So kam es mir gestern auf der Fahrt nach Hannover vor. „Spare?“ fragt sich der unkundige Leser nun… Naja, offiziell streiken tun die BahnlerInnen ja nicht, aber beim Bowlen kommt nach dem Strike der ebenfalls erfolgreiche Spare. Und gestern war es für mich absolut kein angenehmer Bahnritt.
Zuerst einmal durfte ich in Selm feststellen (ja, da komm ich wech!), dass man dort neuerdings am Automaten keine IC/ICE/EC-Tickets mehr kaufen kann. Na toll! Einen Bahnschalter besitzen wir nicht, und man muss dann extra zum Reisebüro, welches unverschämte 4 Euronen an Gebühren nimmt, und sonntags zu hätte.
Genervt will ich ein Ticket bis Dortmund holen, um dort das IC-Ticket zu lösen. Und schon gab’s die zweite Ohrfeige: In meiner Geldbörse befinden sich ein Hunderter, zwei „Fuffis“ und ein „Zwanni“. Der Automat nimmt aber nur Fünf- und Zehn-Euronen-Scheine. Klasse. Bei der fünften Person umtauschen können, und nach Dortmund.
„Es tut uns leid, aber wegen Signalstörungen werden wir Dortmund vorraussichtlich mit 10 Minuten Verzögerung erreichen.“
Argh! In Dortmund will ich das IC-Ticket nach Hannover holen. Am Automaten alles eingegeben, blinkt die Zahl „18,50“ mit einem Eurozeichen dahinter auf (dazu kamen die 5,20 € nach Dortmund, macht 23,70 Euro, 3,70 mehr, als sonst). Ich krame in meinem Portmoinée Geld rum, und komme auf 17 Euro. Und die zwei Fuffis und der Hunderter. Der Automat nimmt die aber nicht. Hätte aber Zwannis genommen. Toll. Diesmal wurde ich bereits bei der dritten Person wechselfündig.
Das Ticket in der Hand und schnell zum Bahnsteig gerannt, sind nur noch 2 Minuten. Am Bahnsteig angekommen setze ich mich verzweifelt in die glühende Mittagssonne. Auf der Anzeigetafel steht eine Verzögerung von 15 Minuten für meinen Zug. Mist. „Wie kann der Tag denn bitte noch schlimmer werden?“, denke ich mir. Ganz einfach: Die 15 verwandelt sich vor meinen Augen in eine 30.
Und da sag nochmal einer, die Bahn streikt nicht. Bastarde!
Danke für diese immer wieder neuen und sehr guten Gründe, um niemals mit der Bahn zu fahren.
Was ist noch schlimmer als die Bahn?
Die Telekom !
Maik,wie lange wars du denn unterwegs?
Hm… insgesamt war ich dann etwa 3:10 Stunden unterwegs, ca. 20 Minuten länger als sonst.
Sei froh, dass die wenigstens die Verspätung durchsagen. Heute hat es glatte 15 Minuten auf dem Bahnsteig gedauert, bis … auf den Zug nichts kam. Keine Erklärung, kein Hinweis, Gar nichts.
Das Fliegen is immer noch die beste Art des Reisens.
Jap, ähnliche Erfahrungen habe ich auch zwei bis dreimal gemacht. Ich wollte in Hessisch-Oldendorf (war bei einer Bekannten) und wollte nach Münster zu einer Freundin.
Erste Ernüchterung: kein Automat in Hess.-O.; dort fährt so eine Privatbahn: ich in den Zug, zum Automat: nimmt keine Fünfziger, nur zwei andere Leute im Zug, keiner kann wechseln. Der Automat nimmt zwar auch EC-Karte, aber nur, wenn man den Chip aufgeladen hat…also fuhr ich das erste Mal an diesem Tage und mit mulmigen Gefühl schwarz; wurde aber trotz 20minütiger Fahrt nicht kontrolliert.
Dann musste ich in einen Regionalzug umsteigen, hatte dafür 2 Minuten Zeit und natürlich keine Fahrkarte „Kannst ja im Zug kaufen.“ dachte ich mir.
Mein anderer Zug stand schon da, ich gleich da rein, wo ich den Fahrkartenschaffner gesehen habe: „Guten Tag, ich möchte nach Münster und brauche eine Fahrkarte kaufen.“ „Geht nicht.“ sagt der mir in pampigen Tonfall. „Huh?“ oder ein ähnlicher Laut kam von meinen Lippen. „Können sie nicht mehr im Zug kaufen, steht doch überall dran!“ und zeigt auf ein Plakat im Waggon und ging dann den Gang entlang, um die Fahrkarten der zahlreichen Fahrgäste anzugucken und anzuknipsen, mich aber verdattert darstehen lassend. Da fuhr ich zum zweiten Mal an diesem Tage schwarz.
Ich stieg dann am nächstgroßen Bahnhof (Bielefeld) aus und holte mir dann dort eine Fahrkarte nach Münster, die mich dann nur noch ein Drittel des Preises, den ich sonst hätte bezahlen müssen gekostet hat…
Die HVV-Automaten hier in Hamburg nehmen übrigens auch nur 5 oder 10 €-Scheine an, was ich eine Frechheit finde.