersetzer und Komponisten auf der Bühne zu sehen. Und in der Pause mit LeFloid und Patrice (MTV, nicht Reggae) an einem Stehtisch zu stehen (nicht reden natürlich, nur stehen), ist jetzt auch nicht so verkehrt. Nächstes Mal dann mit intensivem Austausch zu Stück und neue Medien.
Alle Informationen zum Musical, sowie die Möglichkeit, selbst dabei zu sein (Tickets gibt es ab 39,90 Euro), gibt es auf der offiziellen Website von Stage und natürlich auch auf Facebook.
Ein Video vom Abend habe ich dann auch noch gefunden:
Mit freundlicher Unterstützung von Stage Entertainment.
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