Diese Woche war und ist eine hektische. Wer zuvor Zweifel hatte, dass das Coronavirus weitreichende Einschnitte in unser aller Leben haben würde, hat Gewissheit erhalten. Geschlossene Schulen, abgesagte Großveranstaltungen, Hamsterkäufe, und so weiter. Gerade hat dann endlich auch die DFL eingelenkt und die komplette Bundesliga vorerst aussetzen lassen. Wer einen Überblick über die internationale Lage der Verbreitung des Virus‘ haben möchte, dem sei diese interaktive Weltkarte der Berliner Morgenpost empfohlen.
Dort wird nicht nur in Quasi-Echtzeit gezeigt, wie der aktuelle Status in Deutschland und der Welt in Puncto bestätigter Fälle, wieder gesund gewordener und verstorbener Personen gezeigt, man kann auch mit einem kleinen Schuber unten in die Vergangenheit „reisen“, um den Verlauf des Coronavirus nachvollziehen zu können. Zumindest bist zum 25. Februar zurückwirkend. „Damals“ waren es noch derer 16 bestätigte Infizierte hier in Deutschland, Stand jetzt sind nach Angaben der Karte 3.156 Menschen, die direkt davon betroffen sind. Die Dunkelzahl dürfte nochmal höher liegen, bekommen es viele (noch) gar nicht mit oder es stehen halt noch Testergebnisse aus.
Vor allem zeigt die Karte meiner Meinung nach ganz gut, wann welches Land wie stark betroffen war, um entsprechende Reglementierungen (oder eben ausbleibende) einschätzen zu können. Spannend dürfte dabei vor allem der Umgang mit der Krankheit in den USA werden. Dort hat US-Präsident (sic!) Donald Trump zuletzt ja eher verharmlost. Noch sind dort aber – auf Fläche und Einwohnerzahl bezogen – relativ geringe Infektionszahlen zu beobachten. Je nachdem, wie man dort das Coronavirus in den Griff bekommt, dürfte es auch internationale Auswirkungen haben. Natürlich sind Börsenkurse und die Wirtschaft erstmal absolut nachrangig im Vergleich zur Gesundheit von uns allen, aber auch das wird uns indirekt treffen. Gerade haben ja bereits etliche Freelancer und von der Umsetzung großer Veranstaltungen abhängiger Leute Probleme, da ihnen Aufträge wegbrechen und vorerst keine weiteren reinkommen, ob der Unsicherheit, die herrscht. Andere haben auch einfach „nur“ private Planungen, die durch die aktuelle Situation ein bisschen in der Schwebe hängen (ich bspw. auch).
Also passt auf euch auf, geht den öffentlichen Beratschlagungen nach und habt Empathie. Wenn ihr es euch erlauben könnt, pocht nicht direkt auf die komplette Rückzahlung von Eintrittskartenpreisen für Kleinstkünstler, versucht eure Lieblingsbands anderweitig zu unterstützen und schaut, dass ihr strauchelnden Personen irgendwie unter die Arme greifen könnt. Zum Beispiel mal für die Nachbar-Seniorin einkaufen gehen oder so.
Vielleicht hat der Coronavirus so auch seine positiven Nebeneffekte (Stichwörter: Immer das Positive suchen!). Die Home-Office-Kultur könnte jetzt deutlich ausgeprägter werden in Deutschland (wird Zeit!), bargeldlose Zahlung könnte so akzeptierter und technisch vorangetrieben werden (wird Zeit!) und vielleicht ist so ein bisschen Eingrenzung für uns gar nicht so verkehrt, da weiß man die Freiheiten und den Luxus, den wir eigentlich haben, noch mehr zu schätzen.
Allgemein hoffe ich für uns alle, dass die nächsten sicherlich einschneidenden Wochen (ich gehe noch von deutlich härteren Schritten aus) möglichst glimpflich verlaufen. Vor allem natürlich, was die Anzahl weiterer Tote durch den Coronavirus anbetrifft, aber eben auch, was den Panikgrad in der Gesellschaft anbelangt. Wir sollten alle – soweit es die Umstände zulassen – versuchen, die Ruhe zu bewahren. Ein bisschen Hoffnung gibt es ja auch. In China entspannt sich die Lage gerade wieder und wir haben hoffentlich von den Entwicklungen dort Lehren ziehen können. Vielleicht mag das Virus keine Wärme und wir können auf einen frühen Sommereinbruch hoffen. Oder es wird irgendeine Art von Vor-Impfstoff gefunden, der zumindest einigen Leuten etwas helfen kann.
Warten wir mal ab. Aktuell scheint sich die Lage beinahe stündlich zu ändern, selten zum Besseren. Mal schauen, wie die Lage aussieht, wenn ich in einer Woche auf diesen Beitrag hier schaue. Und auf die Echtzeit-Karte.
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