[Dieser Beitrag wurde von August Walz verfasst.]
Spielen erlaubt den Ausstieg aus dem Alltag. Dabei ist es dem Spieler überlassen, wie weit er sich aus der Wirklichkeit entfernen will. Während die Fortschritte in virtueller Realität und in augmented Reality es immer leichter machen, sich in der Fantasie raus aus dem Hier und Jetzt hinein in eine andere Welt zu begeben, erlauben sie es den 34 Millionen Videogamern in der Bundesrepublik genauso, unsere eigene Welt besser zu erforschen und Dinge zu erleben, die ihnen vielleicht sonst auch eher fremd sind. Multi-Player-Taktikspiele wie „Fortnite“, „Overwatch“ und „Doha“ entführen die Spieler in epische Welten, in denen nur die Klügsten und Härtesten überleben. Fremde Planeten und Avatare aller Art machen den Unterschied zum Alltag der Gamer deutlich und bringen Spannung in das teilweise etwas eintönige Leben.
Das Gegenteil wird allerdings auch immer beliebter – Spielesimulationen, die so realistisch wie möglich sind und gerade dadurch Lücken im Alltag füllen. Wer sich zum Beispiel auf dem Handy, dem Tablet oder dem PC ins 888 Online Casino einloggt, wird unschwer die Vorbilder aus Hollywood-Filmen wie der „Ocean’s“-Serie oder James Bonds bevorzugten Aufenthaltsort wiedererkennen. Freizeitkicker können in Simulationen wie der auch als Weltmeisterschaft ausgetragenen „FIFA“-Reihe in die Stollenschuhe von Superstars aus Bundesliga, Premier League, La Liga und mehr treten und ihr fußballerisches Können oder auch ihr Talent als Trainer und Manager auf der Konsole unter Beweis stellen.
Großstädter, deren Erfahrungen mit Mutter Natur sich im echten Leben meist auf Spaziergänge im Park und das Pflanzen von Balkonblumen und Küchenkräutern beschränkt, können bei Bauernhofspielen simuliert erleben, wie es in den Ställen und auf den Feldern zugeht. Dass bei einem Videogame wie „Farmerama“, in denen der Bauer einen kleinen Hof wirtschaftlich zum Erfolg führen muss, um expandieren zu können, auch Tiere wie Regenbogenhühner und goldene Schafe gezüchtet werden, tut der Realitätsnähe der unterhaltsamen Simulation nur wenig Abbruch. Wer aus allzu trauriger Erfahrung weiß, dass ihm der grüne Daumen fehlt und sämtliche Zimmerpflanzen dem Untergang geweiht sind, kann in einem Spiel wie „Floristikus“ seinen eigenen Garten anlegen, der gewässert, gehegt und gepflegt wird, bis alles aufs Schönste blüht. Mit etwas Aufwand lassen sich später sogar neue Sorten durch Kreuzungen erschaffen. Wenn doch einmal eine Pflanze den Kopf unrettbar hängen lässt, kann sie zudem ohne Schuldgefühle ersetzt werden.
Simulationsspiele können Kindheitsträume erfüllen. Als Torjäger bei „FIFA“ umjubelt zu werden oder den Ball so aufzuhalten wie die Nationalkeeper, gibt schon ein gutes Gefühl. Als Pilot den Jumbojet von Kontinent zu Kontinent zu fliegen, ist für viele ein Traumberuf, der nur für die wenigsten zur Wirklichkeit wird. Stattdessen bleibt ihnen die Chance, in einem Simulationsspiel wie dem neuen „Microsoft Flight Simulator“ im Cockpit zu sitzen. Bereits im Basisspiel sind 20 Flugzeugmodelle enthalten, die es dem Gamer ermöglichen, sich mit den verschiedenen Typen vertraut zu machen und so realistisch wie möglich durch den virtuellen Luftraum zu fliegen. Flughilfen erlauben es, den Simulator an die eigenen, wachsenden Fähigkeiten anzupassen, auch wenn es wohl nur im Film vorkommt, dass der Gamer seine im Spiel erworbenen flugtechnischen Talente nutzen muss, um ein echtes Flugzeug zu landen.
Feuerwehrmann oder -frau steht bei vielen Kindern auf der Wunschliste der künftigen Traumberufe. Damit sich dieser Wunsch zumindest im Spiel erfüllen kann, hat die Berufsfeuerwehr bei der Entwicklung von „Notruf 112 – Die Feuerwehr-Simulation“ eine wichtige Rolle gespielt. Dabei helfen die Spieler Hausbrände zu löschen, Ölteppiche einzudämmen und bei Autounfällen als Retter mit aufzutreten.
Oder wie wäre es mit ein paar Stunden als Busfahrer im „Bus-Simulator 16“? Stadtbusse und Gelenkbusse werden dabei über die Straßen der Großstadt gesteuert, wobei die Fahrpläne oder die Passagiere den Fahrer durchaus ins Schwitzen bringen können.
Große Pläne als Häuserbauer lassen sich mit Bau-Simulatoren zumindest virtuell erfüllen. Dabei lässt sich allerdings schnell feststellen, dass so manches auch bei der Bauplanung und der Umsetzung auf dem virtuellen Grundstück schwieriger ist, als es aussieht. Fast wie im richtigen Leben geht es auch bei den beliebten „Sims“ zu, die sowohl als Brettspiel wie auch virtuell seit Jahrzehnten zu den weltweit größten Spielehits gehören. Hier geht es nicht nur darum, einen eigenen Haushalt (oder sogar ein ganzes Dorf) zu gründen und als Geldverdiener zu versorgen, auch die Freizeitgestaltung muss geplant werden, Freunde sind zu finden, und überhaupt muss die gesamte Infrastruktur stimmen, damit der Sims-Haushalt blühen und gedeihen kann.
Abenteuerlich geht es bei „Coast Guard“, einem Küstenwachen-Simulationsspiel, zu. Der Spieler trägt dabei die Kapitänsuniform und muss auf hoher See nicht nur riskante Rettungsmanöver absolvieren, er wird sogar in einen Kriminalfall hineingezogen. Menschenschmuggel und Familien in Not in vom Sinken bedrohten Booten mag manchen allerdings etwas zu realistisch sein. Das gleiche gilt für Spiele wie „Police Tactics Imperio“, wobei der Fokus hierbei darauf liegt, erfolgreich für Recht und Ordnung zu sorgen und kleine Ganoven genauso wie Schwerverbrecher hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Beruhigend für die Nerven sind Angel-Simulationen, in denen es darum geht, den Fisch nicht nur zum Anbeißen zu bringen, sondern ihn zudem erfolgreich an Land zu ziehen – etwas, was sich durchaus als kompliziert erweisen kann.
Die meisten Simulationsspiele werden noch immer für PC und Konsolen hergestellt, aber auch bei den Online- und Browserspielen nimmt die Zahl der Games ständig zu.
Mit freundlicher Unterstützung von Luís Cunha. | Bilder: Pixabay (superanton / 12019)
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