Ich teste hier noch etwas herum seit dem Start letzte Woche. Mehr Wortspiele, weniger Blabla, mehr Social Posts, knackigerer Titel. Feedback und Verbesserungsvorschläge willkommen. Wichtig is aber ja eh auffem Platz!
Da gab es gestern nicht wirklich Rasenkunst auf dem Kunstrasen von Odds Ballklubb zu sehen. Vielmehr erstaunte Gesichter, was die Norweger mit dem „Flummi“ (Hummels) anstellen konnten…
Spiel-BVB-richt
Umstellungen gab es nicht nur bei Geläuf und Ball – 5 Positionen wurden geändert. Unter anderem Castro, der nie mehr Rechtsverteidiger spielen wollte, weil er sich dafür zu alt fühlt, als – Tadaa! – Rechtsverteidiger. Irgendwie hat er seinen Worten bereits nach wenigen Sekunden Callumdartiges Gewicht verliehen, als er direkt mal gepennt hat – 13,92 Sekunden nach Anpfiff war der Ball im falschen Netz und Tom Bartels kam aus dem Kichern nicht mehr raus. Wie kann man auch den Welrrekordtorköpfer Jone Samuelsen (aus 58,17 Metern im Jahr 2011!) so sträflich frei zum Kopfball kommen lassen? Okay, jeder andere hätte den mit dem Fuß genommen, aber sei’s drum…
„Es war zunächst wie in einem schlechten Film. Mit so einer Schlafmützigkeit darf man nicht ins Spiel gehen. Das war ein Katastrophenauftakt.“ (Mats Hummels)
Das zum Thema „wir kriegen keine 1. Minute-Gegentore mehr“… Vorteil am frühen Gegentor ist ja, dass man quasi ein ganzes Spiel zum Aufholen Zeit hätte. Oder aber halt, um sich noch ein Zweites zu fangen… Oder ein Drittes. Unfassbar, wie das erarbeitete Selbstvertrauen eines Bundesligisten binnen 23 Minuten in sich zusammen bricht. Manchmal ist Fußball so gemein simpel…
Nach der ersten Halbzeit denkt man, dass die superhohe Tagesform des Gastgebers, gepaart mit einer Menge Glück, auf die superniedrige Tagesform des Gastes, gepaart mit einer Menge Pech, getroffen ist. Da passt es irgendwie rein, dass ein Torwartfehler her muss, damit der BVB überhaupt wieder ins Spiel findet. Erschreckender war da nur der Blick und die Direktheit in den Aussagen des wütenden Halbzeit-Joachim-Watzke. Hoffentlich waren da die Kinder schon im Bett…
„Wir konnten uns erst sicher sein, dass es wirklich ein Tor ist, als der Ball auch drin war.“
Kagawa ist ein Gast mit japanischer Höflichkeit und serviert eine astreine Retour-Kutsche in Sachen „Tore direkt nach Anpfiff“. Auba bewirbt sich derweil zum Pech-Paradisvogel, der aus dem Fußgelenk zum dritten von vier Malen ans Aluminium trifft und was er dann mit seiner Beinkirmes kurze Zeit später veranstaltet, weiß er wohl bis heute nicht. Und plötzlich kann er nichts mehr falsch machen und wendet die peinlich anmutende Niederlage ab. Dass bei Mkhitaryan aktuell alles funktioniert, sogar Kopfballtore zum 4:3 nach einem 0:3, ist kaum noch der Rede wert.
„Es war ein verrücktes Spiel. Zum Glück sind wir nochmal zurückgekommen und haben jetzt eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel.“
Puh, das war knapp! Ich bin am Ende doch irgendwie zufrieden, ein sehr unterhaltsames Spiel mit positivem Ausgang. Tolle Moral, starke Offensivleistung, gute Ausgangslage für das Rückspiel. Ein 0:3 gedreht zu bekommen ist jedenfalls auch eine Leistung, egal welcher Gegner! Ich leg mit erstmal ein Taschentuch unter die Zunge…
11 Socials müsst ihr sein
Wahnsinn!!!! Sorry for the spelling! Euphoria!!!! #theoddadventure
— Odds Ballklubb (@oddsbk) August 20, 2015
Trending: #aluminium #oddbvb 3-3
— Borussia Dortmund (@BVB) August 20, 2015
To sum up this evening: One small step for @BVB, one giant leap for Odd. #theoddadventure
— Odds Ballklubb (@oddsbk) August 20, 2015
Aber wisst ihr was?
