Artist: Billy Talent
Release: 10.07.2009
Genre: Rock / Alternative
Label: Wmi (Warner)
Urteil:
Kurzum:
Okaye Scheibe, aber die wahren Kracher fehlen…
Tracklist:
1. Devil On My Shoulder (3:50)
2. Rusted From The Rain (4:13)
3. Saint Veronika (4:10)
4. Tears Into Wine (4:12)
5. White Sparrows (3:15)
6. Pocketful Of Dreams (3:34)
7. The Dead Can’t Testify (4:27)
8. Diamond On A Landmine (4:31)
9. Turn Your Back (3:22)
10. Sudden Movements (3:39)
11. Definition Of Destiny (4:15)
Gesamtlänge: 43:28 Min.
Billy Talent macht es allen Musikjournalisten und -Liebhabern einfach und benennt ihre Scheiben mehr als klug. So kommen die Kanadier um Frontmann Benjamin Kowalecz bereits mit ihrer dritten Platte über den großen Teich. Gleich zu Beginn zeigt sich der typische BT-Sound: Ein eingängiges Gitarrenriff begrüßt den Zuhörer im Intro zu „Devil On My Shoulder“. Das Lied selbst besticht durch einen eingehenden Refrain, nicht unbedingt einer genialen Melodie, sondern eher der Stimmlage von Sänger Kowalecz geschuldet.
Der zweite Track sollte bereits bekannter sein. „Rusted From The Rain“ war die erste Single-Auskopplung, die ich zuerst überhaupt nicht mochte. Mittlerweile habe ich mich zwar etwas mehr mit ihr angefreundet (einen gewissen Smooth hat es ja doch), aber mir dümpelt das ein wenig zu sehr in sich wiederholend dahin. „Saint Veronika“ zeigt dagegen schon wieder eine ganz andere Dynamik! Der dahin pochernde Bass treibt einen während der Strophen nahezu direkt zum energischen Refrain. Schöne Tempobrüche sind das Salz in der Suppe. Dazu ein devil-in-the-midnight-mass-iges Zwischenspiel. Nicht schlecht. Mit „Tears Into Wine“ donnert dann das erste richtig starke Stück auf einen zu. Ein wunderbar inszeniertes Auf und Ab mit einer wunderbaren Hook. Hier zeigt Billy Talent seine Stärken im Aufbau von Songstrukturen und Melodie.
„White Sparrow“ kommt anfänglich etwas ruhiger daher. Aber im Refrain explodiert es zwischenzeitig, nicht zuletzt dem einsetzenden Background-Geschrei von Gitarrist Ian D’Sa geschuldet. „Pocketful Of Dreams“ weiß mit einem durchaus gelungenen Intro zu gefallen und fällt ansonsten auch nicht negativ auf. Der Track kann – wie einige andere auch – jedoch auch ohne Probleme auf dem Vorgänger-Album drauf gewesen sein. Gute Laune-Musik. „The Dead Can’t Testify“ kommt dagegen etwas schwermütig daher. Der gesamte Track wirkt vollgeladen und erst mit etwas Anstrengung kann man die (durchaus gute) Songstruktur würdigen.
Von den weiteren Tracks sticht vor allem „Turn Your Back“ heraus, der mit Abstand beste Song der Platte. Hier stürmt Billy Talent (mit freundlicher Produktionsunterstützung von Anti Flag) endlich mal wieder aggressiv nach vorn! Das Stück lässt kein Bein still stehen, vor allem beim mehr als gelugenenen Break-Part im letzten Songdrittel erinnert ein wild Pocherndes Schlagzeug energisch an die Dynamik eines „Red Flag“. Mehr davon! „Sudden Movement“ ist wieder etwas gröber gestrickt, aber durchaus mal was anderes. Mit dem Closer „Definition Of Destiny“ gibt es einen gehörigen Abschlussknall, der allerdings auch nicht sonderlich heraus sticht.
Urteil:
Alles in Allem hat III sicherlich seine Stärken und enttäuscht Niemanden. Billy Talent zeigt erneut sein Potenzial in Melodie und Songstruktur, bringt allerdings nicht allzu viel Neues. Die Platte läuft schön rund daher, allerdings würde ihr hier und da vielleicht mal eine Ballade oder ein weiteres „Turn Your Back“ helfen, um ein paar Höhen und Tiefen zu schaffen. Insgesamt sicherlich nicht schlecht, aber die wahren Kracher sind mit zwei, drei Songs doch arg rar gesäht.
„Turn Your Back“, LIVE vom Hurricane:
Noch keine Kommentare