Pianist und Komponist Simon Mack (im ersten Video am Klavier) sagt „Auch Ballermann ist Hochkultur“ und arrangiert einige Klassiker der feucht-fröhlichen Party-Szene zu operngleichen Arien um. Die größten Komponisten und Liedermacher unserer Zeit – unter ihnen Ingo ohne Flamingo oder auch Mickie Krause – erhalten so ein musikalisches Gewandt, das ihrer textlichen Finesse würdig ist. Und ich stelle mir derweil vor, wie die ganzen Besoffskis am Ballermann 6 zu diesen Interpretationen von „Zehn nackte Friseusen“ oder „Saufen“ mitzugröhlen versuchen – herrlich!
„Mickie Krause hat der Welt im Jahr 1999 eine wahrhaft tiefe und große Lyrik geschenkt: Die raue Expressivität im Ausdruck, die unmittelbare Betonung des Triebhaften und die subjektivistisch-herbe Grundanlage prädestinieren diese Zeilen für eine Vertonung im Stil der angehenden Wiener Schule.“
„Hätte der große Sänger ‚Ingo ohne Flamingo‘ sein Leben 300 Jahre früher zugebracht, würde seine Musik vielleicht so klingen wie im Video. Und ganz sicher wäre der große Johann Sebastian Bach von Ingos Lyrik so tief beeindruckt gewesen, dass er anstelle der Kaffeekantate eine Alkoholkantate komponiert hätte.“
„In schwelgerischem Ton stellt ‚Geh mal Bier holen‘ die überaus schmerzhafte Frage nach der Vergänglichkeit von Jugend, Schönheit und Liebe. Als stilistische Paten für dieses hochromantische Lied dürfen dabei so unterschiedliche Komponisten wie Robert Schumann, Johannes Brahms oder Richard Strauss gelten. Kenner des Gesamtwerks von Mickie Krause werden bemerken, dass der Text des Mittelteils einer Liedveröffentlichung mit dem Titel ‚Wirft der Arsch auch Falten‘ entnommen ist.“
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