Wegen genau solchen Spielen liebe ich den Fußball. #oddbvb— Steffi (@Pottherzchen) August 20, 2015
@BVB's odd half in a nutshell. https://t.co/qujBnL4NMp #oddbvb
— Constantin Eckner (@cc_eckner) August 20, 2015
War mal wieder nett mit Euch! #oddbvb
Posted by Borussia Dortmund on Thursday, 20 August 2015
Offenbar habe ich da gestern was verpasst. #oddbvb #bvb
— Donegal (@Donegal72) August 21, 2015
Arbeitszeugnis
Weidenfeller (4,5)
Beim 1:0 nicht ganz da, beim 2:0 machtlos und beim 3:0 scheinbar nicht im Stadion. Ansonsten nichts zu tun.
Schmelzer (2,5)
Erneut gute Partie, vor allem in der Vorwärtsbewegung sehr dynamisch unterwegs.
Hummels (3,0)
Hatte einige Wackler zu Beginn drin, konnte sich aber fangen.
Ginter (4,0)
Ähnlich wie bei Hummels, gerade in Halbzeit 1 mit einigen Zuordnungsfehlern und wirkte noch nicht so ganz drin. Halbzeit 2 solider, aber ohne große positiven Akzente gegen einen platten Gegner.
Castro (5)
Das war nichts. Scheinbar hat er aus guten Gründen vor der Saison gesagt, nie mehr RV spielen zu wollen. Hinten gepennt, vorne nicht aktiv. Ab jetzt wird er wohl nur noch Mittelfeld spielen brauchen…
Bender (4)
Für ihn sicherlich ein hartes Zeichen, dass der eigentlich „geschonte“ Weigl bei Rückstand für ihn gebracht wird.
Gündogan (3,0)
Zu Beginn einige haarsträubende Fehlpässe, mochte den Kunstrasen wohl weniger. Dann aber einige sehr gute Torchancen entweder initiiert oder selbst abgeschlossen.
Kampl (4,5)
Wie so oft: übermotiviert ohne viel Zählbares.
Kagawa (3,0)
In Halbzeit 2 mit ordentlich Tempo unterwegs, zeigt, wie wichtig er noch werden kann.
Mkhitaryan (2,5)
Hat sich in Halbzeit 1 als einer der wenigen gegen die kuriose Anfangsphase gestemmt und Druck gemacht. Zwar keine vier Torbeteiligungen, aber gute Leistung, wo er früher auch gerne mal untergetaucht ist.
Aubameyang (2,0)
Hat sich zerrissen und hatte sechs oder sieben Tore auf dem Schlappen. Bälle gut gehalten und verteilt, aus allen Lagen stets aktiv – nur etwas zu viel Pech.
Sokratis (3,0)
Hat (einen platten) Aktivposten Occeam abgestellt und seinen Job gewohnt kompromisslos durchgezogen, trotz verbogenen Fußes.
Ramos (3,5)
Hatte ein paar Momente, konnte aber nichts mehr wirklich ausrichten.
Weigl (-)
Für ihn sicherlich eine tolle Sache, bereits so gebraucht zu werden, um beim Stand von 2:3 eingewechselt zu werden. War bereits gewohnt sicher unterwegs.
Ausblick
Sonntag geht es um 15:30 wieder in der Bundesliga gegen den FC Ingolstadt. Sicherlich mit etwas anderer Mannschaftsaufstellung, zumindest was Reus und die Position des rechten Verteidigers angeht. Da müssen aber drei Punkte heraus springen – notfalls auch nach 0:3 Rückstand.
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