„Och, die geht doch eigentlich noch“.
Ich kann mich kaum mehr dran erinnern, es muss Mitte der Neunziger gewesen sein. So 1996, vielleicht. In einer No-Name-Elektro-Halle laufe ich mit meinem Vater umher und schaue mir Kompaktstereoanlagen an. Es soll die erste Anlage sein, die meine eigenen vier Wände beschallen soll. Die erste große Anschaffung, in die auch das hart angesparte Taschengeld mit eingeht. Ein ganz großes Ding. Und doch ganz klein. Gekauft wird letztlich ein Schneider Mini System 226, mittlerweile kaum mehr auffindbar im Internet, nur noch eBay und die Kleinanzeigen weisen Schwesterexemplare auf.
Genau diese Anlage steht noch immer in meinem Wohnzimmer und wartet seit Jahren auf eine Nachfolge…
Ebenso seit Jahren gibt es kleinere und größere Macken. Das CD-Fach schließt nicht mehr eigenmächtig, die CDs springen hier und da, Radioempfang ist ein Abenteuer. Aber es kommt eben noch funktionierend Musik heraus. Und der doppelt vorhandene Kassettenwechsler weiß noch immer Besucher zu begeistern. Immer wenn der Zeitpunkt von großen Anschaffungen oder Weihnachtswunschlisten oder wasauchimmer kommt, ist der Gedanke da: eigentlich, ja eigentlich bräuchte ich mal eine neue Anlage. Eine vernünftige, eine große, eine neue. Aber EIGENTLICH funktioniert die ja auch noch. Und andere Dinge braucht es eben mehr, wo nichts ersetzt werden muss, sondern neu angeschafft.
Groß und wichtig oder kompakter Alleskönner?
Doch irgendwo in der nahen Zukunft möchten wir in eine größere Wohnung umziehen. Ein guter Fernseher ist vorhanden, Sky-Decoder steht neben der Playstation (ja, noch das uralte PS3-Modell) und selbst ein Plattenspieler steht verstärkerlos im Regal. Und dann stellt sich eben die Frage: was machen? Teurer Verstärker mit teuren Boxen und teurer Anlage ist eben genau das – gut aber teuer. Eine Wandanlage wäre schick, bedeutet aber heimwerkerischen Aufwand (was bei Mietwohnungen ja nicht immer erwünscht ist), eine SoundBox wäre hier eher eine Zwischenlösung.
Schreit also nach einer multimedialen Neuvernetzung im heimischen Wohnzimmer. Frage an die Experten: was ist die ideale Zusammenstellung für Konsolero, Serien- und Bluray-Gucker sowie CD- und Musik-übers-Laptop-Hörer? Dazu natürlich möglichst erschwinglich, schick designt und partytauglich. Ihr merkt, die eierlegende Wollmilchsau ist gewünscht. Und genau dann kommt bei erschwerter Recherchelage erneut der Gedanke: Och, eigentlich geht die ja noch…
Vor einem ähnlichen Problem stand ich letztes Jahr…eigentlich geht die alte ja noch, aber in Zeiten von HTPC und Blu-Ray war das alte Schätzchen den modernen Anforderungen nicht mehr gewachsen.aber ganz so teuer sollte es ja auch nicht sein…ich bin bei einem Yamaha RX-V671 gelandet. Satter Sound, alle modernen Anschlüsse vorhanden, die man so braucht und in den Tests schneidet das Teil auch bemerkenswert gut ab…Vor allem, wenn man sich anschaut, dass es ab Ca. 350 Euro zu haben ist.definitiv einen Blick wert!
Ah, okay. 350 geht definitiv in eine realistische Richtung. Sehe es halt nicht ein, einen vierstelligen Betrag zu zahlen, wenn man kaum einen Unterschied hört, ist man nicht gerade Musikproduzent. Danke für den Tipp!
Ging mir bis vor kurzem ähnlich:
15 Jahre alter Röhrenfernseher, 5.1 Anlage schon vorhanden, daran zusätzlich einen iPod angeschlossen. PC und Notebook hatten jeweils eine separate Musikbibliothek.
Also alles lauter Insel-Lösungen, die irgendwann nur noch nervten.
