Heute kam es für mich zum Rückzug aus dem Freistaate Bayern. Mein Praktikum ist beendet, und das Hab und Gut galt es wieder in den Norden der Republik zu verfrachten. Sprich: Der Riesen-(keine Untertreibung) Koffer musste wieder mühsam mitgeschlört werden. Naja, passt schon irgendwie. Gestern Abend schnell das Ticket geholt. Da kam auch schon das erste grausame Details der Fahrt, das Gespräch mit der Kassenfrau:

„Mit oder ohne Sitzplatzreservierung?“ – „Kann man auch einen Tischplatz reservieren?“ – (Keine Antwort, Frau druckt was aus…) – „Ist voll!“ (Will mir das Ticket reichen) – „Ähm, Moment. Wie schaut es denn mit den Zügen davor, bzw. danach aus?“ – (ohne zu schauen, hat man ja im Kopf) „Auch voll! Macht vierundfuffzig, fufzisch!“ – „Einmal mit Karte bitte…“ – (Augenrollen der Kassenfrau….)

OK, das Ticket war also gekauft. Aber die Erfahrung bisher zeigte mir, dass eine Fahrt ohne Sitzplatzreservierung zur Höller werden kann, vor allem mit so viel Gepäck (Genauer: Jacke, Rucksack, Laptop-Tasche, RIESEN-Koffer). Überlegungen, den Koffer zurückzulassen, ihn per Bahn irgendwie anders nach Hannover zu verfrachten, mir das Leben zu nehmen, usw. kamen auf. Naja, da muss ch durch, dachte ich mir, also ging es heute morgen ab zum Bahnhof. Schnell als erster in den Zug, nen Platz ergattern. Wow, da ist ja direkt einer frei! Super… hat ja doch noch hingehauen. *puh* Hm, da sind aber ganz schön viele frei, hätte ich nicht gedacht. Moment mal – Da sind ja alle frei! Hm, die haben bestimmt noch nicht die Reservierungen aktualisiert…. (eine Sekunde später) *PLING* OK, nun waren alle (!) Sitze mit einer kleinen Leuchtschrift versehen… OK, schnell einen Platz gesucht, der recht lange frei bleiben sollte… Bis Würzburg (also 2,5 der 4,5 Stunden Fahrt) konnte ich da verbringen.

Zwischendurch natürlich immer der Blick nach Plätzen, die ab Würzburg frei werden. Kurze Hoffnung wurde durch erneuerte Reservierungsanzeigen zu Nichte gemacht. Ab Würzburg hieß es also stehen. Nicht für mich, ich habe in der Nachbarschaft meines Koffers, oh, pardon, RIESEN-Koffers, einen formschönen Plastikkoffer gefunden, der mir ideal als „Sitz“-Gelegenheit dienen durfte. Für etwa 50 Minuten hieß es also unbequem zu sitzen. Immerhin. Andere, bestimmt 9 Leute oder so, mussten im Gang stehen, bzw. bei den Türen. Da frage ich mich, warum das sein kann… bzw darf. Denn wie das kommt ist klar. Die Bahn AG verkauft munter Tickets weiter, solange Leute bereit sind sie zu erwerben. Aber das System sollte doch mal klar abgeändert werden. Kann ja nicht sein, dass Leute Unmengen an Kohle da lassen, um dann Stundenlang zu stehen. Warum nicht einfach eine integrierte Sitzplatzreservierung. Sprich jeder hat immer einen Platz frei. Halt wir im Kino. Wenn das voll ist, wird ja auch nicht gesagt: „Kauft mal ruhig (könnt euch ja auf die Treppen setzen)“. Oder Bereiche für Spontanfahrer einfach ohne Sitzplatzreservierung lassen…

Naja, ich war auf jeden Fall gut geladen, und frof, für die letzten 80 Minuten noch einen anderen Platz ergattern zu können. Zwar vor einem kleinen, wohl ADS-geplagten, Jungen, aber immerhin bequem sitzen….

Beitrag von: Maik Dienstag, 3. Oktober 2006, 18:37 Uhr

Noch keine Kommentare

  1. noemo says

    Einfach irre. Deshalb fahre ich auch nie mit der Bahn. Das ist schrecklich. Eigentlich unfassbar, dass die es nicht einfach wie im Flugzeug machen. Ich jedenfalls fliege lieber. Ist auch nicht teurer, aber schneller und bequemer.

  2. Tim says

    Mir wurde gestern die Bahnfahrt gen Heimat ganz verwährt: Wegen schweren Ablaufproblemen zwischen x1 und x2 fällt der Zug aus. Supi! Kein Ersatz, spätere Züge fahren auch nicht, was ein Highlight. Besondern, wenn Kinokarten reseviert hat und in einer Stunde am Kino sein muss. Schnell Kumpel angerufen und aus Stadt x3 abholen lassen. Eigentlich sollte ich der Bahn ne Spritrechnung schicken, denn auch als Student habe ich ja indirekt für die Bahnfahrt bezahlt.

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