Gestern war ich auf DER Elektronikmesse der Welt. Zumindest wenn es nach der Meinung der Elektronikmesse CeBit geht. Mittlerweile ist das nicht mehr wirklich der Fall. Die Hallen sind leer, die großen Namen bleiben aus oder backen kleinere Standbrötchen. Dennoch war der Besuch insgesamt recht unterhaltsam. Das lag vornehmlich an 3D, Bier und kuriosen Happenings.
So zum Beispiel bei einem der vielen aufgezwungenen Zuschauerinteraktionen. Eine mit Kopfmikro bewaffnete Frau beendet einen kleinen nicht allzu berauschenden Vortrag mit den Worten „und das hat einen Applaus verdient“. Doch eben jener bleibt aus. Ihr Rettungsversuch „Und den geben wir jetzt auch!“ gipfelt in drei unmotiviert klatschenden Leuten, von denen zwei vom gleichen Stand zu sein scheinen. Der Unterhaltungshöhepunkt ihrer Session sorgte jedoch mit der eindrucksvollen Ansage von 43 Tastaturen: „Sind hier Gamer? Welche Tasten auf der Tastatur sind für Gamer wohl die wichtigsten?“ – „Feuertaste!“ Genau. Feuer, Springen und Laufen!
Die technisch gesehen einzige wirkliche Feuertaste hatte Fraunhofer zu bieten mit ihrem 3D-Bildschirm, der sich nach den Augen des Rezipienten ausrichtet und diesen von peinlichen 3D-Brillen verschont. Ansonsten viel unnützer Schnickschnack und allgemein viel zu wenig Besucher und Programm. Vor 5 Jahren bin ich nicht innerhalb von 2-3 Stunden durch alle(!) Hallen gekommen. Definitive Überraschungshits waren jedoch auch dabei: Der Musikact Ghost of Tom Joad hat mir gefallen und dann waren da ja noch die leckeren Verpflegungen.
Zwar stammt dieser Bon aus einem sehr spaßigen Intermezzo mit einer state of the art Cashmachine, aber viel günstiger war das eigentlich Mittagessenbrötchen mit 4,95 € auch nicht. Abends folgten aber immerhin etliche kostenlose Gilde, Tannenzäpfle und Früh, samt Kickerspielen und Bretzeln, Käse und Erdnüssen. Ach und auf einer Standparty wurde ich bisher noch nie mit einem Schneeball beworfen. Das ist wohl die erste Verbesserung der CeBit, die ansonsten aber wohl in zehn Jahren ausgestorben sein dürfte.
ich finde das angebot auf der cebit im bezug auf ebooks und ebook reader immer besser. langsam setzt sich das ebook durch. das kommt m.e. auch daher, dass appel gerade sein ipad auf den markt geworfen hat. wenn dann auch die schulen und andere bildungseinreichtungen die vorteile von den ebook medien erkennen, dann steht dem durchbruch nichts mehr im wege. wissen wird dann preiswert weitergegeben werden können. durch die i ink technologie werden die texte auch augenfreundlich dargestellt. kurzum, eine super entwicklung. ich freue mich sehr.
Ich fand die ceBIT, bis auf das BossHoss Konzert, auch eher langweilig. Was aber auch daran liegt, dass sich die Veranstalter scheinbar nicht so richtig im Klaren darüber sind, was die Messe nun sein soll. Man sollte sich zwischen Business und Consumer entscheiden. Der Mischmasch mit Datev in der einen Ecke und Asus in der anderen ist einfach nur langweilig.