Dann spontan den alten TV verschenkt, den Audio-Receiver für kleines Geld abgegeben, und ein neues Konzept geplant:
3 Monate später hat sich die Medien-Infrastruktur in meiner Wohnung ziemlich gewandelt:
Ein 46″ LCD TV hängt schwenkbar an der Wand, dazu ein Yamaha AV-Receiver . Gespeist wird es von einem selbstgebauten HTPC, auf dem XBMC läuft. Die Medien liegen auf einem NAS mit 4×3 TB.
Dazu noch ein vernünftiges 5.0 System (den Subwoofer wird nicht gebraucht, da die Front-Lautsprecher genügend Tiefgang haben).
Das elegante an dieser Lösung: Die gesamte Medien-Bibliothek gibt es nur ein Mal auf dem NAS. Smartphone, PC und Notebook greifen zentral darauf zu. Wie überhaupt alles vernetzt ist: TV, AVR, HTPC, NAS lassen sich komplett mit dem Smartphone steuern. Man kann die Medien auch *auf* dem Smartphone bzw. Tablet ausgeben.
Insgesamt ist der Kontostand nun um ca. 4000 Euro geschrumpft, aber letztlich war es die Sache wert. Hätte ich allerdings allerdings die Folgekosten *vorher* gewußt – ich hätte es wohl sein lassen. Es kommt immer *noch* etwas dazu, und dann noch etwas etc etc …
Aber egal, jetzt habe ich die nächsten 10 Jahre wieder Ruhe ; )
Uff, teuer Spaß.ich habe ebenfalls einen selbst konstruierten HTPC (mit Media Portal statt CBMC) der zentral auf einen Home Server im Keller zugreift. Yamaha Receiver, Server und HTPC zusammen Ca. 1600 Euro, boxen allerdings 5.1 von alter Anlage weiter verwendet.
Ich stand letztes Jahr auch vor dem Problem. Ich nutze gerne die Weckfunktion von meiner Anlage, aber da dort viele CD´s auch nicht funktionieren, haut das auch nicht immer hin. Desweiteren ist es auch gar nicht meine Anlage, sondern die von meiner Mitbewohnerin.
Ich wollte auch nicht so viel Geld ausgeben, maximal 200 €, und bin bei meinem Recherchen immer wieder auf die Yamaha Pianocraft gestoßen, die im unteren Preissegment die berühmte Wollmilchsau sein soll. Geht ab 250 € los, hat dann aber sicherlich auch noch nicht alle Funktionen die du dir wünscht. Aber vielelicht machen es die etwas teureren der Reihe.
War dann kurz davor, mir eine von Sony für 150 zu kaufen, hab mich dann aber doch dafür entschieden, dass es dir, die ich zur Zeit hab, eigentlich immer noch macht :D
@Michael: Oha, bei 4.000 € solltest du aber auch gefälligst deine Ruhe haben. ;) So viel möchte ich dann doch nicht investieren. Aber totale Vernetzung und Smartphone-Steuerung ist natürlich sehr nice.
@Marcel: That’s what I’m saying! :)
Gut muss nicht unbedingt teuer sein, es sei denn du kaufst was neues. Dir fehlt zwar die Vernetzung über W-lan oder bluetooth bei alten Geräten, allerdings bekommst du klanglich sehr viel für dein Geld.
Sprich kauf was altes und ich meine alt. Das kostet zwar etwas Suchaufwand über ebay und co, ist es aber wert. Die Sachen sind hochwertig und stabil(was 20 Jahre gehalten hat, wird nicht nach 2 Jahren kaputt gehen).
Die Vernetzung könntest du dann evtl. über ein Raspberry Pi machen, was halt echt ein cooles eigenes Projekt wäre.
@Maik:
Geplant war ursprünglich nur ein neuer TV, Receiver und HTPC.
Aber dann stellt man fest, dass ein Netzwerkkabel an der Wand entlang blöde aussieht, also muss es PowerLAN sein (WLAN geht nicht bei HD). Dann merkt man, dass eine einzige 3 TB im HTPC zu klein ist, und bei einem Ausfall alle Daten weg wären – immerhin rund 700 Filme. Also kommt ein NAS dazu mir 2×3 TB im RAID 5. Dann merkt man, dass der Platz schon bald recht knapp wird und somit wird es eine 4-Bay NAS. Also noch mal 2×3 TB Platten dazu, und dann noch eine separate 3 TB als Ersatz, damit im Notfall schnell getauscht werden kann.
