Alte Burgen und Schlösser sind vor allem deshalb geil, weil sie alt sind. „Wie haben die das damals nur erbaut?“ mag man sich hin und wieder beim Anblick der steinernen Kolosse fragen – die Antwort gibt es in Frankreich zu sehen. Also, nach und nach. Denn bereits seit ziemlich genau 20 Jahren wird dort die Burg „Guédelon“ erbaut – mit mittelalterlichen Techniken. So soll der möglichst authentische Aufbau nach Vorbild des 13. Jahrhunderts gelingen.
1997 haben Michel Guyot und Maryline Martin das originelle Großbauprojekt gestartet. Mittlerweile wurden so 55 Arbeitsplätze geschaffen, die vor allem durch Besucher finanziert werden. Rund 300.000 Leute pro Jahr besichtigen die Baustelle. Vielleicht sollte der BER das auch mal anbieten…?
Dabei wird quasi in Echtzeit gearbeitet. Haben die Arbeiten am originalen Guédelon 1228 begonnen, befindet man sich gerade quasi beim Status 1248, 1253 (also 2022) soll die Fertigstellung erfolgen. Dabei wurde ein fiktiver neuer Burgherr erdacht, der dem ganzen Anwesen noch ein bisschen Seele spendieren soll: der feudale Lord Seigneur Guilbert darf den Bau vollführen, weil er bei der Rebellion 1226 die königliche Seite unterstützt hatte. Soso.
„At one point we realized the stonemasons were cutting the stones for the towers too perfectly, which just wouldn’t have been appropriate. It would have suggested he had a lot of money and therefore a small army in the chateau, which wasn’t the case.“ (Tourführerin, Sarah Preston)
Weitere Informationen zum skurrilen Objekt und die Möglichkeit, sich Tickets für einen Besuch zu sichern, gibt es unter Guedelon.fr.
Noch keine Kommentare