Tja, dann noch so Kleinkram wie neue Kabel, Switch, Lowboard, LED-Hintergrundbeleuchtung für den TV.
Dann irgendwann stellt man fest, dass die kleinen Surround-Boxen mit dem übrigen Hight-End nicht mehr mithalten können, und es kommen neue Front- und Center-Lautsprecher. Alles ist schick und in weiß hochglanz, und plötzlich stören die beiden verbliebenen silbernen Rear-Lautsprecher, also werden sie auch durch welche in weiß ersetzt. Die Liste lässt sich forführen ; )
Entweder man ist konsequent, setzt sich ein festes Budget und macht das Beste draus, oder man ist hinterher doppelt so viel Geld los, wie eigentlich geplant war … Aber nunja, jetzt steht das System, und ich bereue nichts.
Ist einfach schön, wenn mann mit dem Smartphone auf der Couch mal eben das NAS starten, sich einen Film aussuchen kann, und automatisch geht Fernseher, Receiver und HTPC an. Oder man liegt abend im Bett, und streamt sich einen Film AUF’s Smartphone. 700 Filme auf Knopfdruck zur Verfügung, mit Genre, Inhalten, Trailer, Cover, mächtige Filterfunktionen. Alles möglich ; )
@Michael: Das glaube ich dir, dass man da vom Kleinen ins Kleinstel kommt. Die Streaming-Geschichte hört sich gut an. :)
also wenn es nur um eine sehr gute Boxenlösung gehen sollte, kann ich einfach nur sagen: Teufel – hab jetzt die Einstiegsvariante (Motiv 2.1) seit 2 Jahren bei mir stehen und musste feststellen das es Preisleistungstechnisch in dem Bereich keine wirklichen Alternativen gbt (http://www.teufel.de/pc/motiv-2-2.1-set-p167.html)
Hat auch schon einige Parties mitgemacht und da sind immer wieder einige Gäste überrascht gewesen was aus so einer „Desktop“-Anlage rauszuholen ist. (Kein Vergleich zu ähnlich-preisigen Logitech/asiaten-boxen)
Bei Ebay etc. bekommt man Teufelboxen auch immer noch einiges unter den normalen Marktpreisen.
Allerdings würde das jetzt nur die Soundqualität betreffen, wenn man eine All-In-One-Lösung sucht sollte sicherlich etwas höherpreisiges drinne sein ;)
check mal http://www.hifi-leipzig.de/
hab mich da mal vor ein paar jahren mit neuem hifi kram eingedeckt und bereue nichts.
Bei mir steht ein
80cm Samsung
daran hängt:
RaspberryPI – XMBC inkl. 1tb HDD, zugriff via SMB/ UPNP/ SSH
PS3 – für die BluRays
XBox360 – ungenutzt, ab und an mal ein bisschen GTA
XBox Classic – spielen
außerdem:
PC (Desktop, Arbeitszimmer) – 1TB
Notebook – 300gb
Der Samsung ist via UPNP/ DLNA fähig die Filme, Medien ETC über das Netzwerk wiederzugeben, PS3/ 360/ RasPi natürlich auch.
Alles wird mit der Fernbedienung gesteuert (PS3- HDMI CEC, RasPi – HDMI CEC, reicht für die Grundfunktionen).
Jetzt kommt noch eine Teufel -Analage (5.1) ca. 350€ dazwischen, und alles ist Perfekt. Zusätzlich noch ein kleiner Adapter der Bluetooth Signal auf die Teufel -Anlage Transportiert.
http://www.teufel.de/pc/concept-e-350-5.1-set-p9919.html
@Michael: Du hast eine 360 und spielst mit der alten X-Box? :)
Ich finde, man sollte den alten Anlagen etwas Respekt entgegenbringen ;-)
Meine Anlage hab ich von meinem Konfirmationsgeld 1994 (also vor mittlerweile 19 Jahren) gekauft. Der CD-Player nervt tierisch und nimmt nur noch wenige CDs an, ein Deck des (natürlich doppelten) Kassettendecks frisst alle Bänder, aber der Rest funktioniert super. Ergo: ich bleibe treu.
Würd´s, ehrlich gesagt, nicht übers Herz bringen, das Ding wegzuwerfen. Keine Ahnung, warum das so ist. Irgendwer eine soziologische Erklärung parat? ;-)
Habe keine Erklärung für dich, aber immerhin stehe ich nicht alleine da. :)